Der „Bridgerton“-Hype spült Geld in die Kassen von Netflix: Vom Tee-Service bis zum Hundehalsband nimmt der Streaming-Anbieter jede erdenkliche Kooperation mit. Dahinter steckt eine kluge Strategie.
Millionen Menschen tauchen derzeit wieder in die Welt von „Bridgerton“ ein: Mit spektakulären Kostümen, aufwändigen Kulissen und sexy Liebesszenen trifft die Historien-Serie auf Netflix auch in der dritten Staffel den Nerv der Zeit. Allein an den ersten vier Tagen wurde die Show über 45 Millionen mal gestreamt – ein Rekord. „Bridgerton“, das ist Eskapismus in der reinsten Form. Und für Netflix lohnt sich der Rummel um die Serie so richtig.
Bridgerton 16:48Das Streaming-Unternehmen habe mit der Marke „Bridgerton“ Millionen erwirtschaftet, schreibt das „Manager Magazin“. Und meint damit alles, was nebenbei in die Kassen gespült wird. Denn Netflix hat es mit einer klugen Marketing-Strategie geschafft, „Bridgerton“ zu einer globalen Lifestyle-Marke aufzubauen. „Diesen Frühling kannst du leben wie ein Bridgerton – und zwar so“, heißt es etwa auf der Netflix-Website. „Du kannst in ‚Bridgerton‘-Pyjamas aufwachen, dich mit ‚Bridgerton‘-Badesachen einseifen, einen ‚Bridgerton‘-Kaffee oder Tee genießen und deinen vierbeinigen Freund an eine ‚Bridgerton‘-Leine nehmen, die auch Kate Bridgertons geliebter Welpe Newton tragen würde. Und der hat, wie du weißt, guten Geschmack“, wird dort für die unterschiedlichsten Produkte geworben.
Netflix lässt sich rund um „Bridgerton“ einiges einfallen
Hinzu kommen externe Kooperationen, vor allem in der Kosmetik- und Modebranche. Marken aller Preisklassen von Lacoste bis Primark verkaufen momentan „Bridgerton“-Teile. Wieviel genau das alles einbringt, darüber schweigt Netflix. Doch für die zahlreichen Kooperationen werden jedes Mal Lizenzgebühren fällig. Die Möglichkeiten scheinen endlos: Laut „Manager Magazin“ sind im US-Markenregister rund um den Begriff „Bridgerton“ gleich mehrere Seiten eingetragen, so seien etwa Waren wie Haarspangen, Golfhandtücher oder Puppenkleidung geschützt, aber auch Dienstleistungen wie Live-Cosplay-Events.
Außerdem befeuert jedes Produkt, jedes Event den Hype um die Serie – was sich wiederum auf die Abo-Zahlen positiv auswirken könnte. Dass Netflix den Erfolg möglichst geschickt ausschlachten möchte, haben Fans schon am Erscheinungsdatum der neuen Staffel gemerkt: Die ersten vier Folgen gab es Mitte Mai zu sehen, die nächsten vier erst Mitte Juni. Wer die komplette dritte Staffel sehen möchte, muss also mindestens zwei Monate Netflix abonnieren.
Übrigens: Neben Netflix kassiert auch die Produktionsfirma Shondaland von Serienschöpferin und Branchen-Ikone Shonda Rhimes beim Merch mit ab. Rhimes wurde 2017 für damals spektakuläre 100 Millionen Dollar vom Fernsehen abgeworben, mittlerweile soll sie noch mehr verdienen. Ein Invest, der sich für beide Seiten zu lohnen scheint.
Quellen: „Manager Magazin“, „Tudum by Netflix“, „The Hollywood Reporter“