Forsa-Umfrage: Pflichtversicherung für den Katastrophenfall: ja oder nein?

Das Hochwasser in Süddeutschland ist das jüngste Beispiel: Naturkatastrophen nehmen zu. Eine Versicherungspflicht für derartige Schäden möchte eine knappe Mehrheit der Deutschen dennoch nicht.

Die Schadenssummen der jüngsten Überschwemmungen in Süddeutschland sind noch nicht abgerechnet, sicher aber ist: Es geht um Milliarden Euro. Und da Hausbesitzer zwar oft Gebäudeversicherungen abgeschlossen haben, der Elementarschutz gegen Naturgewalten aber meist zusätzlich gewählt werden muss, tragen viele das Risiko selbst. Oder sie hoffen auf steuerfinanzierte Solidarität. 

Eine knappe Mehrheit der Deutschen spricht sich dennoch gegen eine Versicherungspflicht für den Katastrophenfall aus: Eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag des stern (1009 Befragte, Zeitraum 6. und 7. Juni 2024) ergab 46 Prozent Unterstützung; 50 Prozent waren dagegen.

BSW- und AfD-Anhänger mehrheitlich gegen Pflichtversicherung 

Deutlich unterscheiden sich dabei die Präferenzen zwischen den Anhängern der Parteien: Diejenigen von Union und Grünen (jeweils 54 Prozent pro) sowie der Sozialdemokraten (53 Prozent) sprachen sich für die verbindliche Police aus. Knapp dagegen – mit 50 zu 48 Prozent – votierten die Anhänger der FDP, deren Justizminister Marco Buschmann dies ebenso sieht.

PAID: Traumapsychologe über Hochwasser 18.14

Besonders deutlich in der Minderheit sind die Pflicht-Befürworter bei der AfD- und BSW-Klientel: Nur 35 beziehungsweise 43 Prozent sprachen sich dafür aus. Dementsprechend gibt es in keiner anderen Gruppierung so viele Gegner des auch von mehreren Ministerpräsidenten unterstützten Rechtsreform-Vorschlages: Mit 64 Prozent Ablehnung wird er von der AfD-Klientel beinahe mit Zweidrittelmehrheit verworfen.

Schätzungen zufolge dürfte eine Elementarschutz-Police Eigenheimbesitzer bei allgemeiner Versicherungspflicht rund 190 Euro jährlich kosten.