Rücktritt: Stationen in der Karriere von Malu Dreyer

Malu Dreyer war oft die erste Frau im Raum, sagte sie in neueren Interviews. Nun tritt die erste Ministerpräsidentin ihres Landes von ihrem Amt zurück.

Nach mehr als einem Jahrzehnt ist Schluss. Am Mittwochmorgen berichteten der „Spiegel“ und „Die Rheinpfalz“ übereinstimmend als erstes: Malu Dreyer tritt zurück. Als Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz beerbte sie 2013 Kurt Beck und gewann seitdem zwei Wahlen. Anfangs mit einer rot-grünen Koalition, später mit einer Ampel aus SPD, Grünen und FDP regierte sie – anders als auf Bundesebene – weitestgehend geräuschlos. Details sollen am Mittwochnachmittag auf einer Pressekonferenz in Mainz bekannt gegeben werden.

Malu Dreyer hat Multiple Sklerose

Die Ministerpräsidentin trat 1995 in die SPD ein und wird in ihrer Partei geschätzt. Als Interims-Parteichefin führte sie 2019 die SPD kommissarisch nach dem Rücktritt von Andrea Nahles. Auf Dreyer folgten Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans.

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Im selben Jahr ihres Parteieintritts wurde bei der mittlerweile 63-Jährigen Multiple Sklerose (MS) diagnostiziert. Mit der Nervenerkrankung geht die Rheinland-Pfälzerin heute offen um. Dem stern sagte sie im Februar 2023: „Heute bin ich einfach nur glücklich und unglaublich dankbar, dass ich mit dieser Erkrankung diese Aufgabe [als Ministerpräsidentin] so stemmen kann.“

Nachfolgen soll ihr Medienberichten zufolge Alexander Schweitzer. Er ist Teil des Dreyer-Kabinetts als derzeitiger Landesminister für Arbeit und Soziales, Transformation und Digitalisierung.

Quellen:  „Tagesspiegel„, SWR, Malu Dreyer