George Santos schrieb als US-Abgeordneter Geschichte – wegen seines Rauswurfs. Nun versucht er sein Glück bei Onlyfans.
Er war immer für eine Schlagzeile gut – nun versucht er sein Glück bei Onlyfans. George Santos‘ politische Karriere im US-Kongress dauerte nicht mal ein Jahr, bevor er als Betrüger und Hochstapler hochkant rausgeworfen wurde. Auf der Abo-Plattform verspricht er nun „tiefe Einblicke“.
Das kündigte Santos beim Kurznachrichtendienst X, früher als Twitter bekannt, an. „Der Moment, auf den ihr alle gewartet habt! Nur bei Onlyfans bekommt ihr den Zugang hinter die Kulissen von allem, an dem ich arbeite“, heißt es in dem Post.
Wenig Begeisterung für Onlyfans
Die Reaktion ist offenbar nicht die von ihm erhoffte. „Ekelhaft, entfolgt“, postete einer der ersten Nutzer. „Ihr wisst, dass es dort nicht nur Pornos gibt?“, versuchte Santos begleitet von einem lachenden Emoji gegenzusteuern. „Und Playboy liest man nur wegen der Artikel“, kam prompt der Konter.
Santos raus aus US-Kongress 17.50
Dass es Santos durchaus um die Kontroverse ging, macht er in einem anderen Thread klar. „Hättest lieber Patreon nehmen sollen“, merkte ein Nutzer dort an. Die Plattform funktioniert ähnlich, ist allerdings weniger auf Sex-Inhalte fokussiert. „Langweilig“, attestierte Santos. „Wir müssen ein bisschen aufrühren.“
Kein Porno
Dass er selbst Porno-Inhalte poste, schloss der schillernde Abgeordnete dann aber doch aus. „Ich werde dort absolut nichts Sexuelles tun“, versicherte er in Verbindung mit einem sich übergebenden Emoji.
Doch welche Inhalte soll es sonst geben? Laut der Beschreibung bekommen Abonnenten „noch nie gezeigte Inhalte der Kongress-Ikone“ geboten. Bisher wurden drei Videos hochgeladen. Wie viele Nutzer tatsächlich 30 Dollar im Monat dafür zahlen wollen, wird sich zeigen.
George Santos schrieb Geschichte
Santos machte als Abgeordneter kaum wegen seiner politischen Arbeit Schlagzeilen: Von seinen 40 Anträgen erhielt kein einziger auch nur eine Stimme (hier erfahren Sie mehr). Aufmerksamkeit bekam er trotzdem jede Menge: Nur Wochen nach seinem Amtsantritt im Januar 2023 wurde ein immer größer werdendes Gerüst aus Lügen über sein Leben Schritt für Schritt enthüllt.
STERN PAID 11_23 George Santos 18.10
Santos hatte nicht nur seine berufliche, sondern auch große Teile seiner Familien-Historie offenbar frei erfunden, sprang flexibel von einer Version zur anderen. Er lebte zwischenzeitlich unter anderen Namen, gab sich als „jüd-isch“ aus, obwohl er katholisch erzogen wurde, behauptete für die Börse, den Broadway und als Model gearbeitet zu haben. Seine Mutter sei beim Anschlag auf das World-Trade-Center gestorben, obwohl sie allem Anschein nach zuletzt 1999 in den USA gewesen war. Hinzu kamen allerlei skurrile Geschichten von ehemaligen Mitbewohnern oder Bekannten, die er um Geld betrogen und bestohlen haben soll.
Nach einer Anklage wegen Veruntreuung von Wahlkampfgeldern war dann Schluss – und Santos schrieb wirklich Geschichte: Als erster Abgeordneter überhaupt wurde er aus dem Repräsentantenhaus geworfen, ohne vorher wegen eines Verbrechens verurteilt worden zu sein. Und das nach nur einem Jahr. Seitdem versucht Santos nun, seinen fragwürdigen Ruhm zu Geld zu machen, mit Auftritten bei Cameo und zuletzt mit einer eigenen Kryptowährung. Nun eben auch noch bei Onlyfans.
Quellen:George Santos, Onlyfans, New York Times, The Hill