Umgestürzte Bäume, abgedeckte Dächer, gesperrte Straßen: Ein Unwetter hat für Sturmschäden in einer hessischen Stadt gesorgt. Es kann auch sein, dass ein Tornado aufgetreten ist.
Rund 30 Häuser sind in Kirtorf im hessischen Vogelsbergkreis durch ein Unwetter beschädigt worden. Unter anderem seien am Dienstag Bäume umgefallen und mehrere Dächer abgedeckt worden, wie eine Polizeisprecherin am Mittwochmorgen mitteilte. Dabei seien keine Menschen verletzt worden. Eine Schadenshöhe sei bislang nicht bekannt.
Auch der Verkehr war betroffen: Ein Baum sei auf eine Landstraße gestürzt und auf die Bundesstraße 62 sei Geröll und Schlamm geraten. Beide Straßen seien für mehrere Stunden bis zum Dienstagabend gesperrt gewesen. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.
Ob es sich bei dem Wetterereignis um einen Tornado gehandelt hat, konnte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Mittwoch zunächst nicht bestätigen, schloss es aber auch nicht aus. Bisher liege dem DWD kein entsprechendes Bild- oder Videomaterial und keine Informationen eines passenden Schadensbildes vor Ort vor, erklärte ein Sprecher.
Über den Ort Kirtorf sei eine Gewitter-Superzelle hinweggezogen. „Gerade an solchen rotierenden Gewittern kann sich ein Tornado entwickeln“, sagte der DWD-Sprecher. Zudem seien in einem Nachbarort Windgeschwindigkeiten von bis zu 110 Kilometern pro Stunde gemessen worden. „Es ist daher durchaus plausibel, wenn ein Tornado aufgetreten wäre.“ Es könne sich aber auch um eine sogenannte Fallböe (Downburst) gehandelt haben.
Als Downburst wird laut DWD ein extrem starker Fallwind aus einer Gewitterzelle bezeichnet. Dies geht oft gleichzeitig mit sehr heftigem Niederschlag und/oder Hagel einher. Downbursts entstehen, wenn kalte Luft in einem Gewitter nach unten fällt, auf den Boden trifft und sich dort in linearer Richtung ausbreitet.