Die für ihre Kreuzfahrtriesen bekannte Meyer Werft steckt in einer finanziellen Krise. Niedersachsens Landesregierung signalisiert Hilfsbereitschaft – stellt aber auch Forderungen.
Die finanziell schwer angeschlagene Meyer Werft muss sich nach Vorstellung von Niedersachsens Landesregierung für Hilfen des Landes neu aufstellen. Das Land werde alles dafür tun, gemeinsam mit dem Bund Lösungen für eine zukunftsfähige Meyer Werft und für sichere Arbeitsplätze zu finden, sagte Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) am Dienstag im Landtag in Hannover. „Das setzt aber auch voraus, dass es kein Weiter so gibt.“
Die Meyer Werft sei ein international tätiger Konzern und müsse entsprechende Strukturen haben, forderte Lies: „Es braucht einen mitbestimmenden Aufsichtsrat, es braucht eine Konzernstruktur.“ Was nicht gehe, sei eine pauschale Botschaft des Unternehmens, dass sich die Zukunft nur mit dem Abbau von Stellen sichern lasse. „Das kann nicht die Maßgabe sein, das kann auch nicht im Interesse des Landes sein.“
Bereits am Wochenende hatte Lies gesagt, das Unternehmen müsse unter anderem seinen Firmensitz zurück nach Deutschland verlegen. Derzeit hat die Werft aus dem emsländischen Papenburg ihren Sitz in Luxemburg.
Trotz voller Auftragsbücher muss die Werft bis Ende 2027 eine Finanzierungslücke von 2,7 Milliarden Euro füllen. Dabei geht es Lies zufolge um eine Erhöhung des Eigenkapitals sowie die Absicherung von Krediten mit Bürgschaften. „Es ist, das muss man deutlich sagen, eine existenzielle Krise, in der wir sind“, sagte der Minister über das Unternehmen.