Am 4. Juni 1989 töteten chinesische Soldaten Hunderte Demonstranten in Peking auf dem Tian’anmen-Platz. Das Ereignis wird bis heute in der Volksrepublik China totgeschwiegen. Das spiegelt sich auch auf den Titelseiten chinesischer Zeitungen wider.
In China ist der heutige Jahrestag ein blutiges Tabu-Thema, das medial übergangen wird: Nach wochenlangen friedlichen Protesten für mehr Demokratie in Peking ließ die Regierung in der Nacht vom 3. auf den 4. Juni 1989 die Volksbefreiungsarmee aufmarschieren. Hunderte Menschen kamen damals um den Tian’anmen-Platz ums Leben. Die tatsächliche Zahl ist bis heute nicht bekannt.
Am 35. Jahrestag der gewaltvollen Niederschlagung der Proteste hat sich China die Einmischung anderer Staaten verbeten. Auf dem Tian’anmen-Platz wie auch im Rest des Landes wird nicht offiziell an die Opfer erinnert. Stattdessen wurde auf dem „Platz des Himmlischen Friedens“ die Polizei-Präsenz erhöht. Die deutsche Botschaft in Peking trotzte dem und zeigte ein Symbol der Erinnerung an den 4. Juni: In der Nacht flackerten in einzelnen Fenstern mehrere Kerzen. Und auch im mit Peking verfeindeten Taiwan wird der Opfer gedacht.