Der Chef des Modekonzerns Hugo Boss möchte die Produktion aus Asien nach Europa zurückholen. Grund seien die „geopolitischen Spannungen“. Neue eigene Werke solle es aber nicht geben.
Der Modekonzern Hugo Boss will Teile der Produktion aus Asien zurück nach Europa holen. „Unsere Strategie ist: Was in Amerika verkauft wird, soll in Amerika produziert werden. Was in Europa verkauft wird, in Europa“, sagte Hugo-Boss-Chef Daniel Grieder der „Welt am Sonntag“. Das Verschicken der Ware von einem Kontinent zum anderen sei nicht mehr zeitgemäß, sagte Grieder. Ein weiterer Grund seien aber auch die „geopolitischen Spannungen“.STERN PAID 02_24 Daniel Grieder Boss IV 19.45
Hugo Boss: Bald Labels mit Prominenten?
„Wir wollen in der Beschaffung und Produktion die Abhängigkeiten verringern – selbst wenn es günstiger wäre, nur in Asien zu produzieren“, sagte der Manager weiter. Es solle außerdem zusätzlich zu der bestehenden Produktion in der Türkei, in Italien und in Deutschland keine neuen eigenen Werke geben. „Der Ausbau der Fertigung in Europa und Amerika erfolgt vor allem über Lieferanten.“ Details nannte Grieder nicht.
Hugo Boss sei offen für Zukäufe einer weiteren Marke, sagte der Manager: „Das kann alles sein, was in unserer finanziellen Reichweite ist: Mode, Schuhe, Accessoires.“ Zudem erwäge er, selbst neue Labels zu etablieren – etwa zusammen mit Prominenten. „Es könnten auch intern neue Marken aus Kollaborationen entstehen. Künftig arbeiten wir mit David Beckham zusammen. Warum sollte aus so einer Partnerschaft nicht mal eine eigene Marke werden?“