Nach 60 Jahren der Verschollenheit ist sie zurück: die Bayerische Kurzohrmaus (Microtus bavaricus). Im vergangenen Jahr wurde sie nach einer aufwändigen Suche bei Mittenwald wiederentdeckt. Jetzt startet der Freistaat umfassende Schutzmaßnahmen, wie das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) am Donnerstag bekanntgab.
Die kleine Wühlmausart ist demnach eine der am gefährdetsten Säugetierarten Europas und lebt nach aktuellem Wissensstand nur im Bayerisch-Tiroler-Grenzraum. „Der Freistaat startet für die Bayerische Kurzohrmaus ein Artenhilfsprogramm. Mit dem Artenhilfsprogramm geben wir diesem kleinen Tier eine starke Rückendeckung“ wird Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) in der Mitteilung zitiert.
Bis 2025 sind demnach 120.000 Euro vorgesehen, um die speziellen Lebensraumanforderungen der Art zu erfassen. Anschließend sollen konkrete Pflegemaßnahmen eingeleitet werden. Kooperationspartner im Artenhilfsprogramm des LfU sind die Bayerischen Staatsforsten und der Alpenzoo in Innsbruck.
Im vergangenen Herbst gelang es, die Bayerische Kurzohrmaus zunächst auf einem Wildkamerafoto zu sichten und anschließend lebend zu fangen. Die Sensation war perfekt – die seltene Art wurde in der Nähe von Mittenwald am Fuße des Wettersteingebirges wiederentdeckt.
Weitere Untersuchungen der Kurzohrmaus sollen mittels Wildkamera und Lebendfängen folgen, um das Verbreitungsgebiet und die Lebensraumansprüche genauer zu verstehen. Simon Ripperger, Experte des LfU, erklärt: „Anhand der bisherigen Nachweise erhärtet sich der Eindruck, dass die Maus lichte Schneeheide-Kiefernwälder bevorzugt.“