Wolmirstedt: Angriffe: Ermittlungen sollen Motiv „weiter aufhellen“

Ein 27-Jähriger attackiert mehrere Menschen in Wolmirstedt in Sachsen-Anhalt. Ein Mensch stirbt, an einem anderen Ort werden auf einer privaten EM-Party drei weitere verletzt. Nun laufen die Ermittlungen.

Im Fall des Angriffs auf einer privaten EM-Party in Wolmirstedt in Sachsen-Anhalt suchen Polizei und Staatsanwaltschaft weiter nach dem Motiv des Täters. Es sei wichtig, das Motiv des Mannes „weiter aufzuhellen“, sagte Staatsanwalt Frank Baumgarten am Sonntag. Dabei werde unter anderem eine umfangreiche Befragung von Zeugen helfen. „Damit wird die Polizei erstmal ordentlich zu tun haben.“

Am Freitagabend war ein 27-Jähriger der Polizei zufolge auf ein Privatgrundstück in einer Einfamilienhaussiedlung eingedrungen und hatte mehrere Menschen auf einer Gartenparty attackiert – laut Polizei mit einem „messerähnlichen Gegenstand“. Sie hatten sich im Hof getroffen, unter anderem, um das EM-Eröffnungsspiel zu sehen. 

Der Mann aus Afghanistan verletzte eine 50-Jährige und einen 75-Jähriger schwer, ein 56 Jahre alter Mann wurde leicht verletzt. Nach dem Eintreffen der Polizei soll der Täter die auch die Beamten angegriffen haben. Deshalb schossen diese auf ihn. Kurze Zeit später starb der 27-Jährige im Krankenhaus. Vor dem Angriff auf der Privatparty soll er in einem nicht weit entfernten Mehrfamilienhaus in einer Plattenbausiedlung einen 23 Jahre alten Mann getötet haben. 

Mit der in solchen Fällen üblichen Aufarbeitung des Schusswaffengebrauchs werde sich die Staatsanwaltschaft Magdeburg beschäftigen, wenn die voraussichtlich noch einige Tage andauernden polizeilichen Ermittlungen beendet sind, sagte Baumgarten. Darauf werde der Fokus liegen. Nach derzeitigem Stand sehe er keine Anhaltspunkte dafür, dass die Schüsse zweier Beamte auf den Angreifer unrechtmäßig abgegeben wurden.

Wie es den Verletzten nach der Tat ging, ist weiter unklar. Auch machte die Polizei am Sonntag vorerst keine weiteren Angaben zu dem Fall – etwa, ob es neue Hinweise zum Motiv des Täters gibt. Für den Nachmittag ist in Magdeburg eine Pressekonferenz geplant.