Mitten in der Hitzewelle überrascht ein großflächiger Stromausfall Bewohner und Urlauber an der kroatischen Adriaküste. Urlauberhochburgen waren betroffen. Auch in den Nachbarländern fiel der Strom aus.
Ein weiträumiger Stromausfall von der kroatischen Adriaküste bis nach Albanien hat am Freitag zahlreiche Unternehmen, Ampeln und Klimaanlagen auf dem Westbalkan lahmgelegt. Betroffen waren nach Angaben der Energieversorger Albanien, weite Teile Montenegros, Bosnien-Herzegowinas und die bei Urlaubern beliebte kroatische Adriaküste. In der Region herrschen derzeit Temperaturen um die 40 Grad Celsius.
An der dalmatinischen Küste und im Hinterland sei gegen 12.20 Uhr der Strom ausgefallen, berichtete das kroatische Fernsehen HRT. Betroffen waren Touristenhochburgen wie Dubrovnik, Split und Zadar. Der Blackout sei die Folge einer internationalen Störung, die mehrere Länder betroffen habe, erklärte der lokale Netzbetreiber HEP. Die genaue Ursache werde noch untersucht. HEP fahre seine Anlagen auf Hochtouren, um die Versorgung so schnell wie möglich wieder sicherzustellen.STERN PAID 1_23 Strom Blackout Im Reich der Hochspannung 16.55
Fast vollständiger Stromausfall in Montenegro
In Kroatien kehrte die Stromversorgung nach Angaben von HRT nach etwas mehr als einer Stunde allmählich zurück. In Split wurden am Freitag Temperaturen von bis zu 37 Grad gemessen.
In Albanien fiel der Strom in der Hauptstadt Tirana und anderen Städten aus, kehrte aber meist nach einer halben Stunde wieder zurück, berichtete das Nachrichtenportal „top-channel.tv“. Demnach führte der albanische Netzbetreiber OST den Stromausfall auf einen Defekt an den Hochspannungsleitungen im Grenzgebiet zu Griechenland zurück. Ein lokaler Fernsehsender nannte dagegen eine Störung in Montenegro als Ursache. Eine offizielle Stellungnahme gab es zunächst nicht.
In Montenegro ist der Strom fast vollständig ausgefallen. In der Hauptstadt Podgorica fiel zeitweise auch die Wasserversorgung aus, berichteten lokale Medien. Auslöser des überregionalen Blackouts könnte ein Brand in einem montenegrinischen Umspannwerk an der Grenze zu Bosnien-Herzegowina gewesen sein, berichtete das montenegrinische Nachrichtenportal „vijesti.me“ unter Berufung auf den nationalen Netzbetreiber CGES. Der wegen der Hitze sprunghaft angestiegene Stromverbrauch habe das Netz zusammenbrechen lassen, sagte Energieminister Sasa Mujovic örtlichen Medien.USA Hitze 17.35
Verkehrschaos durch ausgefallene Ampeln
Ein Reporter der Nachrichtenagentur Reuters berichtete, in Bosnien-Herzegowina seien Sarajevo, Banja Luka und Mostar ohne Strom gewesen. Der Ausfall aller Ampeln habe dort zu einem Verkehrschaos geführt, berichteten bosnische Medien.
Die Stromnetze auf dem Balkan sind eng miteinander verbunden. Störungen und Ausfälle können sich daher über weite Strecken ausbreiten.