Migration 2024: Aus diesen Ländern beantragen die meisten Menschen Asyl in Deutschland

Bei der heute beginnenden Innenministerkonferenz dürfte hauptsächlich zum Thema Asyl beraten werden. In den ersten fünf Monaten 2024 haben dies rund 113.000 Menschen in Deutschland beantragt. Woher kommen sie? Die Top Ten der Herkunftsländer.

So viele Menschen wie nie zuvor sind weltweit vor Gewalt, Krieg, Konflikten und Verfolgung auf der Flucht. Im Mai waren es 120 Millionen, fast zehn Prozent mehr als vor einem Jahr, wie das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR am 13. Juni 2024 in Genf berichtete. Es war der zwölfte Anstieg der Zahlen in Folge. Rund 1,5 Prozent der gesamten Weltbevölkerung ist damit aus ihrer Heimat vertrieben, wie aus dem neuen Weltflüchtlingsbericht hervorgeht.

Gut zwei Drittel der Menschen sind innerhalb der Grenzen des eigenen Heimatlandes auf der Flucht. Der Eindruck, dass Migranten und Flüchtlinge vor allem in reiche Länder strömen, sei falsch, sagte der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi. „75 Prozent derjenigen, die vertrieben werden, im eigenen Land oder ins Ausland, leben in armen Ländern oder solchen mit mittleren Einkommen“, sagte Grandi. Die meisten Menschen harren nach der Flucht in Nachbarländern in der Hoffnung aus, zügig in ihre Heimat zurückkehren zu können. 

Deutschland auf Platz 2 bei Asylanträgen

Bei den Menschen, die keine Chance auf baldige Rückkehr sehen, standen die USA und Deutschland hoch im Kurs: Die USA verzeichneten mit Abstand die meisten Asylanträge, insgesamt 1,2 Millionen. Danach folgte mit großem Abstand Deutschland mit rund 330.000 Anträgen, vor Ägypten, Spanien und Kanada.

Spahn Interview 0.01Uhr

Die Zahlen sind von Jahr zu Jahr nur bedingt vergleichbar, weil die Datenlage in einigen Ländern immer genauer werde und die Erhebungsmethoden sich teils änderten. Rekorde beziehen sich auf den Zeitraum seit 1951, als das UNHCR erstmals Flüchtlingszahlen ermittelte.

Schulze für mehr Entwicklungshilfe

„Mir zeigt der dramatische Anstieg der Flüchtlingszahlen sehr deutlich: Gerade jetzt brauchen wir mehr Entwicklungszusammenarbeit und nicht weniger“, sagte Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD). Entwicklungspolitik schaffe für Geflüchtete Perspektiven vor Ort und für die Rückkehr in ihre Heimat. „Das liegt auch im deutschen Interesse“, sagte die Ministerin.

Quellen:„Statista zu Herkunfstländern von Asylbewerbern in Deutschland 2024“, „Statista“ zu Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine in Deutschland, DPA.