Die Einwohnerzahl in Thüringen wird bis 2045 weiter sinken. Der Abwärtstrend ist flächendeckend. Doch eine Ausnahme gibt es.
Thüringen wird einer neuen Prognose zufolge bis 2045 deutlich an Bevölkerung verlieren. Davon geht das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) in einer aktuellen Berechnung aus, die am Mittwoch in Bonn vorgestellt wurde. Die Experten erwarten, dass 2045 nur noch 1.847.000 Menschen im Freistaat leben werden. Im Jahr 2021, das als Vergleich herangezogen wurde, waren es noch 2.108.900.
Demnach schrumpft die Thüringer Bevölkerung um 261.900 Menschen oder 12,4 Prozent. Von dem Abwärtstrend sind alle 17 Landkreise sowie die Städte Eisenach Gera, Jena, Suhl sowie Weimar betroffen. Ausnahme allein ist die Thüringer Landeshauptstadt. In Erfurt wird bis 2045 mit einem geringfügigen Zuwachs von 1100 auf dann 214.300 Einwohner gerechnet. Den größten Bevölkerungsverlust im Freistaat wird es der Prognose zufolge mit einem Rückgang um 22 Prozent im ostthüringischen Kreis Greiz geben.
Thüringen wird sich den Experten zufolge damit auch gegen den Bundestrend entwickeln. Laut der Prognose erhöht sich die Einwohnerzahl bundesweit auf etwa 85,5 Millionen. 2021 lebten rund 83,2 Millionen Menschen in Deutschland. Als Grund für den Zuwachs nannte das Institut die erwartete Zuwanderung aus dem Ausland.
Das BBSR zog 2021 als Vergleichsjahr heran, weil aus diesem sämtliche regionalisierten Daten für die Berechnung vorlagen. Zuwanderung, die es seitdem gegeben hat – etwa ausgelöst durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine – sind bei diesem Vergleich also noch nicht berücksichtigt. Das Institut betonte aber, dass es bei seiner Prognose für 2045 auch auf aktuellere Daten zurückgegriffen habe, sofern sie verfügbar gewesen seien.