Einen Tag vor der Wahl zum Europaparlament haben am Samstag in mehreren deutschen Städten Menschen gegen Rechtsextremismus protestiert. In Berlin fand die Kundgebung vor der Siegessäule statt. Gut anderthalb Stunden nach Beginn sprach die Polizei von „mehreren Tausend“ Teilnehmenden, angemeldet waren zehntausend. Neben Konzerten waren Redebeiträge unter anderem der Autorin Carolin Emcke und des Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands, Ulrich Schneider, angekündigt.
Ebenfalls sprechen wollte der SPD-Europaabgeordnete Matthias Ecke, der Anfang Mai in Dresden niedergeschlagen und schwer verletzt worden war. Weitere Kundgebungen sollten am Samstag unter anderem in Leipzig, München und Stuttgart stattfinden. Dazu aufgerufen hatte unter dem Motto „Rechtsextremismus stoppen – Demokratie verteidigen“ ein breites Bündnis zivilgesellschaftlicher Organisationen. In Hamburg wurde bereits am Freitag protestiert – mit laut Polizei 26.000 Teilnehmenden.
In Deutschland findet am Sonntag die Wahl zum Europaparlament statt. Rund 65 Millionen Menschen sind wahlberechtigt. Erstmals dürfen auch Wählerinnen und Wähler im Alter von 16 und 17 Jahren hierzulande teilnehmen – dies betrifft laut Statistischem Bundesamt rund 1,4 Millionen Menschen.