Ende Januar war die erste umfassende Studie zu sexualisierter Gewalt in der Evangelischen Kirche in Deutschland veröffentlicht worden. Kritik richtet sich nun erneut an Hannovers Landesbischof.
Nach erneuter Kritik an der Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt hat Hannovers Landesbischof Ralf Meister Fehler eingeräumt. „Wir sind uns darin einig, dass in der Vergangenheit große Fehler gemacht wurden“, sagte Meister in einer Mitteilung.
In einer weiteren Stellungnahme der evangelisch-lutherischen Landeskirche von Mittwoch hieß es, man habe Kenntnis erhalten von einem offenen Brief von Betroffenen sexualisierter Gewalt. Darin wurde demnach der Rücktritt von Meister gefordert. Zuvor hatten die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ und der „Weser-Kurier“ darüber berichtet.
Die Landeskirche betonte, dass man Mitte März nach einer Pressekonferenz zum Bericht einer unabhängigen Aufarbeitungskommission im Fall von sexualisierter Gewalt in der Kirchengemeinde Oesede im Landkreis Osnabrück entscheidende Veränderungen eingeleitet habe, um der berechtigten Kritik nachzukommen. So sei etwa eine Neuordnung der Zuständigkeiten innerhalb des Landeskirchenamtes vorgenommen worden. Für diese Fachstelle würde das Personal deutlich ausgeweitet und Verfahrensabläufe fortlaufend überprüft.
Ende Januar war die erste umfassende Studie zu sexualisierter Gewalt in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Diakonie veröffentlicht worden. Darin wurden mindestens 2225 Betroffene und 1259 mutmaßliche Täter dokumentiert.