In dem Theaterstück steht Peters rund 90 Minuten alleine auf der Bühne – und zeigt, wie Jugendfreunde miteinander umgehen, wenn die politischen Ansichten nicht mehr zu den Erinnerungen passen.
Wie reagiert man, wenn der Schulfreund von früher auf einmal extrem nach rechts abgedriftet ist – und man selbst nicht? Das Theaterstück „spinne“ mit Schauspielerin Caroline Peters („Mord mit Aussicht“, „Der Vorname“) hat am Donnerstagabend seine Uraufführung in der Berliner Schaubühne gefeiert. In dem rund 90-minütigen Monolog unter der Regie von Maja Zade geht um die Herausforderung, trotz völlig unterschiedlicher Ansichten und Lebensentwürfe miteinander klarzukommen.
Schauplatz ist eine eher spärlich eingerichtete Küche einer Berliner Wohnung, in der Julia (Peters) lebt. Dort erinnert sie sich an ein Treffen mit ihrem Jugendfreund Kris und dessen Familie in einem Luxus-Restaurant in Charlottenburg zurück, das sie fassungslos zurücklässt. Denn ihr mittlerweile reicher Bekannte, der als Jurist arbeitet, hegt offenbar große Sympathien mit der Partei AfD. Für Julia passen die Erinnerungen aus ihrer Jugend nicht mit den Erlebnissen im Restaurant zusammen. Permanent reflektiert sie den Abend, Julia versetzt sich dabei mal in den Schulfreund, in dessen Frau oder in den verzogenen Sohn hinein. Aus einem anfänglichen Geplänkel entspinnt sich ein Gespräch über Themen wie Rassismus und Nationalstolz.
Zwar bietet das Stück keine Lösung für Konflikte an, es kommt aber ohne große Handlung aus und ist eine kluge Bestandsaufnahme der aktuellen gesellschaftlichen Stimmung – etwa mit Blick auf den Rechtsruck bei der diesjährigen Europawahl. Die Tickets für die nächsten Aufführungen an der Schaubühne sind bereits nahezu ausverkauft.
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