Wissenschaft: Bauarbeiten für Gebäude der Forschungsstelle Küste gestartet

Als der langjährige Inselsitz der Forschungsstelle Küste auf Norderney geschlossen wurde, war der Unmut erst groß. Inzwischen ist ein neuer Standort gefunden – bis zum Einzug dauert es aber noch.

Nach der Schließung des traditionsreichen Dienstsitzes der Forschungsstelle Küste vor rund drei Jahren auf Norderney sind auf dem ostfriesischen Festland die Bauarbeiten für einen neuen Standort angelaufen. Künftig sollen die 34 Wissenschaftler und Angestellten der landeseigenen Forschungseinrichtung in einem Neubau direkt hinter dem Deich in Norddeich (Landkreis Aurich) arbeiten. Die ansässige Reederei Norden-Frisia hat dort vor wenigen Wochen mit dem Bau eines Mehrzweck-Gebäudes begonnen, wie eine Reederei-Sprecherin auf Anfrage mitteilte. In dem insgesamt viergeschossigen Bau soll die Forschungsstelle als Hauptmieter einziehen.

Da die Bauarbeiten später als geplant begannen, wird sich auch der Umzug der Forschungsstelle Küste nach Norddeich etwas verzögern. Der Umzug stehe voraussichtlich im Spätsommer oder Herbst 2025 an, teilte ein Sprecher des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit, zu dem die Forschungseinrichtung gehört. Bei der Bekanntgabe der Umzugspläne 2021 hatten das Umweltministerium, die NLWKN-Direktion und die Reederei einen Einzug bis Ende 2024 in Aussicht gestellt. Der Mietzeitraum ist auf mindestens 20 Jahre angelegt.

Statt wie zunächst geplant zwei Stockwerke wird das Gebäude laut der Reederei nun drei Stockwerke haben. Demnach sind im Erdgeschoss Gewerbeflächen geplant, im ersten und zweiten Stockwerk soll in einem Teil die Forschungsstelle Küste einziehen. In den übrigen Teilen und im dritten Stockwerk soll Wohnraum entstehen. Durch das zusätzliche Geschoss erhöhten sich auch die Baukosten – von neun auf nun rund zwölf Millionen Euro.

Die Forschungsstelle Küste, die es seit mehr als 80 Jahren gibt, berät die Landesregierung zu Fragen beim Küsten- und Naturschutz. Wegen maroder Gebäude hatte das Umweltministerium den Dienstsitz auf Norderney geschlossen – die Sicherheit für Mitarbeiter wie Besucher sei nicht mehr gewährleistet, so die damalige Begründung. Das Dienstgebäude auf Norderney steht nach Angaben des Landesbetriebs nun zum Verkauf.

Die Angestellten der Forschungsstelle sind seit der Schließung des Inselsitzes in der NLWKN-Betriebsstelle Norden und in dort angemieteten Bürocontainern untergebracht. An der Schließung hatte es 2020 Kritik gegeben – unter anderem von den Angestellten selbst, den Grünen im niedersächsischen Landtag und der Stadt Norderney, die die Einrichtung lieber weiter auf der Insel gesehen hätten.

Website der Forschungsstelle Küste