Große Intensität, viele Tore. Doch Julian Nagelsmann gerät über das Fußball-Niveau bei der EM noch nicht ins Schwärmen. Für den Bundestrainer zählt der Blick auf die deutschen Gegner.
In große Fußball-Begeisterung hat die Europameisterschaft Bundestrainer Julian Nagelsmann trotz des Traumstarts seiner Mannschaft noch nicht versetzt. „Natürlich habe ich mir alle Spiele angeguckt. Es gab sehr interessante Spiele, es gab aber auch sehr langweilige Spiele, wie es immer ist im Fußball“, sagte Nagelsmann vor dem zweiten Auftritt der deutschen Nationalmannschaft (18.00 Uhr) gegen Ungarn in Stuttgart.
„Es gibt gute Momente, die man als Fan sehr gut genießen kann. Es gibt Momente, die sind nicht so spannend“, ergänzte der 36-Jährige. Die eigene Mannschaft schloss Nagelsmann bei dieser Bewertung trotz des Torfestivals beim 5:1 gegen Schottland überraschend nicht aus. „Das war im Schottland-Spiel genauso. Es gab Phasen, die waren sehr interessant und Phasen, die waren nicht so interessant“, sagte Nagelsmann.
Bundestrainer kein Leinwand-Analyst
Der Bundestrainer berichtete aber auch, dass er als TV-Zuschauer nicht die Sicht des Analysten einnehme. „Ich sitze dann nicht, das habe ich schon oft betont, vor der Leinwand und schreibe mir alles auf, was mir auffällt“, sagte der Bundestrainer. Für ihn sei der jeweils kommende Gegner entscheidend – nun also Ungarn.
„Klar könnte ich mir schon 14 Spiele der Schweiz anschauen, das wäre für morgen nicht so gut“, sagte er am Vorabend der Ungarn-Partie. Die Schweiz ist am Sonntag der dritte deutsche Gruppengegner.
Andere Experten hatten das EM-Niveau nach den ersten Partien zuletzt gelobt. Frankreichs Trainer Didier Deschamps sprach von einer hohen athletischen Intensität. Nagelsmann will bei seiner Linie bleiben und sich auf die DFB-Kontrahenten konzentrieren. Sein Fokus sei Ungarn, dann die Schweiz und dann der mögliche weitere Gegner im Achtelfinale.