Berlin: Mutter soll einjährige Tochter aus drittem Stock geworfen haben – Einweisung in die Psychiatrie

Es ist ein Verbrechen, das fassungslos macht: In Berlin soll eine Mutter ihre einjährige Tochter aus dem dritten Stock geworfen haben. Womöglich ist die Frau psychisch krank.

Es muss ein erschreckender Anblick für den Mann gewesen sein. Am Montagmittag entdeckte er an einem Mehrfamilienhaus in der Ortolfstraße im Berliner Stadtteil Altglienicke eine blaue Katzenbox aus Kunststoff. Darin: ein wimmerndes, schwer verletztes kleines Mädchen. Der Zeuge alarmierte sofort die Feuerwehr. 

Das Kind „wurde mit erheblichen Sturzverletzungen von Rettungskräften unverzüglich zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus gebracht“, so die Berliner Polizei mit. Lebensgefahr soll für das 21 Monate alte Mädchen nicht bestanden haben. Die Zeitung „B.Z.“ berichtete von mehreren Knochenbrüchen.

Staatsanwaltschaft Berlin ermittelt wegen versuchten Mordes

Die ebenfalls alarmierte Polizei nahm kurz darauf in einer Wohnung im dritten Stockwerk des Hauses die 40-jährige Mutter des Mädchens fest. Der Verdacht: Die Frau soll ihr Kind aus rund zehn Metern Höhe heruntergeworfen haben. Die Berliner Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen wegen des Verdachts des versuchten Mordes aus niederen Beweggründen ein. Die Verdächtige schwieg nach Angaben der Ermittler bisher zu dem Vorwurf. Ein weiteres Kind der Frau im Alter von neun Jahren sei dem Jugendamt übergeben worden.

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Hinweise auf ein Motiv für die Tat gebe es noch nicht, teilte die Staatsanwaltschaft laut Nachrichtenagentur DPA mit. Drogen seien wahrscheinlich nicht im Spiel gewesen, die Wohnung und die Kinder seien auch nicht verwahrlost erschienen.

Möglicherweise leidet die Mutter unter schweren psychischen Problemen. Am Dienstag wurde sie auf Antrag der Staatsanwaltschaft zur vorläufigen Unterbringung in der Psychiatrie eingewiesen. Die Mordkommission des Berliner Landeskriminalamtes ermittelt weiter in den Fall.

Quellen: Polizei Berlin, Generalstaatsanwaltschaft Berlin, „B.Z.“, Nachrichtenagentur DPA