Die beliebte Netflix-Serie „Rentierbaby“ basiert auf einer wahren Geschichte und feiert weltweit Erfolge. Die mutmaßliche reale Stalkerin fühlt sich diffamiert und will jetzt Schadensersatz.
Richard Gadd schrieb das Drehbuch zu der Netflix-Serie „Rentierbaby“. Der Schotte kreierte eine Geschichte, die autobiografisch ist und von ihm und einer Stalkerin namens „Martha“ handelt. In der Serie geht es um ihn selbst: Ein unerfolgreicher Comedian, der hinter dem Bartresen arbeitet, wird eines Tages von einer Frau in der Bar besucht und wird diese die ganze Serie über nicht mehr los. Er hat eine Stalkerin.
Die Stalkerin Martha, die immer wieder wirre Lügengeschichten erzählt, wie dass sie eigentlich Anwältin ist, gibt es auch im wahren Leben – schließlich soll „Rentierbaby“ eine wahre Geschichte sein. Fiona Harvey soll sie heißen und sie wurde nach dem großen medialen Interesse an der Serie schnell ausfindig gemacht und scheute sich auch nicht davor selbst ins Rampenlicht zu treten. Sie setzte sich sogar in Piers Morgans Talkshow „Uncensored“ und sprach öffentlich über den Hype um ihre Person.
Fiona Harvey behauptet „Rentierbaby“ sei inhaltlich eine Lüge
Nun hat sich die Britin jedoch überlegt, aus der Geschichte Profit zu schlagen und verklagt den Streaminganbieter Netflix auf 170 Millionen Dollar. Am Donnerstag reichte Harvey im US-Bundesstaat Kalifornien Klage ein. Fiona Harvey gibt an, dass sie infolge der Serie unter Diffamierungen und emotionalen Stress zu leiden hat. Sie beharrt darauf, dass sie die wahre „Martha“ aus der Serie sei. Dennoch bestreitet Harvey, dass die Netflix-Serie wirklich auf einer wahren Geschichte basierend ist, denn sie erinnert andere Abläufe, als die dargestellten.
PAID 4_22 Gesund leben Toxische Beziehung 10.05
Diese „Lüge“ habe der Schöpfer der Serie, der britische Komiker Richard Gadd, „aus Habgier und Gier nach Ruhm“ erzählt, heißt es in der Klage. Die Geschichte werde verzerrt dargestellt. Zu den verbreiteten „Lügen“ gehöre, dass Harvey zweimal wegen Stalkings verurteilt worden, eine Haftstrafe von fünf Jahren gegen sie verhängt worden sei und dass sie Gadd sexuell attackiert habe. Diese „Lügen“ seien erzählt worden, weil sie „eine bessere Geschichte ergeben als die Wahrheit – und bessere Geschichten machen Geld“.
Die Klägerin behauptet, das Motiv der „Lüge“ sei „mehr Zuschauer anzulocken, mehr Aufmerksamkeit zu erregen, mehr Geld zu verdienen und böswillig das Leben der Klägerin Fiona Harvey zu zerstören“.
Gadd hat erklärt, dass er für die Serie Details der Stalkerin verändert habe, um deren Identität zu schützen. Ein Netflix-Sprecher kündigte an, dass das Unternehmen sich „energisch“ gegen die Klage wehren und Gadds Recht verteidigen werde, „seine Geschichte zu erzählen“.
+++ Lesen Sie auch +++
Ruby O. Fee: „Schönheit ist für mich die Aura und Energie eines Menschen“
Kostja Ullmann im Interview – nun schlüpft er in die Haut eines Serienkillers