Für Frauen ist das lange Schlangestehen vor Toiletten ein Ärgernis, auch auf Volksfesten. Auf der Kieler Woche werden für sie nun erstmals Urinale angeboten.
Sie sind kaum zu übersehen, die pinkfarbenen Gebilde in geschwungener Form, die an acht Plätzen auf der Kieler Woche stehen. Es sind Damen-Urinale, die die Stadt Kiel in diesem Jahr zum ersten Mal zur Verfügung stellt. „An den Damentoiletten bilden sich oft lange Warteschlangen. Um diese Wartezeit zu reduzieren, testet die Landeshauptstadt erstmals die Urinale der dänischen Firma Lapee“, sagte Johanna Lantofsky, zuständige Projektleiterin im Kieler-Woche-Büro.
Neben den etablierten Urinalen für Männer sorgten die Urinale für Frauen für „ein bisschen mehr Gleichberechtigung“. Sie seien ein ergänzendes Angebot zu den herkömmlichen Toiletten, betonte die Projektleiterin.
Man habe ruhige Standorte für die Urinale ausgewählt, zusätzlich sorgten Sichtschutzwände für Privatsphäre. „Personal ist außerdem vor Ort, um Belästigungen vorzubeugen“, erklärte Lantofsky. 1,65 Meter hohe Wände und eine leicht erhöhte Position schützten vor Blicken von außen. Nach Angaben des Herstellers dauert ein Toilettengang dort 30 Sekunden, auf einer normalen Toilette hingegen durchschnittlich 3 Minuten.
Nutzbar seien die Urinale von allen, die im Hocken urinierten. Drei Frauen gleichzeitig können ein Lapee nutzen. Toilettenpapier und Waschbecken gebe es wie bei einem Urinal für Männer nicht, „damit die Umwelt nicht verschmutzt wird“, so Lantofsky. Es werde aber kostenlose Hygienebeutel für Menstruations- und Hygieneprodukte geben, die separat entsorgt würden. Die Anlagen würden täglich gereinigt. Die Tanks haben ein Fassungsvermögen von 1100 Liter und werden regelmäßig geleert.