Krankenhäuser: Grünes Licht für Milliarden-Neubau am Uniklinikum Magdeburg

Der Finanzausschuss hat das teuerste Bauprojekt in Sachsen-Anhalts Geschichte genehmigt: ein neues Zentralgebäude für das Uniklinikum Magdeburg. Dennoch bestehen weiterhin einige Unstimmigkeiten.

Der Finanzausschuss des Landtags von Sachsen-Anhalt hat grünes Licht für das größte Bauprojekt in der Geschichte des Landes gegeben: das neue Zentralgebäude des Universitätsklinikums Magdeburg. Der Neubau soll rund eine Milliarde Euro kosten, teilte der Grünen-Abgeordnete Olaf Meister am Donnerstag auf Anfrage mit. Das Projekt soll noch dieses Jahr starten. Bis 2035 soll der Neubau fertig sein.

Für Diskussionsstoff habe vor allem die Finanzierung gesorgt, sagte Meister. Wegen der hohen Kosten soll nun die landeseigene Planungsfirma „Immobilien- und Projektmanagementgesellschaft Sachsen-Anhalt mbH“ (IPS) die nötigen Kredite bedienen. Sachsen-Anhalt würde formal den Kredit aufnehmen, diesen aber an die Planungsfirma weitergeben. Die Rückzahlungen sollen dann über die Mieteinnahmen erfolgen. 

Meister unterstützte das Projekt. Allerdings sei „weder klar, wie hoch die Zahlungen sein müssten, noch ob das leistbar ist“. „Problematisch ist, dass mit der Realisierung über die IPS auch gleich die Steuerungs- und Mitwirkungsmöglichkeiten aus der Hand gegeben wurden“, sagte er weiter. Dies sei unverständlich und widerspreche dem bisherigen Verfahren bei Bauvorhaben des Landes. 

Grund für das Milliarden-Projekt waren unter anderem der schlechte bauliche Zustand und die hohen Transportkosten auf dem Klinikgelände durch die weit auseinanderliegenden Gebäude. Allein für die campusweiten, innerbetrieblichen Krankentransporte zwischen den einzelnen Gebäuden fallen am Uniklinikum Magdeburg jährlich rund 20 Millionen Euro Kosten an. Mit dem neuen Zentralklinikum sollen diese entfallen und die wichtigsten Abteilungen zusammengezogen werden. Dadurch sollen künftig Kosten eingespart werden. Perspektivisch könnten dort die OPs und die Intensivstationen untergebracht werden. 

Erst jüngst hatte das Wissenschaftsministerium prognostiziert, dass das Universitätsklinikum das vergangene Jahr mit einem Defizit in mittlerer zweistelliger Millionenhöhe abschließen wird. Bereits 2021 hatte das Klinikum ein Minus in Höhe von rund 47 Millionen Euro eingefahren, 2022 waren es etwa 46 Millionen Euro.