Schauspieler Sylvester Stallone sammelt seit vielen Jahren teure Uhren – gemäß seiner Statur gerne sehr große. Aber auch echte Raritäten haben ihren Weg in seine Sammlung gefunden. Und nun öffnete er seine Schatzkiste.
Als er das erste Mal zu Geld kam, so Hollywood-Urgestein Sylvester Stallone, startete er seine Uhrensammlung. Eine goldene Rolex war es wohl, die den Funken bei ihm überspringen ließ. Mit dem anhaltenden Erfolg vor der Kamera wuchs auch seine Sammlung. Stallone schaffte es sogar, eine äußerst seltene Uhr von Patek Philippe zu ergattern.
Diese Uhr war auch der Star der „Important Watches“ Auktion von Sotheby’s, die kürzlich stattfand. Insgesamt steuerte der Schauspieler elf Zeitmesser bei, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Mit großem Erfolg: 6,7 Millionen US-Dollar spülte der Verkauf seiner Schätze in die Kassen.
Die teuerste Uhr trug Sylvester Stallone nie
5,4 Millionen US-Dollar brachte alleine die sagenumwobene Patek Philippe 6300G-010 Grandmaster Chime. Es war das erste Mal überhaupt, dass eine Uhr aus dieser Serie ihren Weg in eine Auktion fand. Bei der Grandmaster Chime handelt es sich um eine der kompliziertesten Armbanduhren – wenn nicht die komplizierteste – der Welt. Patek Philippe spendierte der Uhr insgesamt 20 Komplikationen auf zwei Zifferblättern. Es heißt, der Bauprozess von Entwicklung über Produktion bis zur Montage habe ingesamt 100.000 Arbeitsstunden verschlungen.
Stallone selbst erzählte, dass es nicht einfach war, an diese Uhr zu gelangen. Stimmt – denn Patek Philippe ist notorisch wählerisch, wenn es um die Zuteilung der ganz besonderen Modelle geht. Doch wie er Sotheby’s belegte, gelang es Stallone, als Erstkäufer der Uhr in den Papieren zu landen. Getragen hat er sie nie – er erwarb sie 2021 lediglich zur Bewunderung.
Rolex, Audemars und Panerai – Hauptsache groß und gerne aus Gold
Der Lieferumfang ist höchst ungewöhnlich für eine Uhr: Der Patek Philippe 6300G-010 liegt ein Herkunftszertifikat, das Stallone als ursprünglichen Käufer ausweist, Produktliteratur in einer großen Ledermappe, ein Kollektionsbuch, ein Reiseetui, Manschettenknöpfe, ein USB-Laufwerk, eine versiegelte Anstecknadel, ein Anhänger, ein Apple iPad mit einer Patek Philippe-Ledertasche, ein Adapter, ein Ladegerät und Apple-Kopfhörer mit einer Patek Philippe-Hülle bei.
Nicht jeder war begeistert von dem Verkauf der Uhr. Im Gespräch mit dem Fachmagazin „Watchpro“ ließ Pateks Präsident Thierry Stern durchblicken, dass ihm die Auktion missfiel. „Natürlich gefällt uns das nicht, aber es kann passieren. Ich kann nicht jeden kontrollieren. Es ist nicht fair für einen Kunden, der vielleicht seit vielen Jahren auf dieses Stück gewartet hat und dann sieht, dass es verkauft wird“, so Stern. Ob Stallone mit seinem Verkauf nun auf der schwarzen Liste des Unternehmens gelandet ist und keine weitere Uhr mehr erhält, ließ der Patek-Chef offen.
Es ist davon auszugehen, dass Stallone mit der Grandmaster Chime einen Gewinn von etwa zwei Millionen US-Dollar eingestrichen hat. Sammler sehen diese Form der gewinnbringenden Weitergabe nicht gerne – vor allem dann nicht, wenn sie vergleichsweise kurzfristig erfolgt.
Der Verkauf dieses uhrmacherischen Einhorns stellt die anderen Uhren, die Sly aus seiner Sammlung entfernt, natürlich in den Schatten. Trotzdem waren abseits der Großmeister-Uhr echte Perlen im Angebot. Neben zahlreichen Panerai-Uhren, denen Stallone durch eine Tätigkeit als Markenbotschafter zu großer Bekanntheit verhalf, kam auch eine Rolex, eine Audemars Piguet und eine üppige Cartier unter den Hammer.