„Reichsbürger“-Milieu: Erneut Razzia im Umfeld von Prinz Reuß – Polizei sucht nach Waffendepots

Seit dem Morgen durchsuchen Polizisten mehrere Grundstücke in drei Bundesländern. Im Fokus stehen Personen aus dem Umfeld des „Reichsbürgers“ Prinz Reuß.

Die Bundesanwaltschaft geht mit einer weiteren Razzia gegen mutmaßliche Unterstützer aus dem Umfeld des „Reichsbürger“-Ideologen Heinrich XIII. Prinz Reuß vor. Wie die Bundesanwaltschaft dem stern bestätigte, werden seit dem Dienstagmorgen zehn Objekte und Grundstücke in drei Bundesländern durchsucht. Zuerst hatte der „Spiegel“ berichtet.

Waffen bei „Reichsbürgern“ vermutet

„Die Maßnahmen richten sich gegen zwei (…) Beschuldigte, denen Unterstützung einer inländischen terroristischen Vereinigung zur Last gelegt wird“, teilte die Behörde mit. Konkret sollen sie der Gruppe um Prinz Reuß Räume und ein Auto überlassen haben.

Unter anderem vermuteten die Ermittler Waffen in den durchsuchten Objekten – auch aus diesem Grund sei ein Großaufgebot von mehreren hundert Beamten im Einsatz gewesen, hieß es. Ob Waffen der andere Beweismittel sichergestellt wurden, war zunächst nicht bekannt.

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Die Bundesanwaltschaft wirft Prinz Reuß Umsturzpläne vor. Sie geht davon aus, dass seine mutmaßliche Terrororganisation die Aufstellung militärischer Verbände plante, um die Macht in der Bundesrepublik zu übernehmen.

Ende Mai war ein Prozess gegen die Reichsbürger-Gruppe in Frankfurt gestartet. Die Bundesanwaltschaft wirft neun Männern und Frauen vor, Mitglieder in der terroristischen Vereinigung gewesen zu sein beziehungsweise diese unterstützt zu haben. Prinz Reuß soll dabei als Rädelsführer agiert haben.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel wurde aktualisiert.

Quellen: Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof, „Spiegel“, Nachrichtenagentur DPA