Ob Wetter gut oder schlecht ist, kommt auf die Perspektive an. Für die bayerischen Spargelbauern hatte das Auf und Ab der Temperaturen in der endenden Saison auch Vorteile.
Die bayerischen Spargelbauern sind mit der diesjährigen Saison insgesamt zufrieden. Traditionell endet sie am Johannistag, dem 24. Juni, einige Bauern – insbesondere in Franken haben allerdings bereits aufgehört zu ernten. Hintergrund ist das Wetter, das mit frühen hohen Temperaturen für einen Schnellstart in die Saison gesorgt hatte. Im weiteren Verlauf der Saison litt die Ernte zwar unter einem Kälteeinbruch sowie großen Mengen an Regen, die Schäden durch Überschwemmungen hielten sich allerdings Grenzen.
Insgesamt bremste die wechselhafte und teils kalte Witterung das Wachstum des Spargels. Aus Sicht der Bauern hatte das allerdings einen entscheidenden Vorteil: Weil es keine Überproduktion gegeben habe, seien die Preise stabil geblieben, sagt der Geschäftsführer des Spargelerzeugerverbands Südbayern, Peter Strobl. Er bezeichnet die Saison daher als „insgesamt befriedigend“, auch wenn einige Betriebe im Vergleich zu Vorjahr finanzielle Einbußen gehabt hätten.
Auch beim Spargel-Erzeugerverband Franken und im niederbayerischen Anbaugebiet um Abensberg ist man angesichts der stabilen Preise mit der Saison „recht zufrieden“ oder zufrieden, wie Patrick Scharl beziehungsweise Petra Högl sagen.
Das Hochwasser in Bayern spielte für die Spargelbauern dagegen keine große Rolle. In Franken und rund um das niederbayerische Abensberg blieben die Betriebe in der Regel verschont. Und auch in Strobls Bereich, dessen Schwerpunkt rund um das vom Hochwasser stark betroffene Schrobenhausen liegt, waren seiner Aussage nach nur einige Betriebe betroffen. Das sei für die Ernte nicht ins Gewicht gefallen. Teilweise seien dort allerdings Felder zerstört worden. Bis sie nach Neuanpflanzungen wieder vollen Ertrag bringen, vergehen einige Jahre.
Das größte bayerische Anbaugebiet liegt laut Landwirtschaftsministerium in Oberbayern und Schwaben, rund um Schrobenhausen, zu dem auch Pfaffenhofen, Neuburg an der Donau, Pörnbach und Aichach-Friedberg zählen. Dort wächst etwa die Hälfte des bayerischen Spargels. Dahinter folgen der Gäuboden rund um das niederbayerische Abensberg mit etwa 20 Prozent der Anbaufläche. In Franken wird vor allem im Maingebiet rund um Volkach, Kitzingen und Münsterschwarzach sowie im Knoblauchsland im Dreieck Nürnberg-Fürth-Erlangen Spargel gepflanzt.