Von „Vogue“-Shootings bis zum „Bruderkuss“-Bild: Zu ihrem 20-jährigen Jubiläum zeigt die Helmut Newton Stiftung eine Hommage an Berlin. Neben Werken von Newton sind auch Fotos seiner Zeitgenossen zu sehen.
Es zog ihn immer wieder nach Berlin zurück – auch ganz zuletzt: Der deutsch-australische Fotograf Helmut Newton wurde 2004 auf einem Friedhof in Berlin-Friedenau beigesetzt. Es war sein ausdrücklicher Wunsch, in seiner Heimatstadt begraben zu werden. Unter dem Motto „Berlin, Berlin“ widmet die Helmut Newton Stiftung anlässlich ihres 20-jährigen Jubiläums nun eine Gruppenausstellung der deutschen Hauptstadt.
Vom 7. Juni 2024 bis zum 16. Februar 2025 können sich Besucher und Besucherinnen im Museum für Fotografie in Berlin nicht nur an Werken von Helmut Newton selbst erfreuen, sondern auch an Bildern seiner Zeitgenossen. So ist etwa Barbara Klemms ikonische Fotografie des „Bruderkusses“ von Leonid Breschnew und Erich Honecker zu sehen, die beim 30. Jahrestag der DDR 1979 entstand. Oder ein Produktionsbild aus dem Film-Klassiker „Der Himmel über Berlin“ von Wim Wenders aus dem Jahr 1988.
Helmut Newton war der Star der Mode-Fotografie
Von Newton sind unter anderem Fotos einer Modestrecke entlang der ehemaligen Berliner Mauer im Jahr 1990 dabei. So entsteht ein fesselndes Porträt der deutschen Hauptstadt von der Nachkriegszeit bis in die frühen 2000er-Jahre. Newton hatte in Berlin seine ersten Fotografie-Erfahrungen gesammelt, durfte Mitte der 30er-Jahre bei der bekannten Fotografin Yva in die Lehre gehen. Der Sohn einer jüdischen Fabrikantenfamilie floh während des Kriegs über Singapur nach Australien. Später wurde er als Mode- und Werbe-Fotograf berühmt, arbeitete hauptsächlich für die „Vogue“.
Mit seiner australischen Frau June lebte er zuletzt abwechselnd in den USA und Monaco. Die Stiftung hatte er bereits 2003 gegründet und erste Werke nach Deutschland gebracht. Nach dem Tod von June Newton, die als Alice Springs ebenfalls fotografierte, ist im April 2021 das Gesamtwerk des Ehepaars nach Berlin überführt worden und im Stiftungsarchiv untergebracht.
Einen ersten Blick in die „Berlin, Berlin“-Ausstellung können Sie mit unserer Bilderstrecke werfen.