Kultur: Festspiele MV gestartet: Klassikfestival bietet 130 Konzerte

Auch die Festspiele MV kommen am Jubiläum des Malers Caspar David Friedrich nicht vorbei. Zum Eröffnungskonzert erlebte eine Komposition ihre Uraufführung, die den Titel eines Bildes trägt.

Mecklenburg-Vorpommern wird in diesem Sommer wieder zu einem Land voller Musik. Etwa 130 Konzerte an 92 Spielorten bieten die Festspiele MV, die am Freitagabend in Wismar feierlich eröffnet wurden. Zum Auftakt des dreimonatigen Konzertsommers erklang in der St.-Georgen-Kirche die Festspiel-Ouvertüre „Mondaufgang am Meer“. Bei dem Auftragswerk hatte sich die Komponistin Konstantia Gourzi von dem gleichnamigen Bild des Malers Caspar David Friedrich inspirieren lassen, dessen Geburtstag sich in diesem Jahr zum 250. Mal jährt. Wie Festivalintendantin Ursula Haselböck sagte, erweisen die Festspiele unter anderem mit zwei musikalischen Uraufführungen dem großen Maler der Romantik aus Greifswald im Jubiläumsjahr ihre Reverenz.

Das Eröffnungskonzert in Wismar bestritt das Elbphilharmonie Orchester aus Hamburg unter Leitung von Cristian Măcelaru. Solist des Abends war der Klarinettist Martin Fröst. Er spielte das Konzert für Klarinette und Orchester, Weathered, der englischen Komponistin Anna Clyne. Auf dem Programm stand zudem die 3. Sinfonie von Sergej Rachmaninow.

Mecklenburg-Vorpommerns Kulturministerin Bettina Martin (SPD) bezeichnete die Festspiele MV als musikalisches Aushängeschild des Landes. Es sei bei Musikliebhabern in ganz Deutschland bekannt und beliebt und werde von Musikern wegen seiner besonderen Atmosphäre geschätzt. Bei den Konzerten in Kirchen, Schlössern, Werkhallen, Gutshäusern und Parks komme es mitunter auch zu ganz persönlichen Begegnungen. Zudem würdigte Martin die große Breite des kulturellen Angebots, das nicht nur Klassik umfasse, sondern von Jazz über moderne Musik und Pop bis hin zur Schaustellerei beim Kleinen Fest im großen Park von Ludwigslust reiche.

Intendantin Haselböck erinnerte in ihrer Rede an den Gründungsgedanken der Festspiele, den Menschen im Land mit Hilfe der Musik Zuversicht zu geben und jene, die es noch nicht kennen, zu einer Entdeckungstour einzuladen. Beides habe bis heute nichts an Bedeutung verloren. „Mit Musik können Brücken gebaut werden, wo Worte manchmal nicht mehr gehört werden“, sagte sie. Es gelte, gemeinsam daran zu arbeiten, dass Werte wie Freiheit, Frieden und Solidarität nicht verloren gingen.

Haselböck zeigte sich zufrieden mit der Kartennachfrage. Bislang seien knapp 45.000 Tickets gebucht worden. Im vergangenen Jahr zählte der Festspielsommer etwa 65.000 Besucher. Damit zählten die Festspiele MV erneut zu den publikumsträchtigsten Klassikfestivals in Deutschland.

Gleich am Eröffnungswochenende demonstrieren die Festspiele die ganze Bandbreite ihres musikalischen Angebots. Nach dem großen Orchesterkonzert in Wismar lädt Schwerin am Samstag zu einer musikalischen Schlössertour per Rad. An drei historischen Stätten geben Nachwuchsmusiker im Rahmen des Wettbewerbs „Junge Elite“ Kostproben ihres Könnens. Mit einer Mischung aus Musik, Film und Diskussion erinnern die Festspiele am Abend in Schwerin unter dem Titel „Verbindungen“ an den Mauerfall vor 35 Jahren. Von Sonntagmittag an ist der Schlosspark Hasenwinkel Schauplatz für das große Kinder- und Familienfest der Festspiele.

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