Zwei durch einen Gefangenenaustausch mit dem Iran frei gekommene Schweden sind wieder in ihrer Heimat. „Sie sind frei und wieder auf schwedischem Boden“, sagte am Samstagabend Regierungschef Ulf Kristersson in Stockholm. „Sie sind durch die Hölle auf Erden gegangen und nun in der Lage, wieder mit ihren Liebsten zusammen zu sein.“
Bei den beiden Schweden handelt es sich um den seit April 2022 im Iran inhaftierten EU-Diplomaten Johan Floderus, dem die Todesstrafe drohte, und den im November 2023 festgenommenen Saeed Azizi.
Ihre Freilassung erfolgte zeitgleich mit einer iranischen Erklärung, derzufolge der in Schweden zu lebenslänglicher Haft verurteilte Hamid Nuri freigelassen worden sei und schon bald in die Islamische Republik zurückkehren werde. Der 63-jährige frühere Gefängnisbeamte war in Schweden wegen seiner Verwicklung in die Massenhinrichtungen von Oppositionellen 1988 im Iran verurteilt worden.
In der Schlussphase des Iran-Irak-Krieges (1980 bis 1988) wurden landesweit tausende Iraner hingerichtet. Die Hinrichtungen von rund 5000 Gefangenen erfolgten auf Befehl von Revolutionsführer Ayatollah Khomeini, dem Gründer der Islamischen Republik, und richteten sich vor allem gegen Angehörige der Volksmudschaheddin.
Nuris Freilassung durch Schweden im Rahmen des Gefangenenaustausches wurde von im Exil lebenden iranischen Oppositionellen kritisiert.