Tausende Helfer sind in den Hochwassergebieten weiter im Einsatz. Vier Todesopfer wurden bislang geborgen. Die Lage in Rheinland-Pfalz entspannt sich. Die Nachrichten aus dem Unwetter-Gebiet im stern-Ticker.
Der Wetter-Überblick:
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor allem in Süddeutschland vor gebietsweise schauerartigen Regenfälle mit Potenzial für Starkregen.
Bis zum Abend könnten sich die Unwetter allmählich auch nach Süden, bis zum Hochrhein und ins nördliche Alpenvorland ausbreiten, hieß es. Am Abend sind auch an den Alpen erste kräftige Gewitter mit Starkregen möglich. Auch für den Osten Deutschlands erwartet der DWD ab dem Nachmittag Gewitter mit Starkregen zwischen 15 und 25 Litern pro Quadratmeter in kurzer Zeit. Örtlich sind auch dort Unwetter mit Mengen um die 30 Liter pro Quadratmeter möglich.
Alle aktuellen Entwicklungen im Ticker:
Meldungen vom 4. Juni 2024:
+++ 8:24 Uhr: Regensburger Oberbürgermeisterin warnt vor Hochwassertourismus +++
Die Oberbürgermeisterin der aktuell vom Hochwasser betroffenen Stadt Regensburg, Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD), hat vor Hochwassertourismus gewarnt. „Wir haben ohnehin viele Touristen, aber da sind jetzt auch die Einheimischen unterwegs. Bitte nicht gehen und schauen, wie es steht“, sagte Maltz-Schwarzfischer am Dienstag im Bayerischen Rundfunk. Vor allem sollten Besucher nicht auf die Stege gehen, da dort Helfer unterwegs sein können müssen.
In der an der Donau gelegenen viertgrößten Stadt Bayerns war die Lage in der Nacht zu Dienstag der Oberbürgermeisterin zufolge angespannt. Das hohe Grundwasser und der instabile Untergrund gefährdeten die Evakuierungen. Der Hochwasserscheitel sei nachts erreicht worden, sie hoffe, dass die Pegel im Laufe des Dienstags nach unten gingen.
+++ 7:18 Uhr: Teile einer Burgruine rutschen ab +++
Teile der Burg Falkenstein im oberbayerischen Flintsbach sind angesichts des Dauerregens abgerutscht. Unterhalb der Burg seien 50 Anwohner in Sicherheit gebracht worden, teilte der Landkreis Rosenheim mit.Hochwasser_Fabian 21.01
Die Burgruine unweit der Autobahn an der Grenze zu Österreich gilt als Wanderziel. Die Hauptburg Falkenstein wurde nach Angaben der Tourismusgesellschaft Chiemsee-Alpenland etwa um 1300 erbaut. Wie groß das Ausmaß der Schäden an der Ruine ist, war zunächst nicht bekannt.
+++ 6:12 Uhr: Keine aktive Suche mehr nach in Fluten vermisstem Feuerwehrmann +++
Nach einem im Hochwasser in Schwaben vermissten Feuerwehrmann wird nicht mehr aktiv gesucht. Wahrscheinlich sei der 22-Jährige ertrunken, sagte ein Polizeisprecher am Dienstagmorgen. Vermutlich werde man ihn finden, wenn das Wasser abgelaufen sei. Der junge Mann war in der Nacht zum Sonntag in Offingen nahe der Grenze zu Baden-Württemberg mit einem Boot der DLRG-Wasserrettung unterwegs gewesen. Das mit fünf Einsatzkräften besetzte Boot war bei starker Strömung gekentert. Vier Einsatzkräfte im Alter zwischen 24 und 70 Jahren konnten sich an Land retten und blieben unverletzt.
Nach dem 22-Jährigen suchten kurz darauf Helfer der Freiwilligen Feuerwehren, der DLRG-Wasserrettung, der Wasserwacht, der Bundeswehr und der Polizei. Sollte der 22-Jährige tatsächlich ums Leben gekommen sein, wäre er das derzeit fünfte bekannte Todesopfer des Hochwassers in Bayern und Baden-Württemberg.
+++ 4:31 Uhr: Hochwasser-Lage in einigen Gebieten weiter kritisch +++
In Regensburg, wo der Katastrophenfall ausgelöst worden war, mussten am späten Montagabend 200 Menschen ihre Häuser verlassen. Im oberbayerischen Landkreis Rosenheim war ebenfalls der Katastrophenfall ausgerufen worden. Auch in den Gemeinden Raubling und Rohrdorf fanden Evakuierungen statt, wie der Kreis in der Nacht zum Dienstag auf der Plattform X mitteilte. Wie viele Menschen davon betroffen waren, war zunächst nicht bekannt.
Am Montagabend hatte der Landkreis Rosenheim Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, zu Hause zu bleiben. „Es besteht eine akute Gefahr für Leib und Leben“, hieß es in einer Mitteilung der Behörde. In der Nacht zum Dienstag hatte sich die Lage dann leicht entspannt. Schulen und Kindergärten in den betroffenen Gemeinden sollen demnach am Dienstag geschlossen bleiben. In sieben bayerischen Landkreisen fällt am Dienstag wegen der Hochwasserlage der Präsenzunterricht an zahlreichen Schulen aus.
Während sich die Wetterlage in Baden-Württemberg langsam entspannt, werden die Folgen des verheerenden Hochwassers immer stärker sichtbar. Tausende Helfer sind weiter im Einsatz. Vier Todesopfer wurden bislang geborgen.
Im Bahnverkehr kommt es weiter zu Einschränkungen. Mehrere Zugverbindungen des Bahnbetreibers Agilis entfallen am Dienstag aufgrund des Hochwassers entlang der Donau. Das gilt unter anderem für die Strecken Ingolstadt – Donauwörth – Gundelfingen sowie Ingolstadt – Ulm, wie ein Sprecher am Montagabend mitteilte.
Der Zugverkehr der Deutschen Bahn sei aufgrund von Unwetterschäden ebenfalls stark beeinträchtigt. Wegen Überflutungen sind einige Strecken komplett gesperrt. Der Zugverkehr zwischen München und Ingolstadt jedoch werde nach aktuellen Informationen der Bahn am Dienstag wieder aufgenommen.
Meldungen vom 3. Juni 2024:
+++ 21.47 Uhr: Landkreis Rosenheim: Bevölkerung soll zu Hause bleiben +++
Der Landkreis Rosenheim in Oberbayern hat die Bürgerinnen und Bürger angesichts des Hochwassers dazu aufgerufen, zu Hause zu bleiben. „Es besteht eine akute Gefahr für Leib und Leben“, hieß es in einer Mitteilung der Behörde. Die Menschen sollten den Aufenthalt im Freien vermeiden, sich von offenen Gewässern fernhalten und die Rettungskräfte nicht bei ihrer Arbeit behindern.
Am Dienstag soll in einer Reihe von Gemeinden der Unterricht ausfallen: in Brannenburg, Raubling, Rohrdorf, Oberaudorf, Kiefersfelden, Nußdorf, Neubeuern, Bad Feilnbach und Flintsbach. Das Staatliche Schulamt Rosenheim werde die betroffenen Schulen informieren, hieß es. Die Kindergärten in den Orten sollen ebenfalls geschlossen bleiben.
+++ 21.31 Uhr: Evakuierung in der Innenstadt von Regensburg +++
In der Innenstadt von Regensburg soll am Abend eine Häuserzeile evakuiert werden. Betroffen seien rund 200 Menschen, teilte eine Sprecherin mit. Der Untergrund der direkt an der Donau gelegenen Werftstraße sei durch den hohen Grundwasserspiegel stark aufgeweicht. Deswegen bestehe die unmittelbare Gefahr, „dass die Hochwasserschutzelemente keinen Halt mehr haben, schlagartig versagen und die Straße geflutet wird“.
Für Bürgerinnen und Bürger, die keine Unterkunftsmöglichkeit haben, stehe eine Sporthalle als Notquartier zur Verfügung. Es werde ein Busshuttleverkehr eingerichtet, hieß es. Wie lange die Maßnahme dauern werde, sei nicht absehbar. Die Evakuierung sollte um 21 Uhr beginnen. Die Stadt Regensburg hat bereits den Katastrophenfall ausgerufen. Meldestufe 4 ist an der Donau überschritten.
+++ 18.51 Uhr: Landkreis Rosenheim ruft Katastrophenfall aus +++
Der Landkreis Rosenheim hat angesichts des Dauerregens den Katastrophenfall ausgerufen. „Die Maßnahme ermöglicht uns die Anforderung überörtlicher Kräfte sowie eine schnellere und effizientere Koordinierung der Einsatzkräfte, um der zu erwartenden Lage gerecht werden zu können“, sagte Landrat Otto Lederer (CSU). Die Pegelstände der Bäche und Flüsse im Landkreis seien im Verlauf des Nachmittags weiter gestiegen. Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW seien mit einem Großaufgebot unterwegs.
In der Gemeinde Rohrdorf wurde am Abend die Evakuierung von Häusern in einer Wohnstraße vorbereitet. Rund 60 Menschen seien betroffen.
+++ 17.58 Uhr: Passagierschiff auf der Donau evakuiert +++
Wegen des Donau-Hochwassers ist in Deggendorf in Niederbayern ein Passagierschiff evakuiert worden. Mehr als 140 Menschen wurden vom Schiff gebracht, sagte eine Sprecherin des Landratsamts. Das Schiff könne zurzeit nicht weiterreisen. Die Touristen aus den USA, Großbritannien und Australien hätten seit Sonntag festgesessen.
Die Passagiere seien mit Bussen zum Flughafen München gebracht worden, um von dort aus die vorgezogene Heimreise anzutreten. Es habe sich vorwiegend um ältere Menschen gehandelt, hieß es weiter. Einen medizinischen Notfall an Bord habe es nicht gegeben.
+++ 16.58 Uhr: Dammbruch-Warnung für Orte im schwäbischen Landkreis Donau-Ries +++
Im schwäbischen Asbach-Bäumenheim droht ein durchweichter Damm zu brechen und den Ortsteil Hamlar zu überfluten. „Die Bevölkerung wird gebeten, das Gebiet in Hamlar umgehend zu verlassen, da zu befürchten ist, dass Hamlar vom Wasser umschlossen wird“, teilte das Landratsamt in Donauwörth mit. Bereits am Vormittag hatte die Behörde für zwei weitere Orte im Kreis Donau-Ries, Heißesheim und in Auchsesheim, eine ähnliche Warnung herausgegeben und die Menschen zum Verlassen ihrer Häuser aufgefordert.
+++ 16.42 Uhr: Sinkende Pegelstände im Landkreis Pfaffenhofen +++
Im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen fallen die Pegelstände der Flüsse. „Leicht fallend“ sei der Pegelstand der Paar, teilte das Landratsamt mit. In Geisenfeld falle er sogar „massiv“. Die Lage war den Angaben zufolge aber nach wie vor angespannt. 250 Menschen, die ihre Häuser hatten verlassen müssen, waren noch in der Turnhalle in Reichertshofen untergebracht.
+++ 16.31 Uhr: Schorndorfer OB schildert dramatische Szenen: „Sind abgesoffen“ +++
Der Schorndorfer Oberbürgermeister Bernd Hornikel hat dramatische Szenen der Hochwassernacht in seiner Gegend geschildert. Die Wasserfluten seien so schnell über die Region hereingebrochen, dass sich Feuerwehrleute selbst hätten retten müssen, berichtete er bei einer spontan anberaumten Pressekonferenz in Rudersberg im Rems-Murr-Kreis. Alle sieben Abteilungen der Feuerwehr seien in die Gemeinde Rudersberg aufgebrochen, aber nur ein Fahrzeug sei dort angekommen, alle anderen seien auf dem Weg in den Wassermassen steckengeblieben. Die örtliche Feuerwehr habe drei Fahrzeuge eingebüßt. „Die sind im wahrsten Sinne des Wortes abgesoffen“, sagte Hornikel. Die Kameradinnen und Kameraden hätten sich auf das Fahrzeugdach flüchten müssen, um von dort selbst gerettet zu werden.
+++ 16.23 Uhr: Evakuierung wegen Dammbruchs an der Amper in Oberbayern +++
Wegen eines Dammbruchs an der Amper im nördlichen Oberbayern haben mehrere Menschen in der Nähe des Flusses Gebäude verlassen müssen. Es gehe um zwei kleinere Gebiete bei Moosburg an der Isar (Landkreis Freising), teilte das Landratsamt mit. Betroffen waren demnach etwa ein Dutzend Menschen, nachdem am Sonntag schon eine Asylunterkunft geräumt worden war. Die Pegelstände der Amper hatten zuvor nach Angaben des Landratsamts die historischen Höchstwerte überschritten.
FS Regierungschefs im Hochwasser 15.12
+++ 15.17 Uhr: Zwei Tote bei Hochwasser in Baden-Württemberg +++
Bei dem Hochwasser in Baden-Württemberg sind zwei Menschen ums Leben gekommen. Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Aalen sagte, wurden in einem Haus in Schorndorf im Rems-Murr-Kreis die Leichen eines Mannes und einer Frau gefunden. Damit erhöhte sich die Zahl der bei dem aktuellen Hochwasser in Süddeutschland ums Leben gekommenen Menschen auf mindestens vier, nachdem bereits in Bayern zwei Tote geborgen worden waren.
+++ 15.15 Uhr: Auto steckt im Hochwasser fest – Einsatzkräfte retten Fahrer +++
Die Feuerwehr hat einen 81 Jahre alten Autofahrer in der Oberpfalz aus dem Hochwasser gerettet. Der Mann sei auf einer überfluteten Straße im Markt Hahnbach nahe Nürnberg gefahren, um sich das Hochwasser der Vils anzuschauen, sagte ein Polizeisprecher. Doch dann habe sich der Wagen am Sonntag festgefahren und das Wasser sei weiter gestiegen. Der Fahrer sei deshalb durch das Schiebedach auf das Auto geklettert und habe um Hilfe gerufen. Ein Walker informierte die Polizei. Die Feuerwehr rückte mit einem Spezialfahrzeug an und holte Wagen samt Fahrer aus dem Wasser.
+++ 14.53 Uhr: Lage in Rheinland-Pfalz entspannt sich +++
Die Hochwasserlage am Rhein in Rheinland-Pfalz entspannt sich zum Beginn der neuen Woche etwas. In den kommenden Tagen wird nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes zwar auch wieder Regen erwartet, dieser falle aber nicht so stark aus, wie befürchtet, sagte ein Sprecher der Hochwasservorhersagezentrale des Landes. Laut Hochwasserbericht wurde der Höchststand von 8,29 Metern am Pegel Maxau bereits am Sonntagnachmittag erreicht. Dort falle der Wasserstand nun.
+++ 14.12 Uhr: Regierung gegen Pflichtversicherung +++
Ungeachtet der jüngsten schweren Hochwasserkatastrophen sieht das Bundesjustizministerium eine Pflichtversicherung für Elementarschäden weiterhin kritisch. Eine solche Versicherungspflicht wäre für viele Haushalte „mit drastischen finanziellen Mehrbelastungen verbunden“, sagte eine Ministeriumssprecherin in Berlin in der Bundespressekonferenz. Sie könnte nicht verhindern, dass solche Elementarschaden-Großereignisse eintreten.
+++ 13.32 Uhr: Tonnenschwere Sandbehälter gegen das Hochwasser +++
Um Anwohner nahe der Donau in Straubing vor dem Hochwasser zu schützen, haben städtische Mitarbeiter eine Schutzmauer aus extragroßen Sandsäcken errichtet. Die sogenannten Big Packs fassen jeweils rund 1,8 Tonnen Sand, sagte ein Mitarbeiter am Montag. Seit dem Vortag waren sie mit den Arbeiten beschäftigt. Die Barriere entlang einer Wohnsiedlung im Regierungsbezirk Niederbayern ist etwa 400 Meter lang.In Straubing schützen städtische Mitarbeiter eine Wohnsiedlung an der Donau auf etwa 400 Metern Länge mit Sandsäcken, sogenannten Big Packs
© Ute Wessels
An tieferen Straßenabschnitten werden die Big Packs zweireihig aufgestellt, um dem steigenden Druck des Donauwassers noch besser standhalten zu können. Die Stadt Straubing und der Landkreis Straubing-Bogen hatten am Sonntag angesichts des Hochwassers den Katastrophenfall ausgerufen.
Im Stadtgebiet von Straubing wurde am Sonntagabend Meldestufe 4 überschritten. Laut Hochwassernachrichtendienst lag der Pegel am Montagmorgen bei 6,74 Metern. Der Scheitel wurde für Dienstag erwartet. Das wäre ein Tag früher als zunächst angenommen.
Die Stadt bat Bürgerinnen und Bürger darum, abgesperrte Bereiche nicht zu betreten und den Anweisungen von Einsatzkräften zu folgen. Die Feuerwehr führt den Angaben nach regelmäßig Dammwachen durch.
+++ 13.25 Uhr: Wassermassen reißen in Hochwasserort im Südwesten Autos mit sich +++
Wassermassen haben im Hochwasserort Rudersberg in Baden-Württemberg Autos mit sich gerissen. Mehrere landeten auf Bahngleisen, eines auf einem Brunnen, wie auf Bildern vom Montag zu sehen ist. Auf verschlammten Straßen lag aus Häusern weggespülter Hausrat. Auf einer Brücke sammelte sich massenhaft angespülter Unrat an.Rudersberg, Baden-Württemberg: Auf einer Straße liegt ein durch ein Hochwasser umgestürztes Auto auf dem Dach
© Bernd Weißbrod
Der Ort im Rems-Murr-Kreis war besonders stark von den Überflutungen durch den starken Regen betroffen. Am Montagmittag wurde die Hochwasserwarnung für den Kreis aufgehoben, vorsorglich evakuierte Menschen durften in ihre Häuser zurückkehren. In der Nacht war noch Katastrophen-Voralarm ausgelöst worden.
+++ 13.20 Uhr: Söder zu Überflutungen: „Lage ist und bleibt ernst“ +++
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) stimmt die Bevölkerung im vom Hochwasser betroffenen Freistaat auf weitere schwierige Tage ein. „Die Lage ist und bleibt ernst und kritisch und angespannt“, sagte er am Montag im oberbayerischen Reichertshofen. Auch wenn mancherorts schon die Aufräumarbeiten starteten, drohten anderswo weiter Dämme zu brechen oder durchzuweichen. Und im Osten stehe das Schlimmste noch bevor. „Wir sehen, dass das Hochwasser jetzt wandert“, sagte er – und zwar in Richtung Regensburg. „Die werden steigen, die Pegel.“
Mehr als 3000 Menschen seien derzeit „in der Evakuierung“, Tendenz steigend, rund 20.000 Hilfskräfte im Einsatz. Insgesamt seien seit dem Wochenende schon um die 50.000 Menschen im Hilfseinsatz gewesen.
+++ 12.53 Uhr: Passagierschiff auf der Donau evakuiert +++
In Deggendorf in Niederbayern ist wegen des Hochwassers ein Passagierschiff evakuiert worden. Mehr als 140 Menschen würden seit den Mittagsstunden vom Schiff gebracht, sagte eine Sprecherin des Landratsamts am Montag. Wegen des Hochwassers an der Donau könne das Schiff nicht weiterreisen. Bei den Passagieren handle es sich überwiegend um ältere Menschen. Es gebe aber bislang keinen medizinischen Notfall an Bord, hieß es weiter. Boote waren im Einsatz, um die Menschen an Land zu bringen.
In dem Landkreis wurde am Montag der Katastrophenfall ausgerufen, wie Landrat Bernd Sibler (CSU) im sozialen Netzwerk Instagram sagte. Dies diene der besseren Koordination der Maßnahmen.
Am Montag wurden für die Bereiche Niederalteich und Winzer die Dämme mit Sandsäcken verstärkt.
+++ 12.35 Uhr: Auto steckt im Hochwasser fest – Feuerwehr rettet 81-jährigen Fahrer +++
Die Feuerwehr hat einen 81 Jahre alten Autofahrer in der Oberpfalz aus dem Hochwasser gerettet. Der Mann sei auf einer überfluteten Straße im Markt Hahnbach nahe Nürnberg gefahren, um sich das Hochwasser der Vils anzuschauen, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Doch dann habe sich der Wagen am Sonntag festgefahren und das Wasser sei weiter gestiegen. Der Fahrer sei deshalb durch das Schiebedach auf das Auto geklettert und habe um Hilfe gerufen. Ein Walker informierte die Polizei. Die Feuerwehr rückte mit einem Spezialfahrzeug an und holte Wagen samt Fahrer aus dem Wasser.Reisen Hochwasser 12:19
+++ 12.30 Uhr: Scholz sagt Hochwasser-Betroffenen Solidarität zu +++
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den Betroffenen des Hochwassers in Süddeutschland Solidarität zugesichert. Solidarität sei das, „was wir als Menschen am meisten brauchen“, sagte er am Montag im oberbayerischen Reichertshofen. „Wir werden alles dazu beitragen, auch mit den Möglichkeiten des Bundes, dass hier schneller weiter geholfen werden kann.“ Solidarität sei „geübte Praxis“ betonte er. „Das gehört sich so und so ist Deutschland.“Wetter Unwetter Montag 9:41
Die Menschen in Deutschland müssten sich vermehrt auf Naturkatastrophen, besonders auf Hochwasser, einstellen, sagte Scholz, der gemeinsam mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in den am Vortag überfluteten Ort gereist war. „Das ist in diesem Jahr das vierte Mal, dass ich in ein konkretes Einsatzgebiet gehe“, sagte er und nannte das einen „Hinweis darauf, dass was los ist». Die «Aufgabe, den Menschengemachten Klimawandel aufzuhalten“, dürfe nicht vernachlässigt werden. „Auch das ist eine Mahnung, die aus diesem Ereignis und dieser Katastrophe mitgenommen werden muss.“
+++ 12.10 Uhr: Rhein im Südwesten wohl am Donnerstag wieder für Schiffsverkehr frei +++
Die Hochwasserzentrale Baden-Württemberg rechnet damit, dass die Pegelstände am Rhein bis voraussichtlich diesen Donnerstag wieder unter die für die Schifffahrt kritischen Werte sinken. Dann wird auch der Schiffsverkehr zwischen Iffezheim und Germersheim wieder aufgenommen, wie es am Montag hieß.Hochwasser-Reportage Augsburger Allgemeine 6:11
Am Oberrhein am Pegel Maxau bei Karlsruhe seien die Wasserstände derzeit wieder rückläufig. Hier war die Marke von 7,50 Metern überschritten worden. Die Experten erwarten dann zwar einen kurzfristigen Wiederanstieg bis Mittwoch. Ab Donnerstag aber könne der Rhein für Schiffe wieder freigegeben werden. Auch auf dem Neckar zwischen Heidelberg und Stuttgart, wo die Schifffahrt ebenfalls seit dem Wochenende eingestellt ist, werde in den nächsten Tagen mit Entwarnung gerechnet, wie ein Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Heidelberg sagte.
+++ 11.59 Uhr: Unwetterwarnung: Wetterdienst erwartet Starkregen in Süddeutschland +++
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat eine neue Unwetterwarnung herausgegeben und dabei am Montag vor teils kräftigen Gewittern mit Starkregen vor allem im Süden und im Osten Deutschlands gewarnt. Etwa ab den Mittagsstunden am Montag sei zunächst südlich des Mains bis zur Donau mit Gewittern und Starkregen mit bis zu 25 Litern pro Quadratmeter in kurzer Zeit zu rechnen, warnte der DWD in Offenbach.
Örtlich ist der neuen Warnung zufolge sogar mit Regenfällen zwischen 40 und 70 Litern in kurzer Zeit zu rechnen. Bis zum Montagabend sollen sich die Unwetter etwas nach Süden, bis zum Hochrhein und ins nördliche Alpenvorland ausgreifend verbreiten. Für diese Regionen galt eine Unwettervorabinformation. Am Montagsabend seien auch an den Alpen erste kräftige Gewitter mit Starkregen zu erwarten.
Auch von Thüringen und Sachsen bis ins östliche Sachsen-Anhalt und nach Brandenburg und Berlin gelte für Montagnachmittag und -abend eine Warnung vor Gewitter mit Starkregen zwischen 15 und 25 Litern je Quadratmeter.
+++ 11.25 Uhr: Leiche nach Überflutung von Keller gefunden +++
Rettungskräfte haben im vom Hochwasser stark betroffenen oberbayerischen Schrobenhausen eine Leiche im Keller eines Hauses entdeckt. Es handele sich um eine vermisste 43-Jährige, nach der seit Sonntag gesucht worden war, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Zuvor hatten der „Donaukurier“ und „Bild“-Zeitung berichtet.
+++ 11.10 Uhr: Scholz in Hochwassergebiet eingetroffen +++
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist im Flutgebiet in Oberbayern eingetroffen. Gemeinsam mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will er sich in dem am Vortag von Wassermassen überschwemmten Markt Reichertshofen ein Bild von der Lage vor Ort machen. Faeser drückte im Gespräch mit Lokalpolitikern ihre Betroffenheit über den Tod eines Feuerwehrmannes im Hochwasser-Einsatz aus: „Das ist wirklich furchtbar, was da passiert ist“, sagte sie am Montag. „Da sieht man, wie gefährlich diese Einsätze sind.“
+++ 10.54 Uhr: Wasserstände von Rems und Murr steigen weiter – Pflegeheim evakuiert +++
Trotz des nachlassenden Regens gehen die Verantwortlichen im Landkreis Ludwigsburg von einer akuten Gefahrenlage und steigenden Wasserständen aus. „Auch wenn derzeit kein starker Regen fällt, erwarten wir weiterhin einen Anstieg des Wasserstands von Rems und Murr“, sagte Landrat Dietmar Allgaier am Montagmorgen. In Remseck sei der Scheitelpunkt der Rems noch nicht erreicht. Der Führungsstab beobachte die Lage und koordiniere die Einsatzkräfte. Insgesamt seien rund 250 Männer und Frauen der Feuerwehren im Einsatz.
Am Morgen wurde laut Landkreis ein Pflegeheim in Steinheim an der Murr evakuiert. Die Bewohnerinnen und Bewohner wurden auf andere Heime verteilt. Der Landkreis rief die Anrainerkommunen von Neckar, Rems und Murr zudem auf, ihre lokalen Krisenstäbe einzurichten. Möglich sei ein Hochwasser, wie es dort nur einmal in 100 Jahren vorkommt.
+++ 10.36 Uhr: Oberrhein wegen Hochwasser für die Binnenschifffahrt gesperrt +++
Nach heftigen Regenfällen ist Deutschlands wichtigste Wasserstraße Rhein für die Schifffahrt teilweise gesperrt. „Am Oberrhein ruht die Schifffahrt“, sagte ein Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA) am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. „Hier wurden kritische Marken bei den Pegelständen übertroffen.“ Zu den betroffenen Regionen gehören etwa Maxau bei Karlsruhe, Mannheim und Worms.
Am Mittelrhein – also in etwa der Bereich zwischen Mainz und Bonn – dürfte es dem WSA zufolge am Dienstag oder Mittwoch zu Sperrungen kommen. „Nach den jetzigen Prognosen dürften diese aber nicht sehr lang sein“, sagte der Sprecher. Mit den Sperrungen soll verhindert werden, dass durch den Schiffsverkehr Schäden für die Anrainer entstehen. Die Schiffe erzeugen Wellen, die bei Hochwasser über die Uferkante treten und etwa Keller volllaufen lassen können.
+++ 10.25 Uhr: Hochwasser der Donau nach Expertenschätzung ähnlich wie 2002 +++
Der Wasserstand der Donau steigt und steigt: Der Hochwassernachrichtendienst Bayern rechnet damit, dass die Donau ab Regensburg flussabwärts ähnlich viel Wasser führen wird wie beim Hochwasser 2002. Bemerkbar mache sich etwa, wenn die Isar bei Deggendorf in die Donau fließe, sagte eine Sprecherin des Hochwassernachrichtendienstes am Montag. Mit rund 2850 Kilometern Länge ist die Donau der zweitlängste Fluss Europas.
In Passau wurde am 13. August 2002 am Messpunkt Ilzstadt ein Wasserstand von 10,80 Meter gemessen. Am Montagvormittag lag der Wert bei 7,77 Metern – Tendenz steigend. Am vergangenen Dienstag waren maximal 5,80 Metern registriert worden.
Der Hochwassernachrichtendienst erwartet den Scheitel der Flutwelle von Regensburg bis Passau erst im Verlauf des Dienstags und Mittwochs. In Neu-Ulm könne am Dienstag ein Wiederanstieg knapp in die höchste Meldestufe 4 erfolgen, für Günzburg in Meldestufe 3.
In Regensburg gilt seit Montag der Katastrophenfall. Die Wasserhöhe am Messpunkt Eiserne Brücke lag am Vormittag bei 5,98 Metern. Am vergangenen Dienstag lag der Wert im Schnitt noch bei etwa 2,70 Metern. Nach den Daten der Experten wurden beim vergangenen großen Hochwasser am 4. Juni 2013 genau 6,82 Meter gemessen, am 14. August 2002 waren es 6,60 Meter.
+++ 10.02 Uhr: Hochwasserlage an der Lein entspannt sich +++
Die Hochwasserlage im baden-württembergischen Ostalbkreis hat sich etwas entspannt. Die Abflussmenge, die die Lein herunterkomme, sinke, sagte eine Sprecherin des Krisenstabs am Montagmorgen. Man stufe die Lage deshalb zurück von einem sogenannten Extremhochwasser- zu einem Jahrhunderthochwasser-Ereignis.Hochwasser Sturmflut Explainer 1200
Ein Großteil der Menschen könne nach der Evakuierung wieder zurück in die Häuser. Aber es gebe immer noch Häuser in überschwemmten Gebieten. Die Sprecherin sprach nicht von einer Entwarnung in der Region. „Aber es ist ein deutliches Signal der Verbesserung.“ Hunderte Menschen waren in der Gegend evakuiert worden.
+++ 9.30 Uhr: Anwohner in Ebersbach an der Fils evakuiert +++
In der stark vom Hochwasser getroffenen Gemeinde Ebersbach an der Fils südöstlich von Stuttgart sind Anwohnerinnen und Anwohner mehrerer Straßenzüge in Sicherheit gebracht worden. Wieviele Menschen betroffen waren, konnte eine Stadtsprecherin am Montag zunächst nicht sagen. Die Menschen waren schon vorgewarnt gewesen und von der Stadt angehalten worden, Dokumente und das Nötigste zusammenpacken. Angesichts der Hochwasserlage sollten am Montag auch alle Schulen und städtische Kitas geschlossen bleiben, wie die Stadt auf ihrer Facebook-Seite weiter mitteilte.E4
An der Einschätzung des Landratsamts Göppingen hatte sich zunächst nichts geändert, wie ein Sprecher am Morgen sagte: Es gebe massive Überflutungen in dem Ort, die ein Wohngebiet betreffen. Von der Behörde war eine sogenannte außergewöhnliche Einsatzlage angeordnet worden.
+++ 9.04 Uhr: Zusammenfassung Bayern: Katastrophenfall in etlichen Gemeinden +++ Mehrere bayerische Gemeinden haben den Katastrophenfall festgestellt:
Landkreis GünzburgLandkreis AugsburgLandkreis Aichach-FriedbergLandkreis Neu-UlmLandkreis Pfaffenhofen a.d.IlmLandkreis Donau-RiesLandkreis UnterallgäuLandkreis FreisingLandkreis Neuburg-SchrobenhausenLandkreis Dillingen a.d. DonauLandkreis DachauLandkreis KelheimStadt StraubingStadt RegensburgLandkreis Straubing-Bogen
+++ 8.38 Uhr: Mittlerweile drei Dammbrüche an der Paar im Landkreis Pfaffenhofen +++
Der Damm des Flusses Paar im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm ist mittlerweile an drei Stellen gebrochen. Das sagte eine Sprecherin des Landeratsamtes am Montagmorgen. In den betroffenen Gebieten in Baar-Ebenhausen und Manching seien alle Bewohner aufgefordert, in ihren Wohnungen und Häusern das Erdgeschoss zu verlassen und höhere Stockwerke aufzusuchen. Bis zu 800 Menschen wurden in Baar-Ebenhausen in Sicherheit gebracht. In der Grund- und Mittelschule Reichertshofen seien rund 250 Betroffene untergebracht. An der Schule finde am Montag kein Unterricht statt. Die Paar ist ein Nebenfluss der Donau.
In Vohburg werde die Donau weiter engmaschig überwacht, Sicherungsmaßnahmen liefen. Die Autobahn 9 ist zwischen Ingolstadt und Langenbruck ist den Angaben zufolge nach wie vor beidseitig gesperrt. Bis zu 4000 Kräfte verschiedener Hilfsorganisationen sowie der Bundeswehr seien derzeit im Landkreis Pfaffenhofen im Einsatz.
+++ 7.29 Uhr: Auch Regensburg ruft Katastrophenfall aus +++
Das Wasser der Donau steigt immer weiter – nun hat auch Regensburg den Katastrophenfall ausgerufen. Die Wasserhöhe am Messpunkt Eiserne Brücke habe in den frühen Morgenstunden einen Stand von 5,80 Meter erreicht, teilte die Stadt am Montag mit. Der Hochwassernachrichtendienst Bayern meldete um 7.00 Uhr dann 5,90 Meter.
Am vergangenen Dienstag lag der Wert im Schnitt noch bei etwa 2,70 Metern. Nach den Daten der Experten wurden beim vergangenen großen Hochwasser am 4. Juni 2013 genau 6,82 Meter gemessen.
Der Hochwassernachrichtendienst Bayern erwartet, dass an den Zuflüssen zur Donau die Fluten vielerorts langsam zurückgehen und die Höchststände weitgehend erreicht sind. Doch nun trifft das Hochwasser zunehmend die Donau selbst. Die höchste Meldestufe vier wurde dem aktuellen Lagebericht zufolge unter anderem an der Donau von Regensburg bis Straubing erreicht,
in Passau soll es am Montagabend so weit sein. In Donauwörth erwarten die Experten den Hochwasserscheitel für Montagnachmittag. In Kehlheim werde der Fluss im Laufe des Tages in den Bereich eines 20-jährlichen Hochwassers steigen.
Der Deutsche Wetterdienst erwartet am Montag südlich der Donau und im Bayerischen Wald wieder Schauer und schauerartigen Regen, im weiteren Tagesverlauf teils schwere Gewitter. Auch heftiger Starkregen sei wieder möglich.
+++ 6.07 Uhr: In Fluten vermisster Feuerwehrmann noch nicht gefunden +++
Einsatzkräfte haben einen im Hochwasser vermissten Feuerwehrmann im schwäbischen Offingen noch nicht gefunden. „Die Suche wird weiter fortgesetzt werden“, sagte ein Polizeisprecher am Montagmorgen. Details gab er zunächst nicht an. Der 22-Jährige war in der Nacht zum Sonntag in der Gemeinde im Landkreis Günzburg mit einem Boot der DLRG-Wasserrettung unterwegs gewesen. Das mit fünf Einsatzkräften besetzte Boot war aufgrund starker Strömung gegen 2.50 Uhr gekentert. Vier Einsatzkräfte im Alter zwischen 24 und 70 Jahren konnten sich demnach aus eigener Kraft an Land retten und blieben unverletzt.
Nach dem 22-Jährigen suchten kurz darauf Helfer der Freiwilligen Feuerwehren, der DLRG-Wasserrettung, der Wasserwacht, der Bundeswehr und der Polizei. Im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm war in derselben Nacht bereits ein Feuerwehrmann bei einer Rettungsaktion ums Leben gekommen.
Neben dem 22-Jährigen wurde am Sonntag – allerdings im oberbayerischen Schrobenhausen – auch eine Frau vermisst. Rettungskräfte vermuteten sie in einem überfluteten Keller. Wegen der gefährlichen Lage konnten Helfer aber bis Sonntagabend nicht nach ihr suchen. Ob sie mittlerweile gefunden wurde, konnte ein Polizeisprecher am Montag zunächst nicht sagen.
+++ 5.47 Uhr: Hochwasser-Lage spitzt sich in einigen Gebieten im Süden zu – Scholz und Faeser vor Ort erwartet +++
Die Hochwasserlage spitzt sich in einigen Gebieten Baden-Württembergs zu – und auch in Bayern bleibt sie mancherorts kritisch. In der Nacht zu Montag waren wegen Überflutungen in der Stadt Ebersbach an der Fils südöstlich von Stuttgart nach Einschätzung des Landratsamts zahlreiche Menschen in Gefahr. Die Überflutungen betrafen ein Wohngebiet, es wurde eine sogenannte außergewöhnliche Einsatzlage angeordnet, wie das Landratsamt Göppingen am frühen Montagmorgen mitteilte. In Bayern wurde die Situation am Abend in den schwäbischen Landkreisen Günzburg und Donau-Ries dramatischer. Mehrere Orte wurden evakuiert. Zu Wochenbeginn soll es wieder kräftige Gewitter und Starkregen geben.
An diesem Montag wird Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Flutgebiet erwartet. Mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) reist er nach Reichertshofen. Wie so viele andere Ortschaften wurde der oberbayerische Markt am Wochenende von Wassermassen überschwemmt. Ursache war der heftige Dauerregen, der vielerorts Flüsse und Bäche über die Ufer treten ließ. Etliche Kommunen riefen den Katastrophenfall aus, mindestens ein Mensch kam ums Leben.
Heftige Unwetter führten am Sonntagabend auch zu Hochwasser im Rems-Murr-Kreis in Baden-Württemberg. Die Lage sei vor allem in der Gemeinde Rudersberg angespannt, sagte ein Sprecher der Polizei am frühen Montagmorgen. „In Rudersberg ist Land unter, alles ist überflutet.“ Menschen seien in ihren Häusern eingeschlossen und würden von der Feuerwehr evakuiert. Die Lage sei noch komplett unübersichtlich.
Auch im baden-württembergischen Ostalbkreis wurden wegen vorhergesagter Überflutungen in der Nacht zu Montag vorsorglich Menschen in Teilen der Gemeinden Leinzell, Heuchlingen und Göggingen aus ihren Häusern gebracht, wie eine Sprecherin des Krisenstabs am frühen Montagmorgen mitteilte. Die Gemeinde Täferrot sollte komplett evakuiert werden. Erste Überflutungen hätten den Ort an der Lein am Morgen bereits erreicht. Wegen schwerer Gewitter und Starkregens erreichten zwei Rückhaltebecken in der Region ihre maximalen Füllstände – sie liefen kontrolliert über. Etwa 250 bis 300 Menschen wurden in der Nacht an sichere Orte gebracht.
+++ 01.01 Hochwasser im Rems-Murr-Kreis – Menschen eingeschlossen +++
Heftige Unwetter haben am Sonntagabend zu Hochwasser im Rems-Murr-Kreis in Baden-Württemberg geführt. Die Lage sei vor allem in der Gemeinde Rudersberg angespannt, wie ein Sprecher der Polizei am frühen Montagmorgen sagte. „In Rudersberg ist Land unter, alles ist überflutet“, sagte er. Menschen seien in ihren Häusern eingeschlossen und werden von der Feuerwehr evakuiert. Die Lage sei noch komplett unübersichtlich, sagte der Sprecher. Einsatzfahrzeuge schafften es wegen der überfluteten Straßen nicht, in den Ort vorzudringen.
Auch in der Gemeinde Gschwend im Ostalbkreis war es nach einem Dammbruch am Sonntagabend zu Hochwassereinsätzen gekommen. Die Feuerwehr rettete Anwohner aus den umliegenden Häusern im Ortsteil Neumühle. Verletzt wurde niemand.
Meldungen vom 2. Juni 2024:
+++ 23:41 Uhr: Ebersbach an der Fils: Vollalarm, Lebensgefahr wegen Hochwassers+++
In der Stadt Ebersbach an der Fils bei Stuttgart ist am Sonntagabend wegen des Hochwassers Vollalarm ausgerufen worden. Das heißt, alle Feuerwehrkräfte sind im Einsatz. An der Bundesstraße 10 haben Wassermassen eine Lärmschutzwand durchbrochen und die Straße überflutet, wie auf einem Video zu sehen ist, das die Stadt am späten Sonntagabend auf ihrer Facebookseite veröffentlichte.
Die Menschen sollten nicht in ihre Keller gehen und sich in den oberen Etagen aufhalten, wie es hieß. Alle Personen, die nicht vom Unwetterereignis betroffen sind, sollen zu Hause bleiben und nicht in die betroffenen Stadtgebiete Roßwälden, Bünzwangen und Weiler kommen. Weiter hieß es: „Bitte beachten Sie, dass die Notrufnummern überlastet sein können.“ Ebersbach an der Fils liegt im Landkreis Göppingen, rund 30 Kilometer südöstlich von Stuttgart.
+++ 20:54 Uhr: Damm durchweicht – Orte zwischen Donau und Schmutter werden evakuiert+++
Mehrere Ortschaften nahe der Donau und der Schmutter im schwäbischen Landkreis Donau-Ries müssen evakuiert werden. Als Grund gab das Landratsamt in Donauwörth am Sonntagabend unter anderem die massive Durchweichung eines Dammes an.
Betroffen sind die Orte Auchsesheim und Heißesheim sowie Teile von Nordheim, Mertingen, Asbach-Bäumenheim und Urfahrhof. Die Behörde rief die Menschen auf, Ruhe zu bewahren, das Notwendigste zu packen und den Anweisungen der Einsatzkräfte zu folgen. Zudem wurden Notunterkünfte bereitgestellt.
+++ 19:42 Uhr: Scholz und Faeser reisen in bayerisches Hochwassergebiet+++
Nach der Überflutung weiter Landstriche in Süddeutschland besuchen Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (beide SPD) am Montag (11 Uhr) das bayerische Hochwassergebiet. Beide wollen sich in Reichertshofen im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm gemeinsam mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Landesinnenminister Joachim Herrmann (beide CSU) ein Bild von der Lage machen und mit Einsatzkräfte sprechen.
+++ 18.28 Uhr: Wetterdienst warnt vor weiterem Starkregen +++
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor weiteren Starkregenfällen vor allem im Süden Deutschlands. Am frühen Abend seien insbesondere im Raum Stuttgart extreme Regenmengen möglich, sagten die Meteorologen in Offenbach. Auch an den Alpen könne es kräftige Gewitter mit Starkregen geben, außerdem von Sachsen bis ins südliche Brandenburg und nach Berlin hinein.
In der Nacht könnten der Schwarzwald, die Schwäbische Alb und das Alpenvorland bis zum Bayerischen Wald von teils kräftigen Gewittern, gebietsweise auch von mehrstündigem Starkregen betroffen sein.
Für den Montagvormittag sagen die Meteorologen im Alpenvorland südlich der Donau schon am Vormittag Schauer voraus, ab dem Mittag verstärkt Gewitter, dann auch im Bayerischen Wald. Dabei besteht erneut die Gefahr von Starkregen, örtlich von bis zu 40 Litern pro Quadratmeter in einer Stunde.
+++ 17.37 Uhr: Katastrophenfall in Straubing ausgerufen +++
Da sich die Hochwassersituation entlang der Donau weiter zuspitzt, hat Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr (CSU) den Katastrophenfall ausgerufen. Grund seien der Umfang und die Komplexität der gestellten Anforderungen und der damit verbundene Kräfteaufwand, teilte ein Sprecher mit.
Der Pegelstand der Donau in Straubing stieg am Sonntagabend laut Stadt auf mehr als sechs Meter. Die Stadt erwartete deshalb, dass die Meldestufe 4 in den nächsten Stunden überschritten werden würde.
+++ 17.29 Uhr: Überflutete Bodenseekreis-Gemeinde warnt vor Hochwasser-Tourismus +++
Die teils überflutete Bodenseekreis-Gemeinde Meckenbeuren hat vor Hochwasser-Tourismus gewarnt. Schaulustige würden Einsatzkräfte behindern und sich und andere in Gefahr bringen, teilte die Gemeinde bei Friedrichshafen mit. „Auch wenn es gerade weniger oder gar nicht regnet, werden Sonntagsspaziergänger gebeten, das Hochwassergebiet zu meiden, Sperrungen an Brücken und Straßen zu respektieren“, wie eine Sprecherin weiter mitteilte. Immer wieder müssten Polizei und Feuerwehr Erwachsene und Kinder auf die lebensgefährliche Strömung aufmerksam machen.
+++ 17.17 Uhr: Bereits mehr als 420 Feuerwehr-Einsätze allein in München +++
+++ 17.10 Uhr: Landkreis Dillingen bittet Bevölkerung, private Hilfsaktionen zu unterlassen +++
Der Krisenstab des Landratsamtes Dillingen appelliert an Bürger und Bürgerinnen, von privaten Rettungsaktionen abzusehen. „Gut gemeinte Hilfsaktionen können Menschen sehr rasch in lebensbedrohliche Lagen bringen“, wird Landrat Markus Müller in der Pressemitteilung zitiert.
Demnach hatte es zuvor in sozialen Netzwerken Aufrufe gegeben, Hilfsaktionen privat zu organisieren und dabei auch Boote bereitzustellen. Der Einsatz und die Nutzung privater Boote sei „allein aus Gründen der eigenen Sicherheit zu unterlassen“, hieß es. Wer solches Material bereitstellen wolle, sollte dies dem örtlichen Einsatzleiter oder dem Krisenstab im Landratsamt unter 09071/51-360 mitteilen. Dort werde dann die Tauglichkeit für eventuelle Einsätze geprüft.
+++ 16.35 Uhr: Katastrophenfall auch für Landkreis Kelheim ausgerufen +++
Auch für den Landkreis Kelheim in Niederbayern ist der Katastrophenfall ausgerufen worden. Dies teilte das Landratsamt mit. „Die derzeitige Lage, verbunden mit den Prognosen hinsichtlich der Pegelstände, bleibt angespannt. Mit dieser Maßnahme möchten wir deshalb gewährleisten, dass Hilfeleistungen bestmöglich koordiniert und bewältigt werden können“, sagte Landrat Martin Neumeyer (CSU). „Mein Dank gilt allen Einsatzkräften, die zum Teil über die gesamte Nacht im Einsatz waren und noch immer sind.“
Der Pegelstand der Donau in Kelheim hat den Angaben nach die höchste Meldestufe 4 auf der vierstufigen Meldeskala überschritten und sollte noch weiter steigen. Im Bereich Oberndorf wurde demnach Meldestufe 3 erreicht. An der Abens im Bereich Aunkofen sei ebenfalls Meldestufe 4 überschritten worden. Größere bebaute Gebiete sind damit vom Hochwasser bedroht.
+++ 16.15 Uhr:Bahn rechnet auch am Montag mit Einschränkungen +++
Fahrgäste müssen sich wegen der Unwetter in Süddeutschland auch am Montag auf Einschränkungen im Zugverkehr einstellen. Die Deutsche Bahn hat ihre Kulanzregelung daher auf Montag ausgedehnt: Wer bis einschließlich heute eine Fahrkarte für den Zeitraum von Sonntag bis diesen Montag gekauft hat und seine Fahrt wegen der Unwetterschäden verschieben möchten, kann später reisen. Die Zugbindung sei für diese Fahrkarten aufgehoben, teilte das Unternehmenmit. In welchem Umfang der Verkehr beeinträchtigt ist, lässt sich nach Angaben einer Sprecherin noch nicht beziffern.
+++ 15.57 Uhr:3000 Menschen in Bayern von Evakuierungen betroffen +++
In Bayern sind bislang rund 3000 Menschen von Evakuierungen aus Hochwasser-Gebieten betroffen. Dies teilte eine Sprecherin des bayerischen Innenministeriums in München auf Anfrage mit. Für die zahlreichen Einsätze aufgrund des Hochwassers seien derzeit rund 20.000 Kräfte im Einsatz, seit Beginn der Lage seien es bereits 40.000 Einsatzkräfte gewesen.
+++ 15.46 Uhr: Unterrichtsausfälle in Hochwassergebieten +++
Aufgrund der Hochwasserlage wird in sechs bayerischen Landkreisen zu Wochenbeginn der Präsenzunterricht an mindestens 18 Schulen ausfallen. Dies teilte das Kultusministerium am Nachmittag mit. Welche Schulen betroffen sind, erfahren Sie hier.
+++ 15.40 Uhr: Unwetterwarnung vor schweren Gewittern für Oder-Spree-Kreis +++
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für den brandenburgischen Oder-Spree-Kreis eine amtliche Unwetterwarnung vor schweren Gewittern herausgegeben. Bis zum Nachmittag bestehe bei der zweithöchsten Warnstufe die Gefahr von Blitzeinschlägen, umstürzenden Bäumen, Gerüsten oder herabfallen Gegenständen. Ebenso seien Schäden an Häusern möglich sowie Erdrutsche und Hagel.
+++ 15.17 Uhr: Scholz reist am Montag in Hochwassergebiete +++
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will sich am Montag bei einem Besuch in der Hochwasserregion in Süddeutschland ein Bild der aktuellen Lage machen. Das erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Regierungskreisen. Wohin der Kanzler genau reisen will, ist unklar, ebenso der genaue Zeitpunkt.
+++ 15.16 Uhr:Stromschlag bei Arbeit in den Fluten – Mann lebensgefährlich verletzt +++
Bei Stromarbeiten im oberbayerischen Landkreis Freising ist ein Mann lebensgefährlich verletzt worden. Der 27 Jahre alte Beschäftigte eines Energieunternehmens habe einen Stromschlag erlitten, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord. Er sei aus einem überfluteten Bereich am Rathaus in Allershausen geborgen und mit dem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen worden. Es sei anzunehmen, dass die Arbeiten im Zusammenhang mit dem Hochwasser gestanden hätten.
+++ 14.44 Uhr: Schifffahrt am Oberrhein wegen Hochwassers eingestellt +++
Infolge der heftigen Regenfälle in Süddeutschland sind auch die Flusspegel entlang des Rheins gestiegen, die Schifffahrt wurde teilweise eingestellt. Auf einem Teilstück des Oberrheins bei Karlsruhe dürfen seit Samstag keine Schiffe mehr fahren, wie die Hochwasservorhersagezentrale Rheinland-Pfalz mitteilte. Dort hatte der Pegel in Maximiliansau am Samstagabend die kritische Schifffahrts-Hochwassermarke II von 7,50 Metern überschritten.
Am Sonntagnachmittag lag der Stand bei 8,20 Metern, sollte in der Nacht zu Montag aber zunächst wieder fallen. Weiter steigende Pegelstände werden dagegen in den kommenden Tagen flussabwärts erwartet.
+++ 14.35 Uhr: Dritter Dammbruch droht im Landkreis Pfaffenhofen +++
Im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm droht ein weiterer Dammbruch. Die Wassermassen könnten nun einen weiteren Damm an dem Fluss Paar – ein Nebenfluss der Donau – brechen lassen, nun im Bereich von Manching, teilte das Landratsamt mit.
Die Behörden riefen die Bewohner der Orte Rottmannshart, Westenhausen, Lindach, Ernsgaden, Irsching und Knodorf auf, sich in höhere Stockwerke zu begeben. Über das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe sei eine Warnmeldung „Extreme Gefahr“ für diese Bereiche herausgegeben worden.
Zuvor war im Bereich der Gemeinde Baar-Ebenhausen ein Damm an zwei Stellen geborsten. Das Wasser stieg danach unaufhaltsam.
+++ 14.05 Uhr: Video zeigt steigenden Pegelstand in Ingolstadt +++
Auch in Ingolstadt steigt der Pegel der Donau stündlich, wie stern-Reporter Fabian Huber berichtet. Südliche Gemeinden würden bereits evakuiert, weil der Damm eines Nebenflusses gebrochen sei.
+++ 13.48 Uhr:Autobahn A9 auf rund 50 Kilometern Länge gesperrt +++
Die Autobahn A9 ist im nach Dammbrüchen im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm auf einer Länge von rund 50 Kilometern gesperrt. Betroffen sei eine Strecke zwischen Allershausen und Ingolstadt, die Fahrbahn sei teilweise überspült, berichtete ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord. Auch für die Polizei sei ein Hochwasser dieses Ausmaßes in diesem Bereich neu.
Es gebe zudem Stromausfälle. Betroffen sei eine erhebliche Anzahl von Menschen. Es werde versucht, das Problem zu lösen.
+++ 13.40 Uhr: 22-jähriger Feuerwehrmann nach Einsatz vermisst +++
Im schwäbischen Offingen wird ein Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr seit dem frühen Sonntagmorgen vermisst. Der 22-jährige sei gemeinsam mit vier weiteren Einsatzkräften im Rahmen eines Evakuierungseinsatzes mit einem Boot gekentert, teilte die Polizei Bayern in einer Pressemitteilung mit. Es laufe eine großangelegte Suche nach dem Mann, an der Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr, der DRLG, der Wasserwacht sowie von der Bundeswehr und Polizei beteiligt seien, hieß es. Zudem suchen zwei Hubschrauberbesatzungen nach dem Vermissten.
Die vier anderen Helfer waren nach dem Kentern aus eigener Kraft ans Ufer gelangt, wo sie im Laufe des Morgens gerettet werden konnten. Die vier Einsatzkräfte seien körperlich unversehrt, so die Polizei Bayern.
+++ 13.07 Uhr Lage verschärft sich: Straßen und Plätze in Passau unter Wasser +++
Die Drei-Flüsse-Stadt Passau in Niederbayern hat aufgrund des Starkregens ebenfalls mit erheblichem Hochwasser zu kämpfen. Der Pegelstand der Donau stieg auf mehr als 7,70 Meter, wie der Hochwassernachrichtendienst mitteilte. Zahlreiche Straßen und Plätze in Stadtgebiet stehen unter Wasser.
Die Stadt rechnet im Laufe des Sonntags und zu Beginn der neuen Woche mit einer Verschärfung der Lage. Am Montag könnte nach Angaben der Stadt ein Pegelstand von 8,50 Meter und damit die höchste Meldestufe 4 erreicht werden. Der Scheitel des Hochwassers und einen Pegelstand von rund 9,00 Metern an der Donau wird für Dienstag erwartet. In Passau kommen die Flüsse Donau, Inn und Ilz zusammen.
+++ 13 Uhr: Zweiter Damm in Pfaffenhofen gebrochen +++
Im Landkreis Pfaffenhofen ist ein zweiter Damm gebrochen. Das teilte ein Sprecher des Landratsamtes der DPA mit. Bei beiden handele sich um Dämme im Bereich der Gemeinde Baar-Ebenhausen am Fluss Paar, einem Nebenfluss der Donau.
+++ 12.40 Uhr: In Pfaffenhofen droht weiterer Damm zu brechen +++
An der Paar könnte laut „Bayerischem Rundfunk“ ein weiter Dammbruch bevorstehen. Betroffen seien erneut Gemeinden im Landkreis Pfaffenhofen: Rottmannshart, Westenhausen, Lindach, Ernsgaden, Irsching und Knodorf. Bewohner werden demnach gebeten, sich umgehend in höher gelegene Stockwerke zu begeben.
+++ 12.15 Uhr: Schiffsverkehr auf dem Oberrhein eingestellt +++
Der Schiffsverkehr auf dem Oberrhein zwischen Iffezheim (Kreis Rastatt) und Germersheim ist eingestellt worden. Das bestätigte die Hochwasserzentrale Baden-Württemberg (HVZ) am Sonntag. Der Rhein-Pegel Maxau bei Karlsruhe habe die kritische Marke von 7,50 Metern überschritten. Auch am Neckar soll der Pegelstand Montagfrüh steigen. Bei Heidelberg erwartet die HVZ ein etwa fünf- bis zehnjährliches Hochwasser. Auf einem Großteil des Neckars könnte die Schifffahrt eingestellt werden, wenn der Pegel in Mannheim die 7,60-Meter-Marke erreicht.
+++ 11.55 Uhr: Landkreis Pfaffenhofen: Umspannwerk überflutet – Stromausfälle erwartet +++
Die Lage im Landkreis Pfaffenhofen spitzt sich weiter zu. Der „Bayerische Rundfunk“ berichtet, dass das Umspannwerk in Reichertshofen überflutet worden sei. Es funktioniere nicht mehr. Der BR zititert den Landrat Albert Gürtner (FW), für einen großen Kreis an Menschen werde der Strom ausfallen. Dem BR zufolge wird erwatet, dass der Stromausfall für mehrere Gemeinden Auswirkungen haben werde: darunter Baar-Ebenhausen, Rohrbach, Reichertshofen, Karlskron und Teile der Stadt Geisenfeld.
+++ 11.33 Uhr: Dammbruch bei Pfaffenhofen +++
Im Landkreis Pfaffenhofen ist im Bereich Baar-Ebenhausen ein Damm gebrochen, das berichtet der „Bayerische Rundfunk“. Betroffen seien demnach laut amtlicher Gefahrendurchsage die Gemeinden Reichertshofen, Baar-Ebenhausen und Manching. Die Bewohner der Gebiete werden dazu aufgefordert, umgehend das Erdgeschoss zu verlassen.
+++ 11.17 Uhr: Bundeskanzler Scholz bedankt sich bei den Rettungskräften für ihren Einsatz +++
Bundeskanzler Scholz hat auf X seinen Dank an die Rettungskräfte in den Hochwasser-Gebieten ausgerichtet:
+++ 11.05 Uhr: Monats-Regenmengen binnen eines Tages im Süden +++
Die Unwetter der vergangenen Tage haben mancherorts binnen 24 Stunden mehr Regen fallen lassen, als im Durchschnitt in einem Monat erwartet wird. In Kißlegg in Baden-Württemberg seien am Freitag 130 Liter auf den Quadratmeter an einem Tag gefallen, teilte der Deutsche Wetterdienst in Offenbach am Sonntag auf Anfrage mit. Im Schnitt würden dort in einem Monat 118 Liter erwartet. In Bad Wörishofen in Bayern seien es bei dem Starkregen 129 Liter binnen 24 Stunden gewesen, der Schnitt liege bei 101 Litern im Monat. Das seien im Schnitt in der Unwetterregion im Süden alles Monatswerte, was innerhalb eines Tages an Niederschlag gefallen sei.Karte Pegelstände
+++ 10.15 Uhr: ICE soll nach Erdrutsch am Vormittag geborgen werden +++
Der von einem Erdrutsch betroffene ICE im baden-württembergischen Schwäbisch Gmünd soll im Laufe des Sonntagvormittags geborgen werden. Der Regionalverkehr könne die Strecke deshalb nicht passieren, sagte eine Bahnsprecherin der DPA am Sonntagmorgen. Auf dem zweiten Gleis der Strecke befindet sich demnach eine Hilfslok, die die Bergung unterstützen soll. Wie lange die Sperrung andauert, ist unklar. Zwischenzeitlich habe der Regionalverkehr am ICE vorbeifahren können.
Glück im Unglück in der Nacht: Bei Schwäbisch Gmünd entgleisen zwei Waggons eines ICEs nach einem Erdrutsch. Verletzt wurde niemand.
© Alexander Hald
+++ 9.05 Uhr: THW stockt Einsatzkräfte in Hochwassergebieten auf +++
Das Technische Hilfswerk (THW) hat die Zahl seiner Einsatzkräfte in den Überschwemmungsgebieten in Süddeutschland deutlich aufgestockt. Mittlerweile seien mehr als 1800 Kräfte im Einsatz, teilte eine Sprecherin mit. Die Helferinnen und Helfer sichern demnach Dämme ab, helfen beim Befüllen von Sandsäcken und unterstützen bei Evakuierungen von Bewohnern in überfluteten Gebieten. Parallel zum THW sind Feuerwehr und andere Nothelfer im Einsatz. Vom Dauerregen betroffen sind vor allem Bayern und Baden-Württemberg.
+++ 8.30 Uhr: Vermisste Person in vollgelaufenem Keller vermutet +++
Eine vermisste Person wird in einem vollgelaufenen Keller im oberbayerischen Schrobenhausen vermutet. Der Keller und Teile des Obergeschosses stünden unter Wasser, sagte ein Sprecher des Landratsamtes Neuburg-Schrobenhausen. Die Polizei sei an dem Fall dran. Taucher seien angefordert worden. Den Rettungskräften zufolge sei es sehr schwierig, in das Haus vorzudringen. Ob es gelingen werde, in das überflutete Haus zu gelangen, sei noch unklar. Die Pegelstände seien leicht rückläufig. Mit einer Drohne will sich der Kreis in den nächsten Stunden ein Bild von der Gesamtlage in der Region machen.
+++ 8.10 Uhr: Feuerwehrmann stirbt bei Rettungseinsatz in Fluten +++
Ein Feuerwehrmann ist in Pfaffenhofen an der Ilm in Oberbayern bei einer Rettungsaktion ums Leben gekommen. Er sei bei einem Einsatz mit drei Kollegen mit dem Schlauchboot gekentert und am frühen Morgen tot geborgen worden, teilte ein Sprecher des Landratsamts Pfaffenhofen an der Ilm mit.
Das Unglück ereignete sich demnach bei den Gemeindeteilen Uttenhofen und Affalterbach. Der 42 Jahre alte Mann war mit drei Kollegen auf der Ilm unterwegs, um eine Familie zu retten. Dabei sei das Boot gekentert. Die drei anderen Feuerwehrleute konnten gerettet werden. Einer von ihnen wurde zunächst im Krankenhaus behandelt, die beiden anderen durften direkt nach Hause. Unwetter am ersten Juni WE
+++ 7.20 Uhr: Unwetter sorgt weiter für Zugausfälle und Verspätungen bei der Bahn +++
Bahnreisende in Süddeutschland müssen auch am Sonntag wegen des Unwetters mit Zugausfällen und Verspätungen rechnen. Wie eine Bahnsprecherin am Sonntagmorgen sagte, sind mehrere Strecken betroffen. Nach einer Auflistung auf der Internetseite des Unternehmens kommt es zum Beispiel zu Ausfällen auf der Strecke von München über Nürnberg nach Berlin, von Karlsruhe über Stuttgart nach München, von München nach Zürich sowie von Augsburg nach Oberstdorf.
+++ 4 Uhr: Augsburg: Weitere Evakuierungsaufrufe +++
In den Überschwemmungsgebieten im bayerischen Landkreis Augsburg weiten die Behörden die Aufrufe zur Evakuierung aus. Anwohner sollten die Gemeinden Kühlenthal und Allmannshofen umgehend verlassen, warnte die Integrierte Leitstelle am frühen Sonntagmorgen. Für Menschen, die die Gebiete nicht selbst verlassen können, wurden Busse bereitgestellt. Auch an anderen Orten in dem Landkreis wurden Menschen am Abend und in der Nacht aufgerufen, ihre Wohnungen und Häuser zu verlassen. Betroffen waren vor allem Kommunen am Fluss Schmutter, einem Zufluss der Donau. In der Augsburger Messe wurde eine Notunterkunft eingerichtet.
+++ 1 Uhr: Schwäbisch Gmünd: ICE entgleist nach Erdrutsch +++
Zwei Waggons eines ICE mit 185 Passagieren an Bord sind im baden-württembergischen Schwäbisch Gmünd am späten Samstagabend nach einem Erdrutsch entgleist. Die Passagiere blieben laut einem Bahnsprecher unverletzt und wurden in der Nacht zu Sonntag aus dem Zug evakuiert. Schwäbisch Gmünd liegt etwa 50 Kilometer östlich von Stuttgart. Dort hatte es wie in weiten Teilen Baden-Württembergs seit Freitag erhebliche Niederschläge gegeben.
Dem Bahnsprecher zufolge sprangen die ersten beiden Waggons gegen 23.20 Uhr aus den Gleisen, kippten aber nicht um. Der Erdrutsch hatte demnach eine Breite von etwa 30 Metern. Die Zugpassagiere sollten in einem nahe gelegenem Kindergarten unterkommen und dann mit Bussen nach Plüderhausen gebracht werden.
Meldungen vom 1. Juni 2024
+++ 23:11 Uhr: Isar schwillt in München an – Feuerwehr sperrt Stege +++
Die Münchner Feuerwehr warnt wegen Hochwassers vor Lebensgefahr am Isar-Ufer. Außerdem sperrte die Stadtverwaltung zwei beliebte Spazierstege am Ufer des Flusses. Er hat in der Landeshauptstadt Meldestufe 2 erreicht, wie die Feuerwehr auf der Plattform X mitteilte. Meldestufe 2 bedeutet Überflutungen auf nicht bebauten Flächen oder hochwasserbedingte leichte Verkehrsbehinderungen auf den Straßen.
+++ 22:20 Uhr:Katastrophenfall auch in Freising +++
Der Landkreis Freising hat wegen übergelaufener Flüsse und Bäche ebenfalls den Katastrophenfall ausgerufen. Vor allem im Bereich der Amper und der Glonn drohen rekordverdächtige Pegelstände, wie das Landratsamt der oberbayerischen Kommune mitteilte. Zuvor hatte der Bayerische Rundfunk berichtet.
Die Behörde fürchtet im Ort Hohenkammer eine großflächige Überschwemmung, ebenso in allen Orten entlang der Amper. Die Bürgerinnen und Bürger sollten sich frühzeitig auf eine derartige Extremsituation vorbereiten und zum Beispiel auch die Keller ausräumen. Insgesamt haben somit zehn bayerische Landkreise den Katastrophenfall ausgerufen.
+++ 21:55 Uhr A8 in Richtung München bei Sulzemoos komplett gesperrt+++
Das Polizeipräsidium Oberbayern Nord berichtet, dass die Fahrbahn zwischen Fuchsberg und Dachau/Fürstenfeldbruck überflutet ist. Zunächst wurde der rechte und der mittlere Fahrstreifen blockiert, später musste die gesamte Fahrbahn in Richtung München gesperrt werden. Um 21.30 Uhr gibt das Verkehrsportal Bayerninfo folgende Empfehlung: „Ausleitung bei Sulzemoos, dann selbst einen Weg suchen. Viele Nebenstraßen sind ebenfalls gesperrt, es gibt keine Umleitungsempfehlung.“
+++ 20:30 Uhr: Das Rote Kreuz rettet zwei Menschen per Helikopter von einem Hausdach +++
Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) hat in Babenhausen zwei Menschen per Helikopter vom Dach ihres einsturzgefährdeten Hauses gerettet. Weitere Personen wurden mit Schlauchbooten evakuiert. Insgesamt brachten die Einsatzkräfte über 100 Menschen, darunter viele Kinder, in Sicherheit. Wasserretter befreiten zudem Menschen aus Autos, deren Türen wegen der Wassermassen nicht mehr geöffnet werden konnten. Solche Situationen können wegen der Strömung und des steigenden Wassers schnell lebensgefährlich werden, erklärte ein BRK-Sprecher.
+++ 20:00 Uhr Nancy Faeser „Nehmen Sie diese Warnungen unbedingt ernst!“ +++
Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat den vom Hochwasser betroffenen Regionen in Süddeutschland weitere Unterstützung zugesichert. „Wegen des schweren Dauerregens und drohender Überflutungen ist das THW bundesweit darauf vorbereitet, weitere Kräfte in den Einsatz zu bringen,“ teilte die SPD-Politikerin in Berlin mit. „Wir werden die betroffenen Bundesländer weiter mit allen verfügbaren Kräften unterstützen.“ Bis Samstagabend waren laut Faeser 520 Helferinnen und Helfer des THW im Einsatz. Sie brachten Menschen in Sicherheit, sicherten Deiche und pumpten Wasser ab. Faeser dankte allen Einsatzkräften: „Ich danke allen Einsatzkräften sehr, die aktuell gegen die Wassermassen kämpfen und unermüdlich im Einsatz sind, um Menschenleben zu schützen.“ Die Menschen in den betroffenen Regionen in Bayern und Baden-Württemberg sollten die Warnmeldungen und Hinweise der Behörden ernst nehmen. „Nehmen Sie diese Warnungen unbedingt ernst!“ betonte Faeser.
+++ 19.18 Uhr: Bundeswehr hilft in Hochwassergebieten in Bayern +++
„Die Bundeswehr unterstützt die beiden Landkreise Günzburg und Aichach-Friedberg, nachdem beide Landkreise einen offiziellen Antrag gestellt hatten“, sagte eine Bundeswehr-Sprecherin des Landeskommandos Bayern dem Sender Antenne Bayern. „Rund um Günzburg werden Decken und Feldbetten verteilt. Im Landkreis Aichach-Friedberg werden in den nächsten Stunden etwa 50 Bundeswehrsoldatinnen und -soldaten als „helfende Hände“ erwartet. Außerdem sind dort zwei Lkw der Bundeswehr im Einsatz.“ Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte bei einem Besuch im stark betroffenen Diedorf im Landkreis Augsburg angekündigt, die Bundeswehr werde die Einsatzkräfte unterstützen. Er mahnte die Menschen, auf unnötige Fahrten zu verzichten.
+++ 18:34 Uhr: Weniger Unwetterschäden als befürchtet in Sachsen +++
Über weite Teile Sachsens sind am Samstag Gewitter hinweggezogen, größere Schäden hat es nach ersten Angaben der Einsatzkräfte aber nicht gegeben. Die Polizeidirektionen hatten nach einer ersten Einschätzung am frühen Abend keine größeren Einsätze zu vermelden. Im Landkreis Zwickau sei eine Straße überspült worden und die Feuerwehr habe einige vollgelaufene Keller leerpumpen müssen, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage. Dies sei aber bei der eigentlich prognostizierten Lage sehr wenig. Der Deutsche Wetterdienst hat seine Unwetterwarnung vor schwerem Gewitter für Sachsen aufgehoben. Es gebe aber weiter die amtliche Warnung vor starkem Gewitter, teilte der Wetterdienst am Samstagnachmittag mit.
+++ 18:29 Uhr: Viele freiwillige Helfer bei Unwetter im Landkreis Pfaffenhofen +++
Eine Vielzahl Lastwagenfahrer hat sich auf einen Unterstützungsaufruf des Landkreises Pfaffenhofen in Bayern gemeldet. Mittlerweile seien es so viele Helfer, dass das Landratsamt zunächst keine weiteren Freiwilligen annehmen könne, sagt ein Sprecher. Man müsse die jetzigen Lkw-Fahrer zunächst den einzelnen Aufträgen zuteilen. Die Lkws würden etwa Sandsäcke zum Bau von Dämmen an verschiedene Orte transportieren. „Wir sind überwältigt von der Hilfsbereitschaft und bedanken uns sehr herzlich bei allen, die sich bei uns gemeldet haben“, sagte Landrat Albert Gürtner.
+++ 17.55 Uhr: Zahlreiche Einsätze in Ostthüringen +++
Der Starkregen hat am Samstagnachmittag zahlreiche Feuerwehreinsätze in Ostthüringen ausgelöst. Das teilt die Leitstelle Gera mit. Besonders betroffen ist demnach der Bereich um Ronneburg im Landkreis Greiz. Dort kam es zu überfluteten Straßen, Feldern und vollgelaufenen Kellern. Auch im Geraer Stadtteil Liebschwitz sei ein kleinerer Bach übergelaufen. Zuvor hatte der MDR darüber berichtet. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ist für Samstag mit örtlich auftretendem Starkregen mit 25 bis 40 Litern Niederschlag pro Quadratmeter binnen kurzer Zeit, Hagel und stürmischen Böen zu rechnen. Zudem galt am Samstag für den Kreis Altenburger Land vorübergehend eine Warnung vor starken Gewittern, die am Nachmittag aber wieder aufgehoben wurde.
STERN PAID Wetter-Chefin 09.32
+++ 17.49 Uhr: Unwetterwarnung für Kreise in Brandenburg +++
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt für Teile Brandenburgs vor den Gefahren schwerer Gewitter. Für die Kreise Dahme-Spreewald, Märkisch-Oderland und Oder-Spree gelte die zweithöchste Warnstufe bis zum Abend, teilte der DWD mit. Es könne Blitzeinschläge, umstürzende Bäume oder Hochspannungsleitungen, herabfallende Gegenstände, rasche Überflutungen von Straßen, Erdrutsche oder Hagelschlag geben.
+++ 17.44 Uhr: Wasser auf Autobahn – A3 in Oberpfalz teils voll gesperrt +++
Die Autobahn 3 in Bayern nahe Regensburg ist auf rund zehn Kilometern zwischen den Anschlussstellen Parsberg und Beratzhausen in beide Richtungen gesperrt. Die Fahrbahn sei teils überflutet, teilte das Polizeipräsidium Oberpfalz am Samstag mit. Das Wasser drückt von den Feldern auf die Autobahn“, sagte ein Sprecher. Nach Angaben der Verkehrspolizei Regensburg seien Autobahnmeisterei, Feuerwehr und Polizei vor Ort. Der Verkehr werde umgeleitet, sagte ein Sprecher.
+++ 17:40 Uhr: Rettungshubschrauber des ADAC im Hochwassereinsatz+++
Der ADAC beteiligt sich an den Rettungsaktionen in den Hochwassergebieten. „Wir sind mit allen Rettungshubschraubern Süddeutschlands im Einsatz,“ sagte Jochen Oesterle, Sprecher der ADAC-Luftrettung, am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Die Besatzungen hätten bereits erste Menschen aus bedrohten Gebieten ausgeflogen. Derzeit sind acht Hubschrauber im Einsatz, davon zwei mit Rettungswinde. Weitere Helikopter mit Winde sollen aus dem Norden nach Bayern verlegt werden. „Wir werden weitere Windenhubschrauber nach Bayern verlegen,“ erklärte Oesterle. „Wir werden unsere erfahrenen Crews einsetzen.“
+++ 17:15 Uhr: Markus Söder warnt vor Ort: „Das ist noch nicht vorbei. Es geht jetzt erst richtig los.“+++
Bei seinem Besuch in Diedorf (Landkreis Augsburg) dankte Markus Söder (CSU) insbesondere den Hilfskräften und Behörden. „Bayern ist krisenerprobt,“ sagte er im Beisein von Innenminister Joachim Herrmann (CSU). Für die Bürger sei die Situation eine „extreme Belastung,“ erklärte der Ministerpräsident. Er fügte hinzu: „Das ist noch nicht vorbei. Es geht jetzt erst richtig los.“ Der Schwerpunkt des Unwetters liege derzeit in Schwaben, weshalb auch dort die Ressourcen, wie etwa Sandsäcke, zusammengezogen würden. „Ohne die Helferinnen und Helfer hätten wir gar keine Chance,“ sagte Söder im strömenden Regen zu den Rettungsdiensten wie Feuerwehr, Bayerisches Rotes Kreuz, Polizei und Technisches Hilfswerk. Er lobte ihren vorbildlichen Einsatz und appellierte an die Bürgerinnen und Bürger: „Bitte die Regeln befolgen.“ Möglichen Evakuierungsaufforderungen sollten sie nachkommen, nicht mehr in den Keller gehen oder versuchen, das Auto aus der Garage zu fahren.
+++ 16:50 Uhr: Pegelstufe 4 an vielen Orten in Bayern erreicht+++
Der extreme Dauerregen hat in Schwaben an mehreren Pegeln Hochwasser verursacht, das die Meldestufe 4 überschreitet, teilte der Hochwassernachrichtendienst (HND) am Samstagnachmittag mit. Betroffen sind unter anderem Neu-Ulm Bad Held (Donau), Hasberg (Mindel), Fleinhausen (Zusam) und Fischach (Schmutter). Auch in Dasing (Paar) wurde die Meldestufe 4 erreicht, ebenso in Cham (Regen) in der Oberpfalz. In Nattenhausen (Günz) und Dasing (Paar) wurden sogar hundertjährliche Hochwasserstände gemessen. Das Tiefbauamt der Stadt Neuburg (Lkr. Neuburg-Schrobenhausen) erwartet im Laufe des Sonntags einen Pegelstand von bis zu 6,50 Metern. Damit würde die Meldestufe 4, die ab 6 Metern beginnt, deutlich überschritten werden, wie die Stadt mitteilte.
+++16:25 Uhr: Landkreis Neu-Ulm – Lage spitzt sich zu, Dämme drohen zu brechen+++
In Neu-Ulm entspannt sich die Hochwasserlage etwas, während sie sich im südlichen Landkreis weiter zuspitzt, so die Landrätin Eva Treu und die örtlichen Einsatzkräfte. Die größte Gefahr im Landkreis geht nicht von den großen Flüssen Donau und Iller, sondern von kleineren Gewässern wie Roth, Biber und Osterbach aus. Besonders kritisch ist die Lage in Pfaffenhofen an der Roth, Oberroth und Roggenburg, wo ein Deich am Roggenburger Weiher zu brechen droht.
+++ 15:55 Uhr: Justizvollzugsanstalt Memmingen wegen Hochwasser evakuiert+++
Die Justizvollzugsanstalt Memmingen wurde aufgrund des Hochwassers evakuiert. Dies bestätigten das Justizministerium und die Anstaltsleitung dem BR. Laut Anstaltsleiterin Anja Ellinger unterstützten die Gefängnisse in Landsberg, Aichach und Kempten bei der sicheren Verlegung der Gefangenen. Man sei seit der Nacht im Dauereinsatz gewesen und habe schließlich die Entscheidung getroffen, die JVA zu evakuieren.
+++ 15:40 Uhr: Unterallgäu ruft Katastrophenfall aus+++
Im gesamten Landkreis muss das Trinkwasser abgekocht werden. In Hasberg wurde an der Mindel die höchste Hochwasser-Meldestufe 4 erreicht und Dirlewang wird evakuiert. Laut Angaben des Landrats ist in Babenhausen teilweise das Handynetz ausgefallen. Die Einsatzkräfte bitten darum, dass diejenigen, die Hilfe benötigen und keinen Notruf absetzen können, ein weißes Laken oder Tuch aus dem Fenster hängen oder sich, wenn möglich, am Fenster bemerkbar machen, um auf ihre Notlage aufmerksam zu machen.
Bad Wörishofen im Unterallgäu, Hochwasser nach andauernden Regenfällen, der Wörthbach hat die Unterführung der Autobahn A96 zum Skylinepark bei Kirchdorf überschwemmt. Ein Wagen ist steckengeblieben in den Fluten.
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+++ 15:25 Uhr: Mehr Helfer– 400 Kräfte des THW zur Unterstützung auf dem Weg+++
Das Technische Hilfswerk hat rund 400 Einsatzkräfte nach Bayern und Baden-Württemberg entsandt, um Unterstützung zu leisten. Laut einer Mitteilung des THW sichern die Einsatzkräfte Dämme, pumpen Wasser ab und evakuieren Menschen vorsorglich. „Wegen des anhaltenden und teils schweren Dauerregens ist das THW darauf vorbereitet, weitere Einsatzkräfte gezielt einzusetzen“, hieß es. In den betroffenen Gebieten werden zudem mobile Hochwasserpegel installiert und überwacht, teilte das THW mit.
+++ 15:05 Uhr: Lebensgefahr in Teilen von Bad Wörishofen+++
In Bad Wörishofen besteht die Gefahr, dass der Waldseedamm bricht. Bürgermeister Daniel Pflügl warnt, dass in einigen Teilen der Stadt Lebensgefahr droht, Evakuierungen werden empfohlen. Die Stadt Bad Wörishofen hat ein Notfalltelefon unter der Nummer 08247/969099 eingerichtet, jedoch soll in lebensbedrohlichen Situationen die 112 gewählt werden.
+++ 14:55 Uhr: Markus Söder und Jachim Herrmann wollen sich vor Ort ein Bild machen+++
Ministerpräsident Markus Söder und Landesinnenminister Joachim Herrmann besuchen am Samstag das Hochwassergebiet im Landkreis Augsburg. In Diedorf wollen sich die beiden CSU-Politiker vor Ort über die Hochwasserentwicklung informieren, wie das Innenministerium mitteilte. Auch Landrat Martin Sailer wird an dem Termin teilnehmen.
+++ 14.25 Uhr: Evakuierung in Augsburg läuft – wichtige Warnung in Diedorf-Anhausen+++
Nach dem Dammbruch in Burgwalden bei Augsburg (siehe 13.35 Uhr) läuft die Evakuierung. Wie die Augsburger Allgemeine Zeitung berichtet, warnt die Feuerwehr die Bevölkerung davor, das Wasser in Diedorf-Anhausen zu berühren. Dort grenze ein Starkstromverteiler an die Wasserflächen.
+++ 14 Uhr: Katastrophenfall auch im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm +++
Mit Pfaffenhofen an der Ilm hat der fünfte bayerische Landkreis den Katastrophenfall ausgerufen. Der Schritt sei notwendig „aufgrund der weiter steigenden Pegel der Flüsse, insbesondere der Paar, und um die Hilfeleistungen bestmöglich koordinieren und bewältigen zu können“, teilte Landrat Albert Gürtner am Samstag mit. Den Angaben nach lag der Pegelstand der Ilm bei 1,01 Meter, die Donau in Vohburg wies 5,07 Meter und die Paar in Manching 1,27 Meter auf. Im südlichen Landkreis habe es aufgrund der heftigen Niederschläge Schäden gegeben.
+++ 13.35 Uhr: Damm in Burgwalden im Landkreis Augsburg gebrochen +++
Im Landkreis Augsburg ist in Burgwalden ein Damm gebrochen. Darüber informiert der Kreis auf seiner Homepage. Der Landkreis schreibt: „Aufgrund der hohen Wassermassen wird eine Evakuierung im Diedorfer Ortsteil Anhausen zwischen Adelgundisstraße, Bachstraße, Mühlenstraße und Leitershofer Straße sowie in Diedorf zwischen Nebelhornstraße und Müllerweg notwendig.
Alle Bewohnerinnen und Bewohner der betroffenen Bereiche sollen sich unverzüglich, innerhalb der nächsten Stunde, selbstständig in die Diedorfer Schmuttertalhalle begeben. Es genügt nicht mehr obere Geschosse aufzusuchen! (…) Überdies wird die gesamte B300 in diesem Bereich überflutet werden.“
+++ 13.15 Uhr: Menschen mit Hubschrauber aus Häusern gerettet +++
In Fischach im schwäbischen Landkreis Augsburg haben Helfer Menschen mit einem Hubschrauber aus ihren von den Fluten eingeschlossenen Häusern gerettet. Die Bewohner hätten auf andere Weise ihre Häuser nicht mehr verlassen können, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes. Laut Polizei trat dort die Schmutter weit über die Ufer. Es seien auch Boote und Wasserwacht unterwegs, um Menschen aus umspülten Häusern zu holen.
Das Dorf Fischach nahe Augsburg in Bayern
© IMAGO / Bihlmayerfotografie
+++ 12.45 Uhr: Schule in Bodenseekreis überflutet +++
Eine Schule im baden-württembergischen Meckenbeuren ist überflutet worden. Dies teilte am Samstag ein Sprecher des Kreisfeuerwehrverbands mit. Die Schule im Ortsteil Kehlen in Meckenbeuren im Bodenseekreis sei nicht mehr zu halten gewesen. Auch die verbauten Sandsäcke hätten das Wasser nicht aufhalten können. Die Schule sei deshalb aufgegeben worden. Die Schussen sei über die Ufer getreten. Ihr Pegel scheine nun jedoch nicht mehr zu steigen, sagte der Sprecher.
+++ 12.15 Uhr: Campingplatz am Rhein geräumt +++
Im baden-württembergischen Waldshut-Tiengen ist wegen der Hochwassergefahr ein Campingplatz geräumt worden. Am Freitagabend drohte der Rhein über das Ufer zu treten, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Demnach standen Wohnmobile direkt am Ufer und mussten deshalb vorsorglich weggefahren werden. Am Samstag sei dann ein Parkplatz eines Schwimmbads in der Nähe des Campingplatzes überflutet worden.
+++ 11.45 Uhr: Söder und Herrmann reisen in Hochwassergebiete +++
Ministerpräsident Markus Söder und Innenminister Joachim Herrmann reisen am Samstag in das schwäbische Hochwassergebiet. In Fischach im schwäbischen Landkreis Augsburg wollen sich die beiden CSU-Politiker am frühen Nachmittag selbst ein Bild von der Lage machen, wie das Innenministerium mitteilte. Aufgrund der ergiebigen Niederschläge spitzt sich die Hochwasserlage insbesondere auch im Bereich Schwaben zu.
+++ 11.32 Uhr: Teils 130 Liter Regen pro Quadratmeter +++
Bei den heftigen Niederschlägen in Bayern und Baden-Württemberg sind teils Regenmengen von 130 Litern und mehr pro Quadratmeter gefallen. Seit 8.00 Uhr am Freitag sind im bayerischen Sigmarszell-Zeisertsweiler nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach vom Samstag 135 Liter binnen 24 Stunden gefallen. In Kißlegg in Baden-Württemberg seien es 130 Liter gewesen. In mehreren Städten in den beiden Bundesländern kamen bis zum frühen Samstagmorgen Niederschlagsmengen von mehr als 100 Litern pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden zusammen.
+++ 11.15 Uhr: Gute Nachrichten von der deutsch-österreichischen Grenze +++
Am Grenzfluss Leiblach sind die Pegelstände nach extremem Hochwasser in der Nacht zurückgegangen. „Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen“, sagte ein Sprecher der Rettungsleitstelle am Samstag zur DPA. In der Nacht waren die Pegel so hoch wie bei einem Hochwasser, das statistisch nur alle 100 bis 300 Jahre vorkommt. Am Vormittag war diese Messgröße deutlich zurückgefallen, die Lage war wie bei einem Hochwasser, das jedes Jahr vorkommt, wie der Sprecher erläuterte. Der Fluss sei zwar an einzelnen Stellen über die Ufer getreten, die Dämme hätten aber gehalten.
+++ 10.52 Uhr: Katastrophenfall auch im Landkreis Aichach-Friedberg +++
Nach den Landkreisen Günzburg und Augsburg gilt auch im Landkreis Aichach-Friedberg der Katastrophenfall. Örtliche Überflutungen im Landkreis hätten über Nacht stark zugenommen, teilte das Landratsamt am Samstag mit. Um die Hilfeleistungen bestmöglich koordinieren und bewältigen zu können, habe Landrat Klaus Metzger (CSU) den Katastrophenfall ausgerufen. Die Lage im Landkreis sei gebietsweise dramatisch, vor allem Dasing, Kissing und Ortsteile von Friedberg seien schwer betroffen. „Deshalb habe ich entschieden, den K-Fall auszurufen. Wir müssen alle Kräfte aktivieren und bündeln, um den Menschen bestmöglich zu helfen“, schrieb Metzger. „Viel Kraft allen!“ Im gesamten Kreisgebiet seien die Feuerwehren im Einsatz. Aktuell seien mehr als 200 Kräfte im Einsatz, die seit Einrichten der Kriseneinsatzzentrale mindestens 200 Einsätze abgearbeitet haben.
+++ 10:01 Uhr: Günzburg meldet Jahrhundert-Hochwasser +++
Im schwäbischen Landkreis Günzburg sind am Samstag die Pegelstände eines Jahrhunderthochwassers erreicht worden. Das teilte das zuständige Landratsamt mit. In der Nacht zum Samstag seien weitere Sandsäcke gefüllt worden. Bereits am Vortag hatte der Landkreis vorsorglich zusätzliche 15.000 Sandsäcke befüllen lassen. Der Landkreis befinde sich in einem engen Austausch mit den Kommunen, den örtlichen Feuerwehren und dem Technischen Hilfswerk. Ein hundertjährliches Hochwasser ist eine rechnerische Größe und bezeichnet ein Hochwasser, das im statistischen Mittel einmal in hundert Jahren erreicht oder überschritten wird. Laut einer Sprecherin des Wasserwirtschaftsamtes Donauwörth werden am Samstag an Günz, Mindel und Schmutter entsprechende Wasserstände erwartet. In Donauwörth könnte die Meldestufe am Sonntagabend oder in der Nacht zu Montag erreicht werden.
+++ 9:59 Uhr: Augsburg ruft Katastrophenfall aus +++
Der schwäbische Landkreis Augsburg hat wegen der extremen Regenfälle und der steigenden Wasserstände den Katastrophenfall ausgerufen. Es sei damit zu rechnen, dass die Pegelstände in den kommenden Stunden weiter stark ansteigen, teilte das Landratsamt am Samstag mit. Insbesondere die Gemeinden Fischach und Langenneufnach werden demnach betroffen sein. Der Schnerzhofer Weiher sowie ein Staubecken bei Langenneufnach konnten den Angaben zufolge die Wassermassen nicht mehr aufnehmen und laufen aktuell in die Neufnach. Überdies hätten die Flüsse Schmutter bei Fischach und die Zusam bei Fleinhausen die Meldestufe 4 erreicht, einige Straßen im Landkreisgebiet seien überflutet.
+++ 9:48 Uhr: 150 Menschen in Unterallgäu sollen Häuser verlassen +++
Wegen der sich zuspitzenden Hochwasserlage sind im schwäbischen Landkreis Unterallgäu rund 150 Menschen aufgerufen, freiwillig ihre Häuser zu verlassen. Allein in der Ortschaft Babenhausen seien rund 100 Menschen betroffen, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes am Samstag. Weitere 50 Anwohner sollen im Ortsteil Zell in Bad Grönenbach sowie in Dirlewang ihrer Häuser verlassen. Die Menschen sollten teils mit Booten geholt werden. Die Behörden gingen davon aus, dass die Wasserstände eines Jahrhunderthochwassers erreicht werden. Die Dammbereiche würden überflutet, die Hochwasserrückhaltebecken seien größtenteils voll, sagte Landrat Alex Eder (FW).
+++ 9:06 Uhr: Erdrutsch bei Reutlingen – Landstraße halbseitig gesperrt +++
Die Landstraße 383 bei Reutlingen in Baden-Württemberg ist wegen eines Erdrutsches halbseitig gesperrt worden. Die Sperrung zwischen Reutlingen und Gönningen dauere nach Angaben der Polizei von Samstag bis in den Nachmittag an. Grund dafür war demnach der anhaltende Regen. Auch die Flusspegel in der Region stiegen weiter an, es bestehe in vielen Orten Hochwassergefahr.
+++ 8:35 Uhr: Lage am Bodensee hat sich leicht entspannt +++
Nach einer angespannten Nacht hat sich die Hochwasser-Lage in Oberschwaben und am Bodensee leicht entspannt. „Trotz anhaltenden Dauerregens sind die befürchteten Überflutungen durch Scherzach und Schussen in der Nacht ausgeblieben“, teilte die Stadt Weingarten am Samstagmorgen mit. Es gebe zwar leichte Entwarnung, aber die Lage sei weiter angespannt, sagte eine Sprecherin. In Weingarten bei Ravensburg war Bewohnern am Freitagabend geraten worden, bei Verwandten und Freunden außerhalb der von steigenden Pegelständen gefährdeten Gebiete zu übernachten und Kellerräume und Untergeschosse zu meiden.
+++ 8:15 Uhr: Meckenbeuren: Menschen sollen Kellerräume meiden +++
Wegen akuter Überflutungsgefahr wurde rund 1300 Menschen im baden-württembergischen Meckenbeuren geraten, ihr Zuhause zu verlassen. Andere Gemeinden forderten Anwohner am Freitagabend vorsichtshalber auf, Kellerräume zu meiden und nötigenfalls für ein paar Tage woanders zu schlafen. Bei der Sicherheitsmaßnahme in Meckenbeuren handele sich nicht um eine Evakuierung, sondern um eine Empfehlung wegen des erwarteten extremen Hochwassers am Fluss Schussen, teilte die Gemeinde in Oberschwaben am frühen Samstagmorgen mit. Eine Evakuierung sei aktuell auch nicht geplant. „Wir hoffen immer noch, dass sich die Wetterlage etwas entspannt und die Hochwasserpegel weniger dramatisch ausfallen als vorhergesagt“, hatte Bürgermeister Georg Schellinger am Freitagabend gesagt.
+++ 5:08 Uhr: Fluss Zusam flutet Keller und überspült Straßen +++
Der Fluss Zusam im Landkreis Augsburg ist über die Ufer getreten und hat in der Marktgemeinde Straßen überspült und einige Keller geflutet. Es habe aber weder große Schäden noch Verletzte gegeben, teilte die Polizei am frühen Samstagmorgen mit. Die Zusam erreichte laut dem Hochwassernachrichtendienst Bayern am Pegel Fleinhausen in der Nacht die Meldestufe drei von vier. Vor allem große Teile Baden-Württembergs und Bayerns erwartet ein Wochenende mit erheblichem Dauerregen. Es besteht laut Deutschem Wetterdienst (DWD) vielerorts weiterhin die höchste Warnstufe.
+++ 4:14 Uhr: Landkreis Günzburg ruft Katastrophenfall aus +++
Infolge des extremen Dauerregens hat der Landkreis Günzburg im bayerischen Schwaben vor einer Hochwasserlage gewarnt und den Katastrophenfall ausgerufen. Noch am Freitagabend wurden die Campingplätze an den Flüssen Günz, Kammel und Mindel geräumt. Vorsorglich ließ der Landkreis zusätzliche 15.000 Sandsäcke befüllen. „Wir nehmen die Situation sehr ernst“, sagte Landrat Hans Reichhart.
Meldungen vom 31. Mai 2024
31.05, 23:10 Uhr: Nach starkem Regen und Überflutungen ist ein Mehrfamilienhaus in Lindau am Bodensee vorsorglich evakuiert worden. Weil Wasser eingedrungen war, habe die Möglichkeit eines Kurzschlusses bestanden, sagte eine Sprecherin der Stadt am Freitagabend. Die Bewohner des Hauses wurden demnach mit einem Bus zu einer Turnhalle gebracht, in der sie die Nacht verbringen konnten.
Einige Straßen und Unterführungen im Stadtgebiet seien überflutet, der Stadtbus-Verkehr sei eingestellt, so die Sprecherin weiter. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk seien im Dauereinsatz. Es gebe regelmäßige Lagebesprechungen zwischen Rettungskräften, Feuerwehr, Polizei und Landratsamt. Man behalte die Lage durchgehend im Blick. Der Bevölkerung werde empfohlen, die Nina-Warn-App herunterzuladen.
31.05, 22:44 Uhr: Viele Bewohner von Weingarten bei Ravensburg in Baden-Württemberg sollen wegen Hochwassergefahr die Untergeschosse meiden und auf keinen Fall im Keller schlafen. Diese Empfehlung gab die Feuerwehr am Abend heraus. Wer bei Verwandten und Freunden außerhalb der von steigenden Pegelständen gefährdeten Gebiete übernachten könne, solle dorthin ausweichen.
„Vorsorglich können Sie noch versuchen, wertvolle Gegenstände aus Keller oder Erdgeschoss nach oben zu bringen“, hieß es auf der Seite der Einsatzkräfte. Es sei leider unklar, wie schnell die Pegelstände im weiteren Verlauf steigen würden.
Der Landkreis Ravensburg teilte am Freitagabend mit, es sei nicht auszuschließen, dass einzelne Städte oder Gemeinden möglicherweise Evakuierungsentscheidungen treffen könnten.
31.05, 21:12 Uhr: Infolge des extremen Dauerregens hat der Landkreis Günzburg im bayerischen Schwaben vor einer Hochwasserlage gewarnt und den Katastrophenfall ausgerufen. Noch am Freitagabend wurden die Campingplätze an den Flüssen Günz, Kammel und Mindel geräumt. Vorsorglich ließ der Landkreis zusätzliche 15.000 Sandsäcke befüllen. „Wir nehmen die Situation sehr ernst“, sagt Landrat Hans Reichhart. „Wir wollen die Zeit, die wir jetzt noch haben, bis das Hochwasser den Landkreis Günzburg erreicht, optimal nutzen.“
Die Behörden riefen die Menschen auf, sich von Gewässern fernzuhalten und Keller zu meiden. Die Bewohner müssten sich auf Stromausfälle gefasst machen, hieß es. Das Wasserwirtschaftsamt hat am Freitagvormittag vor Hochwasser im Landkreis Günzburg mit extrem hohen Pegelständen gewarnt.
Quelle: DPA, AFP, DWD