Ende Februar wird der Beitrag auf der Instagram-Seite einer Berlinale-Reihe veröffentlicht. Die Filmfestspiele erstatten Anzeige. Die Ermittler gehen nun davon aus, dass der Account gehackt wurde.
Rund dreieinhalb Monate nach einem israelfeindlichen Instagram-Beitrag zum Nahost-Konflikt auf einem Berlinale-Account hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen eingestellt. Es sei davon auszugehen, dass sich ein Unbekannter die Anmeldedaten des Instagram-Profils der Berlinale-Sektion Panorama verschafft und den Post unautorisiert veröffentlicht hat, teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Demnach wurde das Bild, auf dem der Slogan „Free Palestine – From the River to the Sea“ („Freies Palästina – vom Fluss bis zum Meer“) zu lesen war, über ein Wi-Fi-Netzwerk aus einem Café in Berlin-Neukölln gepostet.
Mit dem Satz ist gemeint, es solle ein freies Palästina geben auf einem Gebiet vom Fluss Jordan bis zum Mittelmeer – dort, wo sich jetzt Israel befindet. Der Spruch kann als Aufruf zur Zerstörung Israels, Vertreibung und Auslöschung der jüdischen Bevölkerung verstanden werden. „Dieses Posting begründete einen Anfangsverdacht wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen“, teilte die Staatsanwaltschaft weiter mit. Der Beitrag war Ende Februar – kurz vor dem Abschluss der diesjährigen Berlinale – bei Instagram veröffentlicht worden. Die Berlinale distanzierte sich und gab an, Opfer eines Hackerangriffs geworden zu sein. Verantwortliche der Filmfestspiele hatten Anzeige erstattet.
Wer den Post abgesetzt hat, konnte laut Angaben der Staatsanwaltschaft nicht ermittelt werden. Das Café in Neukölln habe keine Videoüberwachung. Zeugenaussagen und eine Auswertung, welche Mobiltelefone dort zum Zeitpunkt des Postings aktiv waren, hätten ebenfalls nicht zum Erfolg geführt. „Festgestellt werden konnte hingegen, dass keine der zum Absetzen von Posts berechtigten Personen den Post abgesetzt haben kann.“ Zum einen sei keiner von ihnen im Funkzellenbereich eingeloggt gewesen, „zum anderen entsprach das Posting nicht der Corporate Identity der Berlinale, was anderenfalls zumindest nahe gelegen hätte.“
Internetseite der Berlinale Mitteilung der Staatsanwaltschaft