Der neue Antisemitismusbeauftragte Büttner hat die letzte Hürde für sein Amt im Brandenburger Landtag genommen. Die AfD nutzt den festlichen Akt für eine Aktion.
Der erste Brandenburger Antisemitismusbeauftragte kann mit seiner Arbeit loslegen. Andreas Büttner wurde am Donnerstag im Landtag vereidigt. Der 50-Jährige war am Vortag mit Mehrheit gewählt worden. Die Vereidigung wurde von einer Protestaktion der AfD-Fraktion überschattet. Nahezu alle AfD-Abgeordneten verließen kurz vorher den Plenarsaal, auf ihren Tischen lagen Zettel mit dem Wort „Versorgungsposten“.
Der Landtag behielt sich Schritte dagegen vor. Es sei schade, dass einige Abgeordnete die Vereidigung gestört hätten, sagte Vizepräsidentin Barbara Richstein (CDU). Sie sprach einen Ordnungsruf für die AfD-Abgeordnete Sabine Barthel aus, die während der Vereidigung auf dem Platz der Schriftführer im Plenarsaal saß. Die AfD lehnt die Stelle des Beauftragten ab, weil sie nach Ansicht von AfD-Fraktionschef Hans-Christoph Berndt das Problem des Antisemitismus nicht löst. Eine Protestaktion gab es auch bei der Einsetzung der Polizeibeauftragten 2023.
Der bisherige Linke-Abgeordnete Büttner hatte sich unter mehr als 30 Kandidatinnen und Kandidaten durchgesetzt. Büttner legte sein Landtagsmandat nach der Wahl nieder. Für ihn rückte Carsten Preuß als Abgeordneter in der Linksfraktion nach.
Der Antisemitismusbeauftragte soll Ansprechpartner für die rund 2000 Jüdinnen und Juden in Brandenburg sein. Zu seinen Aufgaben zählt die Bekämpfung antisemitischer Haltungen. Die meisten Länder wie das Nachbarland Berlin haben eine solche Stelle bereits. Der Zentralrat der Juden in Deutschland hatte es positiv gewertet, dass Brandenburg die Position nun besetzt hat. Seit dem Angriff der islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel haben antisemitische Straftaten auch in Brandenburg zugenommen.