Bellingham, Musiala, Wirtz – es gibt einige Jungstars, die bei der EM für Furore sorgen können. Toni Kroos traut seinen DFB-Kollegen viel zu. Und er sagt, welches Problem Verteidiger mit ihnen haben.
Für die Kategorie beste Jungstars der Heim-EM hat auch die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in den Offensiv-Zauberern Jamal Musiala und Florian Wirtz zwei heiße Anwärter im Angebot.
Der sechsmalige Champions-League-Sieger Toni Kroos von Real Madrid traut den beiden 21 Jahre alten Offensivspielern zu, beim Heimturnier groß aufzuspielen und im internationalen Fußball die kommende Dekade entscheidend mitzuprägen. Ähnlich wie sein für England auflaufender Real-Kollege Jude Bellingham (20), der für Kroos aber ein eher physischer Spieler mit einem anderen Gesamtpaket ist.
„Ich habe schon im März gesagt, dass es für beide wenig Limit gibt“, sagte Kroos kurz vor dem EM-Eröffnungsspiel der DFB-Auswahl an diesem Freitag in München gegen Schottland. Der 34-Jährige, der selbst bei Real Madrid eine Weltkarriere hinlegte, nannte allerdings ein paar Voraussetzungen für eine ähnlich erfolgreiche Laufbahn von Bayern-Profi Musiala und Bayer Leverkusens Double-Gewinner Wirtz.
Erstens, „dass sie gesund bleiben“. Und zweitens, dass sie eine absolute Gewinner-Mentalität entwickeln und sich konstant auf Topniveau präsentieren. „Ein, zwei Saisons ist schön und gut. Wirkliche Weltklasse ist es, wenn du das über zehn Jahre machst. Aber beide bringen alles mit, um die nächsten Jahre ganz oben mitzuspielen.“ Sie müssten das Versprechen, das in ihnen stecke, halt einlösen. „Das fußballerische Können ist offensichtlich da. Auch von der Einstellung sind die Voraussetzungen sehr gut“, lobte Kroos.
„Flo und Jamal sind schwer zu greifende Spieler“
Der Weltmeister von 2014 beschrieb auch, was es für Verteidiger so kompliziert macht, Wirtz und Musiala aufzuhalten. „Flo und Jamal sind für den Gegner sehr schwer zu greifende Spieler, die im eins gegen eins überragend sind und Situationen auf engem Raum auflösen können. Es sind Spieler, wo man als Verteidiger immer ein bisschen zweifelt: gehe ich drauf, oder gehe ich nicht drauf. Wenn ich bei ihnen draufgehe, ist immer die Gefahr da, dass es einen Schlenker gibt. Und dann stehe ich da und der Spieler ist nicht mehr da“, schilderte Kroos.
Auf diese Qualität seiner „Zauberer“ hofft auch Bundestrainer Julian Nagelsmann bei der EM – und das gleich im ersten Gruppenspiel gegen die Schotten. Die Aufgabe von Kroos wird es sein, sie aus dem defensiven Mittelfeld mit seinen Pässen entscheidend einzusetzen.