Als die Sowjetunion 1948 die Insel Westberlin abriegelt, startet eine Luftbrücke – mit ungewissem Erfolg. Auch zwei hessische Flugplätze sind beteiligt. Nun steigt ein Jubiläumsfest.
Die einstige Luftbrücke der Alliierten in Deutschland hat als erster Höhepunkt der Ost-West-Konfrontation zwei Millionen Menschen in Westberlin beim Überleben geholfen. Ein grandioser Sympathieerfolg der westlichen Besatzer nach dem Zweiten Weltkrieg. Das Ende der Luftbrücke vor 75 Jahren feiert an diesem Wochenende (15./16.6.) auch die US-Armee in Wiesbaden mit einem Fest für die Öffentlichkeit. Historische Flugzeuge und Zeitzeugen erinnern an das Schlüsselereignis mit ungewissem Ausgang.
„Der heutige Standort der US Army Garnison Wiesbaden, früher ein Flugplatz der US Air Force, war einer der wichtigsten Standorte für den Start von Flugzeugen zur Unterstützung der Berliner Luftbrücke“, erklärt Colonel David W. Mayfield, US-Kommandeur in der hessischen Landeshauptstadt. Auch Frankfurt am Main war ein Startpunkt für die damaligen Flugzeuge. Insgesamt waren laut der US-Armee neun Flugplätze in den einstigen westlichen Besatzungszonen in die Hilfsaktion einbezogen.
Mit 277.000 Flügen hatten die Alliierten 1948/49 die Versorgung Westberlins als Insel in der Sowjetzone gesichert. Denn als Antwort auf die Einführung der D-Mark im Westen blockierte die Sowjetunion die Land- und Wasserwege und schränkte die Strom- und Gasversorgung massiv ein. Am 12. Mai 1949 beendete das kommunistische Riesenreich seine Blockade. Die Luftbrücke mit insgesamt gut zwei Millionen Tonnen lebenswichtigen Gütern funktionierte aber noch etwas länger. Bei ihren Flugzeugunfällen starben rund 80 Menschen.