In einem Podcast hat Kevin Costner auf seine gemeinsame Zeit mit Whitney Houston bei „Bodyguard“ und danach geblickt.
32 Jahre nach dem Erfolg von „Bodyguard“ hat sich Kevin Costner (69) mit rührenden Worten an seine Filmpartnerin Whitney Houston (1963-2012) erinnert. Im Podcast „Armchair Expert“ verriet er, welches Versprechen er der Sängerin einst gab – und wieso seine Trauerrede bei ihrer Beerdigung so lang ausfiel.
Im Gespräch mit Dax Shepard (49) und Monica Padman (36) blickte der Hollywoodstar auf seine Zeit mit Houston zurück. Diese war erst 29 Jahre alt, als der Film im November 1992 in die Kinos kam. Das romantische Drama – in dem Houston eine berühmte Sängerin spielt, die von einem Stalker verfolgt wird und sich in ihren von Costner gespielten Bodyguard verliebt – erhielt gemischte Kritiken, war an den Kinokassen jedoch ein riesiger Erfolg und spielte weltweit 410 Millionen Dollar ein.
„Sie war meine Wahl“
Dass Houston, die zuvor nie geschauspielert hatte, überhaupt bei „Bodyguard“ an Bord war, hatte sie Costner zu verdanken: Regisseur Mick Johnson habe sich mit Houston in der Hauptrolle „unwohl“ gefühlt, doch er selbst habe auf ihr Filmdebüt bestanden. „Sie war meine Wahl“, betonte der zweifache Oscarpreisträger. „Ich war der Schauspieler, ich habe den Film produziert und ich habe sie ausgewählt.“ Denn sie habe ihn an sein Idol Diana Ross (80) erinnert. „Also wusste ich, dass sie die Richtige sein sollte.“ Er habe sie „geliebt“, und deswegen sei die im Film zu spürende Anziehung „kein großes Mysterium“ gewesen.
Costner sagte, dass Houston ihm „vertraute“ wie sonst niemandem bei der Produktion. So sei er am Set eine Art „imaginärer Bodyguard“ für sie geworden. „Ich begann, sie anzuleiten, und ich versuchte nicht, meinen Regisseur zu verdrängen, aber ich hatte ihr ein Versprechen gegeben. Ich hatte Whitney versprochen, dass sie gut darin sein würde … Wir hatten diesen Film, der funktionierte, und das war mein Versprechen an sie. Sie wird mich in dem Song immer lieben und ich werde mein Versprechen ihr gegenüber immer halten.“
Auch die „Bodyguard“-Musik bescherte Houston große Erfolge
Der Film erhielt zwei Oscarnominierungen – beide für den besten Originalsong – und wurde ein internationaler Kassenschlager. Noch erfolgreicher als der Film war der Soundtrack zu „Bodyguard“, für den Whitney Houston als Co-Produzentin sechs neue Songs aufnahm. Ihr Cover von Dolly Partons „I Will Always Love You“ ist bis heute eine der meistverkauften Singles aller Zeiten. Sie wurde 18 Mal mit Platin ausgezeichnet und brachte der Künstlerin 1994 die Grammy-Awards für das Album des Jahres und die Platte des Jahres ein. Das Album wurde später von der Recording Industry Association of America zum meistverkauften Soundtrack-Album des Jahrhunderts gekürt.
Die Bindung zwischen den „Bodyguard“-Stars blieb über all die Jahre hinweg bestehen – und sie war so eng, dass der Schauspieler bei ihrer öffentlichen Trauerfeier im Februar 2012 eine Grabrede halten durfte. Er war einer von acht Rednern, und für seine bewegenden Worte bekam er damals viel Lob. Erst habe er aber gar nicht sprechen wollen, die Einladung dann aber auf Drängen von Houstons Tante Dionne Warwick (83) angenommen. „Ich habe einfach ja gesagt. Ich konnte die Last auf ihr spüren, jetzt war sie auf mich übergegangen. Was soll ich über dieses kleine Mädchen sagen? Und [dann] ging ich zurück in die Kirche in Newark und sie war voll“, erinnerte er sich. „Es war elektrisierend. Es spielten zwei Bands, die Kirche war lebendig. Es war wie ein Boom!“
Costner gab zu, dass er sich für diese Rede nicht qualifiziert fühlte, und witzelte, er habe die Moderatorinnen Oprah Winfrey (70) und Diane Sawyer (78) in der Menge gesehen und wollte sie fragen, ob sie für ihn übernehmen könnten. „Ich habe an dieser Rede gearbeitet … und ich habe versucht, alles zusammenzutragen, was ich sagen wollte, und schließlich diese Rede formuliert. Jemand sagte: ‚CNN ist hier, sie hätten nichts dagegen, wenn Sie Ihre Bemerkungen kürzer halten würden, weil sie Werbespots haben werden.‘ Und ich sagte: ‚Darüber können sie hinwegsehen. Sie können den Werbespot abspielen, während ich spreche, das ist mir egal.'“ Dann habe er begonnen „und ungefähr 17 Minuten später war ich fertig“. Er habe das Gefühl gehabt, in dieser Zeit alles gesagt zu haben, was er „sagen musste“.