Zwischenfall bei der Wahl in einer kleinen Gemeinde im Kreis Teltow-Fläming: Die Wahlleitung entdeckt eine übel stinkende Flüssigkeit am Eingang zum Wahllokal. Der Hintergrund der Störung ist unklar.
Vor einem Wahllokal in der Gemeinde Am Mellensee in der Region Fläming hat es am Sonntag eine mutmaßliche Buttersäure-Attacke gegeben. Von der verschütteten Flüssigkeit am Boden breitete sich ein extrem beißender Gestank aus, wie Wahlleiterin Heike Sobota am Montag schilderte. Auch Landeswahlleiter Herbert Trimbach sprach von einem „Buttersäure-Anschlag“ auf den Eingang eines Wahllokals für die Europa- und Kommunalwahlen. Die Polizei bestätigte zunächst nicht, dass es sich bei der Flüssigkeit um Buttersäure handelte.
„Man hat wahrscheinlich auf den Wahlsonntag abgezielt und wollte stören“, vermutete Sobota. Der reguläre Zugang zu den Wahlurnen wurde für die Bürger gesperrt, die über geöffnete Fenstertüren einen anderen Weg ins Gebäude der Gemeindevertretung nehmen mussten. „Wir mussten ein bisschen improvisieren.“
Buttersäure ist eine farblose, unangenehm ranzig riechende Flüssigkeit. Sie kann Verätzungen von Haut und Schleimhäuten hervorrufen. Beim Einatmen der Dämpfe kann es zu Reizungen der Atmungsorgane kommen.
Die stellvertretende Wahlleiterin entdeckte am Sonntagmorgen vor Öffnung der Wahllokale gegen 6.15 Uhr die Buttersäure, die am Boden etwa einen Meter breit verteilt wurde, wie der Wahlleiter sagte. Die Polizei nahm den Vorfall auf. Die Kriminalpolizei ermittelt dazu, wie eine Sprecherin der Polizeidirektion West sagte. Es sei auch versucht worden, die Steine zu reinigen, so Sobota am Montagmittag. „Es stinkt immer noch, aber langsam verfliegt es.“
Bei der Wahl der Gemeindevertretung wurde in der rund 7100 Einwohner großen Gemeinde Am Mellensee die Unabhängige Wählergemeinschaft stärkste Kraft, gefolgt von der AfD und der CDU. Bei der Europawahl und der Abstimmung für den Kreistag lag jeweils die AfD deutlich vorn.
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