Eine Story wie ein Krimi: Weil sie ihn nicht erhörte, soll ein Mann eine Prostituierte ermordet haben. Was nach der Tat geschah, ist ebenso unglaublich wie die Vorgeschichte.
Im Prozess um den Mord an einer Prostituierten hat die Staatsanwaltschaft am Dienstag lebenslange Haft wegen Mordes für einen 46-Jährigen gefordert. Vor dem Landgericht Frankfurt ging die Anklagevertreterin vom Mordmerkmal der niedrigen Beweggründe aus. Sie beantragte die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld – das würde eine mögliche Haftentlassung nach bereits 15 Jahren ausschließen.
Der 46 Jahre alte Angeklagte türkisch-kurdischer Herkunft hatte die 27 Jahre alte Frau einige Wochen vor der Tat in einem Sex-Club kennengelernt. Das Opfer habe sich geweigert, dem Mann zuliebe die Prostitution aufzugeben, so die Staatsanwältin. Er habe dann aus einem Mix aus Kontrollwahn, Besitzdenken und Eifersucht heraus gehandelt. Im Oktober 2022 habe er die Frau in seiner Offenbacher Wohnung zunächst mit einem Messer verletzt und danach erwürgt.
Andere Prostituierte aus zweitem Stock geworfen
Der Angeklagte habe bereits 2005 eine Prostituierte aus dem zweiten Stock eines Wohnhauses geworfen – sie habe die Tat schwer verletzt überlebt. Damals wurde eine Schuldunfähigkeit festgestellt und der Mann nach bereits drei Jahren aus der Psychiatrie entlassen.
Die Verteidigung sah in der aktuellen Tat lediglich einen vollendeten Totschlag, legte sich im Strafmaß jedoch nicht genau fest. Die Schwurgerichtskammer will an diesem Freitag das Urteil verkünden.
Leiche monatelang in der Wohnung versteckt
Der Prozess hatte im Februar begonnen. Die Leiche des Opfers war erst im Mai vergangenen Jahres gefunden worden. Der Angeklagte selbst hatte der Polizei das Versteck gezeigt. Die Tote lag – in Planen luftdicht verpackt – sieben Monate lang hinter einer Holzverkleidung.
Der Angeklagte hatte sich zwischenzeitlich nach Paris abgesetzt, war im März jedoch festgenommen und nach Deutschland ausgeliefert worden.