Friedrich Merz und Markus Söder schwören die Union auf die Europawahl am Sonntag ein. Ins Zentrum rücken sie dabei vor allem nationale Themen und nationale Kritik.
Mit scharfen Attacken auf die Ampel und die AfD einerseits und einem klaren Bekenntnis zu Europa andererseits haben CDU und CSU auf den letzten Metern vor der Europawahl gemeinsam um Stimmen geworben. Bei ihrer Schlusskundgebung in München schworen CDU-Chef Friedrich Merz und der CSU-Vorsitzende Markus Söder die Unions-Anhänger am Freitagabend auf die Wahl am Sonntag ein – bei der es um besonders viel gehe. Die Europäische Volkspartei mit ihrer Spitzenkandidatin, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, müsse deshalb wieder die führende Kraft in Europa werden, betonte Merz.
Merz nannte die Ampel-Regierung in Berlin ein Desaster für Deutschland, aber auch ein Desaster für Europa – der „Spuk“ müsse bei der nächsten Bundestagswahl ein Ende haben. Zur AfD sagte Merz, diese sei moralisch und wirtschaftlich der Abstieg für Deutschland. Auch Söder forderte, die Ampel müsse weg. Und in Richtung AfD fügte der CSU-Vorsitzende hinzu, wer sich von ausländischen Mächten bezahlen lasse, der sei kein Patriot, sondern ein Vaterlandsverräter. SPD und Grüne forderte Söder auf, von der Leyens Kandidatur am Ende zu unterstützen. Das sei eine „nationale patriotische Pflicht“, sagte Söder.
CDU und CSU können Umfragen zufolge damit rechnen, die Europawahl am Sonntag in Deutschland mit großem Vorsprung zu gewinnen. Von der Leyen strebt eine zweite Amtszeit an der Spitze der EU-Kommission an, CSU-Vize Manfred Weber will EVP-Parteivorsitzender und Fraktionschef im Europaparlament bleiben.