Mit 430.000 Einwohnern ist der Main-Kinzig-Kreis die Nummer eins in Hessen. Eine „Liebesheirat“ war seine Gründung am 1. Juli 1974 nicht.
Der bevölkerungsreichste Landkreis Hessens, der Main-Kinzig-Kreis, feiert am 1. Juli seinen 50. Geburtstag. Als Produkt der kommunalen Gebietsreform war seine Gründung – wie ähnliche Zusammenschlüsse in Hessen in der Zeit zwischen 1970 und 1977 – nicht unumstritten. „Das war damals keine Liebesheirat“, sagen Landrat Thorsten Stolz (SPD) und der Geschäftsführer des Hessischen Städte- und Gemeindebundes, Johannes Heger, übereinstimmend über den kontrovers diskutierten Zusammenschluss der Landkreise Hanau, Gelnhausen und Schlüchtern.
„Heute kann man zurückblickend sagen: Die Gründung des Landkreises war eine gute Entscheidung“, sagt Stolz der Deutschen Presse-Agentur. „Es ging darum, die Infrastruktur zu stärken und die Städte und Gemeinden durch die Gebietsreform zukunftsfähig und teilweise auch überlebensfähig zu machen.“
Dem Main-Kinzig-Kreis gehe es im Jubiläumsjahr gut und er könne auf eine Erfolgsgeschichte zurückblicken, sagt Stolz. „Wir gehören zu den wirtschaftlich stärksten Regionen in Hessen und liegen mit 430.000 Einwohnern mit klarem Abstand auf Platz eins.“
Auch wenn im östlichen Kreisgebiet die emotionale Orientierung Richtung Fulda gehe, sei die wirtschaftliche Entwicklung auf den Ballungsraum Frankfurt ausgerichtet. „Die positive Entwicklung aus der Rhein-Main-Region schwappt immer weiter östlich, auch in Richtung Schlüchtern, Steinau und Sinntal“, erklärt der 44-Jährige, der seit 2017 an der Spitze der Kreisverwaltung steht.