Wegen der Planung von Amokläufen im Rathaus von Fellbach sowie im Amtsgericht in Waiblingen hat das Landgericht Stuttgart eine 25-jährige Frau verurteilt. Die Angeklagte erhielt am Mittwoch eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren und acht Monaten, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Die Staatsanwaltschaft hatte in dem Prozess drei Jahre und drei Monate Haft gefordert. Die Verteidigung plädierte auf eine Freiheitsstrafe im bewährungsfähigen Bereich.
Laut Anklage soll die Frau unter anderem eine schwere staatsgefährdende Gewalttat vorbereitet haben. Demnach soll sie die Taten mutmaßlich aus einer staats- und fremdenfeindlichen Motivation heraus geplant haben. Die Frau wollte laut Ermittlungsbehörden bestimmte Rathausmitarbeiter und möglichst viele Unbeteiligte töten oder verletzen. Sie wollte Bomben, umgebaute Schusswaffen, Brandsätze sowie Hieb- und Stichwaffen einsetzen.
Der Anklage zufolge plante die 25-Jährige in den Jahren 2021 bis 2023 zunächst einen Amoklauf im Fellbacher Rathaus, im Lauf des Jahres 2023 weitete sie ihre entsprechenden Überlegungen auf das Amtsgericht in Waiblingen aus. Sie besaß demnach bereits Schreckschuss- und Gasdruckpistolen sowie Hieb- und Stichwaffen. Zudem soll sie Schwarzpulver für Rohrbomben hergestellt haben.
Die in einer Sozialunterkunft lebende Beschuldigte wurde im Oktober vergangenen Jahres festgenommen, nachdem ein Umzugsunternehmen bei einer geplanten Verlegung der Frau in eine andere Wohnung verdächtige Gegenstände gefunden und die Polizei alarmiert hatte. Die folgende Durchsuchung ergab den Verdacht, dass Frau einen Amoklauf im Rathaus von Fellbach plante. Sie kam in Untersuchungshaft.