Schreckliches Verbrechen im beschaulichen Bad Münstereifel: Dort soll ein Mann seine Frau und zwei seiner Kinder durch Stiche verletzt und Feuer gelegt haben.
Als die Feuerwehr in der Nacht zum Mittwoch einen Hausbrand in Bad Münstereifel löschen will, ist schnell klar: Hier hat sich ein schreckliches Verbrechen abgespielt. In einer der Wohnungen finden die Einsatzkräfte eine Frau und ihre beiden zehn und 13 Jahre alten Töchter mit schwersten Stichverletzungen auf. Tatverdächtig ist der Vater. Wenige Stunden später nehmen Polizisten den 34-Jährigen nahe Alzey in Rheinland-Pfalz fest.
Nach ersten Ermittlungen der Polizei soll der Deutsche seine Frau und die beiden Mädchen gegen 3.30 Uhr mit einer Stichwaffe angegriffen haben. Anschließend soll er ein Feuer gelegt haben, das sich auf das gesamte Mehrfamilienhaus ausbreitete. Nachbarn hören einen Knall und wählen den Notruf.
Der 15-jährige Sohn der Familie erleidet eine Rauchvergiftung, auch drei weitere Hausbewohner kommen mit dem Verdacht auf eine Rauchvergiftung in ein Krankenhaus. Insgesamt sind laut Polizei 14 Personen in dem Haus gemeldet.
Verdächtiger nicht polizeibekannt
Während die Feuerwehr mit einem Großaufgebot die Flammen löscht, sucht die Polizei nach dem flüchtigen 34-Jährigen. Gegen 8.00 Uhr schließlich fassen Beamte ihn etwa 170 Kilometer entfernt auf einem Rastplatz an der Autobahn 61. Bei der Festnahme habe der Mann keinen Widerstand geleistet, sagt ein Polizeisprecher.
Was ist das Motiv für die Tat? „Wir haben noch keinerlei Hinweis darauf“, sagt der Sprecher. „Da liegt noch viel Arbeit vor uns.“ Der Verdächtige sei bisher nicht polizeibekannt gewesen. Die Ermittler werden nun Zeugen befragen – neben Anwohnern und Angehörigen auch die Opfer, sofern sie vernehmungsfähig sind. Ihre Verletzungen seien „erheblich“, sagt der Sprecher, die 33-jährige Frau sei notoperiert worden. Eine Mordkommission ermittelt wegen eines versuchten Tötungsdelikts.
Die Wände sind verrußt
Am Morgen nach der Tat sind die Straßen rund um den Brandort weiträumig abgesperrt. Das Haus liegt in Holzem, einem ruhigen Ortsteil von Bad Münstereifel – die Stadt war 2021 von der Jahrhundertflut stark getroffen worden. Die Feuerwehr führt noch Nachlöscharbeiten an dem Gebäude durch, dann können Spurenermittler der Polizei es betreten. Das Dach des Hauses ist kaputt, die Außenwände sind verrußt. Die Fenster der Tatwohnung sind geborsten, drinnen ist alles schwarz. Ob das Haus später wieder bewohnbar sein wird, ist laut Polizei noch unklar.