Bei der Europawahl erzielt Volt 2,5 Prozent der Stimmen und sichert sich zwei Mandate. Besonders bei jungen Wählern punktet die Partei.
Volt hat bei der Europawahl 2,5 Prozent geholt und sich damit im Europaparlament zwei Mandate gesichert. Wer verbirgt sich eigentlich hinter der Partei, die so heißt wie die physikalische Einheit für elektrische Spannung?
Aus Reaktion auf das britische Votum über den EU-Austritt und auf den wachsenden Rechtspopulismus in Europa starteten drei junge Europäer eine paneuropäische Bewegung: Volt gründete sich am 29. März 2017. Etwa ein Jahr später erfolgte in Deutschland am 3. März 2018 die Registrierung als Partei.
Nach eigenen Angaben ist Volt mittlerweile in 31 Ländern aktiv und will Politik auf lokaler, nationaler und europäischer Ebene betreiben. Einen ersten Erfolg verbuchte die Kleinpartei bei der Europawahl 2019, bei der Volt in Deutschland 0,7 Prozent der Stimmen bekam. Damit erreichte sie eines der 96 Mandate und schickte das Gründungsmitglied Damian Boeselager als ersten Volt-Abgeordneten ins Europäische Parlament.
In Anspielung auf den Pionier verkündet die Kleinpartei mit Stolz: „Aus einem Delegierten wurden mehr als 100 Mandatsträger*innen in ganz Europa.“ Auch in Deutschland konnte Volt seitdem auf kommunaler Ebene vor allem in Großstädten mehrfach Mandate gewinnen. Bei der jetzigen Europawahl trat die Partei mit der Forderung auf, die EU zu einem Bundesstaat auszubauen, Vetorechte der EU-Mitgliedstaaten abzuschaffen, die Energieversorgung bis 2035 komplett auf Ökoenergie umzustellen und die Seenotrettung von Migranten zu legalisieren. Vorläufiger Höhepunkt: Vor allem bei jungen Wählern punktete die Bewegung – in der Altersgruppe 16 bis 25 erreicht sie nach Zahlen der Forschungsgruppe Wahlen sogar 9 Prozent.