Hochwasser in Süddeutschland: ICE entgleist bei Erdrutsch in Schwäbisch Gmünd – Feuerwehrmann stirbt bei Einsatz in Pfaffenhofen

Bei einem Rettungseinsatz in Pfaffenhofen ist ein Feuerwehrmann gestorben. In Schwäbisch Gmünd hatten Passagiere eines ICEs Glück im Unglück. Nachrichten aus dem Hochwasser-Gebiet in unserem Ticker.

Der Wetter-Überblick

Es regnet, regnet und regnet im Süden Deutschlands: Die Hochwasserlage bleibt angespannt. Auch für den Sonntag warnte der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor unwetterartigen Gewittern und Starkregen.

Keller und Straßen könnten überflutet werden, zudem seien örtliche Blitzschäden möglich, hieß es. Die Deutsche Bahn stellte nach Unwetterschäden den Fernverkehr zwischen Stuttgart und Augsburg ein. Im Bahnverkehr kann zudem in ganz Süddeutschland mit Verspätungen und Einschränkungen gerechnet werden.

Der Schwerpunkt der Unwetter liegt laut dem Wetterdienst im nördlichen Baden-Württemberg und Nordbayern. Dort drohten ab Sonntagmittag teils extreme Regenmengen von bis zu 70 Litern pro Quadratmeter in mehreren Stunden, die sich allmählich nach Süden bis zum Alpenrand ausbreiteten. 

Von Unwettern betroffen sind demnach ab dem Nachmittag auch Ostthüringen, Sachsen und Teile von Sachsen-Anhalt. 

Für den Start der neuen Woche sind laut DWD nur noch südlich der Donau Gewitter zu erwarten. Diese könnten aber weiterhin unwetterartig ausfallen, hieß es.

Die Hochwasserlage hatte sich am Samstag vor allem in Teilen Bayerns und Baden-Württembergs zugespitzt. Für mehrere bayerische Landkreise wurde der Katastrophenfall ausgerufen, zahlreiche Menschen mussten teilweise mit Hubschraubern aus ihren Häusern und Wohnungen evakuiert worden.

Alle aktuellen Entwicklungen im Ticker:

+++ 10. 15 Uhr: ICE soll nach Erdrutsch am Vormittag geborgen werden +++

Der von einem Erdrutsch betroffene ICE im baden-württembergischen Schwäbisch Gmünd soll im Laufe des Sonntagvormittags geborgen werden. Der Regionalverkehr könne die Strecke deshalb nicht passieren, sagte eine Bahnsprecherin der DPA am Sonntagmorgen. Auf dem zweiten Gleis der Strecke befindet sich demnach eine Hilfslok, die die Bergung unterstützen soll. Wie lange die Sperrung andauert, ist unklar. Zwischenzeitlich habe der Regionalverkehr am ICE vorbeifahren können.

+++ 9.05 Uhr: THW stockt Einsatzkräfte in Hochwassergebieten auf +++

Das Technische Hilfswerk (THW) hat die Zahl seiner Einsatzkräfte in den Überschwemmungsgebieten in Süddeutschland deutlich aufgestockt. Mittlerweile seien mehr als 1800 Kräfte im Einsatz, teilte eine Sprecherin mit. Die Helferinnen und Helfer sichern demnach Dämme ab, helfen beim Befüllen von Sandsäcken und unterstützen bei Evakuierungen von Bewohnern in überfluteten Gebieten. Parallel zum THW sind Feuerwehr und andere Nothelfer im Einsatz. Vom Dauerregen betroffen sind vor allem Bayern und Baden-Württemberg.

+++ 8.30 Uhr: Vermisste Person in vollgelaufenem Keller vermutet +++

Eine vermisste Person wird in einem vollgelaufenen Keller im oberbayerischen Schrobenhausen vermutet. Der Keller und Teile des Obergeschosses stünden unter Wasser, sagte ein Sprecher des Landratsamtes Neuburg-Schrobenhausen. Die Polizei sei an dem Fall dran. Taucher seien angefordert worden. Den Rettungskräften zufolge sei es sehr schwierig, in das Haus vorzudringen. Ob es gelingen werde, in das überflutete Haus zu gelangen, sei noch unklar. Die Pegelstände seien leicht rückläufig. Mit einer Drohne will sich der Kreis in den nächsten Stunden ein Bild von der Gesamtlage in der Region machen.

+++ 8.10 Uhr: Feuerwehrmann stirbt bei Rettungseinsatz in Fluten +++

Ein Feuerwehrmann ist in Pfaffenhofen an der Ilm in Oberbayern bei einer Rettungsaktion ums Leben gekommen. Er sei bei einem Einsatz mit drei Kollegen mit dem Schlauchboot gekentert und am frühen Morgen tot geborgen worden, teilte ein Sprecher des Landratsamts Pfaffenhofen an der Ilm mit. 

Das Unglück ereignete sich demnach bei den Gemeindeteilen Uttenhofen und Affalterbach. Der 42 Jahre alte Mann war mit drei Kollegen auf der Ilm unterwegs, um eine Familie zu retten. Dabei sei das Boot gekentert. Die drei anderen Feuerwehrleute konnten gerettet werden. Einer von ihnen wurde zunächst im Krankenhaus behandelt, die beiden anderen durften direkt nach Hause. 

+++ 7.20 Uhr: Unwetter sorgt weiter für Zugausfälle und Verspätungen bei der Bahn +++

Bahnreisende in Süddeutschland müssen auch am Sonntag wegen des Unwetters mit Zugausfällen und Verspätungen rechnen. Wie eine Bahnsprecherin am Sonntagmorgen sagte, sind mehrere Strecken betroffen. Nach einer Auflistung auf der Internetseite des Unternehmens kommt es zum Beispiel zu Ausfällen auf der Strecke von München über Nürnberg nach Berlin, von Karlsruhe über Stuttgart nach München, von München nach Zürich sowie von Augsburg nach Oberstdorf. 

+++ 4 Uhr: Augsburg: Weitere Evakuierungsaufrufe +++

In den Überschwemmungsgebieten im bayerischen Landkreis Augsburg weiten die Behörden die Aufrufe zur Evakuierung aus. Anwohner sollten die Gemeinden Kühlenthal und Allmannshofen umgehend verlassen, warnte die Integrierte Leitstelle am frühen Sonntagmorgen. Für Menschen, die die Gebiete nicht selbst verlassen können, wurden Busse bereitgestellt. Auch an anderen Orten in dem Landkreis wurden Menschen am Abend und in der Nacht aufgerufen, ihre Wohnungen und Häuser zu verlassen. Betroffen waren vor allem Kommunen am Fluss Schmutter, einem Zufluss der Donau. In der Augsburger Messe wurde eine Notunterkunft eingerichtet. 

+++ 1 Uhr: Schwäbisch Gmünd: ICE entgleist nach Erdrutsch +++

Zwei Waggons eines ICE mit 185 Passagieren an Bord sind im baden-württembergischen Schwäbisch Gmünd am späten Samstagabend nach einem Erdrutsch entgleist. Die Passagiere blieben laut einem Bahnsprecher unverletzt und wurden in der Nacht zu Sonntag aus dem Zug evakuiert. Schwäbisch Gmünd liegt etwa 50 Kilometer östlich von Stuttgart. Dort hatte es wie in weiten Teilen Baden-Württembergs seit Freitag erhebliche Niederschläge gegeben.

Dem Bahnsprecher zufolge sprangen die ersten beiden Waggons gegen 23.20 Uhr aus den Gleisen, kippten aber nicht um. Der Erdrutsch hatte demnach eine Breite von etwa 30 Metern. Die Zugpassagiere sollten in einem nahe gelegenem Kindergarten unterkommen und dann mit Bussen nach Plüderhausen gebracht werden.

Karte Pegelstände

Meldungen vom 1. Juni 2024

+++ 23:11 Uhr: Isar schwillt in München an – Feuerwehr sperrt Stege +++

Die Münchner Feuerwehr warnt wegen Hochwassers vor Lebensgefahr am Isar-Ufer. Außerdem sperrte die Stadtverwaltung zwei beliebte Spazierstege am Ufer des Flusses. Er hat in der Landeshauptstadt Meldestufe 2 erreicht, wie die Feuerwehr auf der Plattform X mitteilte. Meldestufe 2 bedeutet Überflutungen auf nicht bebauten Flächen oder hochwasserbedingte leichte Verkehrsbehinderungen auf den Straßen.

+++ 22:20 Uhr:Katastrophenfall auch in Freising +++

Der Landkreis Freising hat wegen übergelaufener Flüsse und Bäche ebenfalls den Katastrophenfall ausgerufen. Vor allem im Bereich der Amper und der Glonn drohen rekordverdächtige Pegelstände, wie das Landratsamt der oberbayerischen Kommune mitteilte. Zuvor hatte der Bayerische Rundfunk berichtet. 

Die Behörde fürchtet im Ort Hohenkammer eine großflächige Überschwemmung, ebenso in allen Orten entlang der Amper. Die Bürgerinnen und Bürger sollten sich frühzeitig auf eine derartige Extremsituation vorbereiten und zum Beispiel auch die Keller ausräumen. Insgesamt haben somit zehn bayerische Landkreise den Katastrophenfall ausgerufen.

Unwetter am ersten Juni WE

+++ 21:55 Uhr A8 in Richtung München bei Sulzemoos komplett gesperrt+++

Das Polizeipräsidium Oberbayern Nord berichtet, dass die Fahrbahn zwischen Fuchsberg und Dachau/Fürstenfeldbruck überflutet ist. Zunächst wurde der rechte und der mittlere Fahrstreifen blockiert, später musste die gesamte Fahrbahn in Richtung München gesperrt werden. Um 21.30 Uhr gibt das Verkehrsportal Bayerninfo folgende Empfehlung: „Ausleitung bei Sulzemoos, dann selbst einen Weg suchen. Viele Nebenstraßen sind ebenfalls gesperrt, es gibt keine Umleitungsempfehlung.“

+++ 20:30 Uhr: Das Rote Kreuz rettet zwei Menschen per Helikopter von einem Hausdach +++

Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) hat in Babenhausen zwei Menschen per Helikopter vom Dach ihres einsturzgefährdeten Hauses gerettet. Weitere Personen wurden mit Schlauchbooten evakuiert. Insgesamt brachten die Einsatzkräfte über 100 Menschen, darunter viele Kinder, in Sicherheit. Wasserretter befreiten zudem Menschen aus Autos, deren Türen wegen der Wassermassen nicht mehr geöffnet werden konnten. Solche Situationen können wegen der Strömung und des steigenden Wassers schnell lebensgefährlich werden, erklärte ein BRK-Sprecher.

+++ 20:00 Uhr Nancy Faeser „Nehmen Sie diese Warnungen unbedingt ernst!“ +++

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat den vom Hochwasser betroffenen Regionen in Süddeutschland weitere Unterstützung zugesichert. „Wegen des schweren Dauerregens und drohender Überflutungen ist das THW bundesweit darauf vorbereitet, weitere Kräfte in den Einsatz zu bringen,“ teilte die SPD-Politikerin in Berlin mit. „Wir werden die betroffenen Bundesländer weiter mit allen verfügbaren Kräften unterstützen.“ Bis Samstagabend waren laut Faeser 520 Helferinnen und Helfer des THW im Einsatz. Sie brachten Menschen in Sicherheit, sicherten Deiche und pumpten Wasser ab. Faeser dankte allen Einsatzkräften: „Ich danke allen Einsatzkräften sehr, die aktuell gegen die Wassermassen kämpfen und unermüdlich im Einsatz sind, um Menschenleben zu schützen.“ Die Menschen in den betroffenen Regionen in Bayern und Baden-Württemberg sollten die Warnmeldungen und Hinweise der Behörden ernst nehmen. „Nehmen Sie diese Warnungen unbedingt ernst!“ betonte Faeser.

+++ 19.18 Uhr: Bundeswehr hilft in Hochwassergebieten in Bayern +++

„Die Bundeswehr unterstützt die beiden Landkreise Günzburg und Aichach-Friedberg, nachdem beide Landkreise einen offiziellen Antrag gestellt hatten», sagte eine Bundeswehr-Sprecherin des Landeskommandos Bayern dem Sender Antenne Bayern. „Rund um Günzburg werden Decken und Feldbetten verteilt. Im Landkreis Aichach-Friedberg werden in den nächsten Stunden etwa 50 Bundeswehrsoldatinnen und -soldaten als „helfende Hände“ erwartet. Außerdem sind dort zwei Lkw der Bundeswehr im Einsatz.“ Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte bei einem Besuch im stark betroffenen Diedorf im Landkreis Augsburg angekündigt, die Bundeswehr werde die Einsatzkräfte unterstützen. Er mahnte die Menschen, auf unnötige Fahrten zu verzichten. 

+++ 18:34 Uhr: Weniger Unwetterschäden als befürchtet in Sachsen +++

Über weite Teile Sachsens sind am Samstag Gewitter hinweggezogen, größere Schäden hat es nach ersten Angaben der Einsatzkräfte aber nicht gegeben. Die Polizeidirektionen hatten nach einer ersten Einschätzung am frühen Abend keine größeren Einsätze zu vermelden. Im Landkreis Zwickau sei eine Straße überspült worden und die Feuerwehr habe einige vollgelaufene Keller leerpumpen müssen, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage. Dies sei aber bei der eigentlich prognostizierten Lage sehr wenig. Der Deutsche Wetterdienst hat seine Unwetterwarnung vor schwerem Gewitter für Sachsen aufgehoben. Es gebe aber weiter die amtliche Warnung vor starkem Gewitter, teilte der Wetterdienst am Samstagnachmittag mit. 

+++ 18:29 Uhr: Viele freiwillige Helfer bei Unwetter im Landkreis Pfaffenhofen +++

Eine Vielzahl Lastwagenfahrer hat sich auf einen Unterstützungsaufruf des Landkreises Pfaffenhofen in Bayern gemeldet. Mittlerweile seien es so viele Helfer, dass das Landratsamt zunächst keine weiteren Freiwilligen annehmen könne, sagt ein Sprecher. Man müsse die jetzigen Lkw-Fahrer zunächst den einzelnen Aufträgen zuteilen. Die Lkws würden etwa Sandsäcke zum Bau von Dämmen an verschiedene Orte transportieren. „Wir sind überwältigt von der Hilfsbereitschaft und bedanken uns sehr herzlich bei allen, die sich bei uns gemeldet haben“, sagte Landrat Albert Gürtner.

+++ 17.55 Uhr: Zahlreiche Einsätze in Ostthüringen +++

Der Starkregen hat am Samstagnachmittag zahlreiche Feuerwehreinsätze in Ostthüringen ausgelöst. Das teilt die Leitstelle Gera mit. Besonders betroffen ist demnach der Bereich um Ronneburg im Landkreis Greiz. Dort kam es zu überfluteten Straßen, Feldern und vollgelaufenen Kellern. Auch im Geraer Stadtteil Liebschwitz sei ein kleinerer Bach übergelaufen. Zuvor hatte der MDR darüber berichtet. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ist für Samstag mit örtlich auftretendem Starkregen mit 25 bis 40 Litern Niederschlag pro Quadratmeter binnen kurzer Zeit, Hagel und stürmischen Böen zu rechnen. Zudem galt am Samstag für den Kreis Altenburger Land vorübergehend eine Warnung vor starken Gewittern, die am Nachmittag aber wieder aufgehoben wurde.

STERN PAID Wetter-Chefin 09.32

+++ 17.49 Uhr: Unwetterwarnung für Kreise in Brandenburg +++

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt für Teile Brandenburgs vor den Gefahren schwerer Gewitter. Für die Kreise Dahme-Spreewald, Märkisch-Oderland und Oder-Spree gelte die zweithöchste Warnstufe bis zum Abend, teilte der DWD mit. Es könne Blitzeinschläge, umstürzende Bäume oder Hochspannungsleitungen, herabfallende Gegenstände, rasche Überflutungen von Straßen, Erdrutsche oder Hagelschlag geben.

+++ 17.44 Uhr: Wasser auf Autobahn – A3 in Oberpfalz teils voll gesperrt +++

Die Autobahn 3 in Bayern nahe Regensburg ist auf rund zehn Kilometern zwischen den Anschlussstellen Parsberg und Beratzhausen in beide Richtungen gesperrt. Die Fahrbahn sei teils überflutet, teilte das Polizeipräsidium Oberpfalz am Samstag mit. Das Wasser drückt von den Feldern auf die Autobahn», sagte ein Sprecher. Nach Angaben der Verkehrspolizei Regensburg seien Autobahnmeisterei, Feuerwehr und Polizei vor Ort. Der Verkehr werde umgeleitet, sagte ein Sprecher.

+++ 17:40 Uhr: Rettungshubschrauber des ADAC im Hochwassereinsatz+++

Der ADAC beteiligt sich an den Rettungsaktionen in den Hochwassergebieten. „Wir sind mit allen Rettungshubschraubern Süddeutschlands im Einsatz,“ sagte Jochen Oesterle, Sprecher der ADAC-Luftrettung, am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Die Besatzungen hätten bereits erste Menschen aus bedrohten Gebieten ausgeflogen. Derzeit sind acht Hubschrauber im Einsatz, davon zwei mit Rettungswinde. Weitere Helikopter mit Winde sollen aus dem Norden nach Bayern verlegt werden. „Wir werden weitere Windenhubschrauber nach Bayern verlegen,“ erklärte Oesterle. „Wir werden unsere erfahrenen Crews einsetzen.“

+++ 17:15 Uhr: Markus Söder warnt vor Ort: „Das ist noch nicht vorbei. Es geht jetzt erst richtig los.“+++

Bei seinem Besuch in Diedorf (Landkreis Augsburg) dankte Markus Söder (CSU) insbesondere den Hilfskräften und Behörden. „Bayern ist krisenerprobt,“ sagte er im Beisein von Innenminister Joachim Herrmann (CSU). Für die Bürger sei die Situation eine „extreme Belastung,“ erklärte der Ministerpräsident. Er fügte hinzu: „Das ist noch nicht vorbei. Es geht jetzt erst richtig los.“ Der Schwerpunkt des Unwetters liege derzeit in Schwaben, weshalb auch dort die Ressourcen, wie etwa Sandsäcke, zusammengezogen würden. „Ohne die Helferinnen und Helfer hätten wir gar keine Chance,“ sagte Söder im strömenden Regen zu den Rettungsdiensten wie Feuerwehr, Bayerisches Rotes Kreuz, Polizei und Technisches Hilfswerk. Er lobte ihren vorbildlichen Einsatz und appellierte an die Bürgerinnen und Bürger: „Bitte die Regeln befolgen.“ Möglichen Evakuierungsaufforderungen sollten sie nachkommen, nicht mehr in den Keller gehen oder versuchen, das Auto aus der Garage zu fahren.

+++ 16:50 Uhr: Pegelstufe 4 an vielen Orten in Bayern erreicht+++

Der extreme Dauerregen hat in Schwaben an mehreren Pegeln Hochwasser verursacht, das die Meldestufe 4 überschreitet, teilte der Hochwassernachrichtendienst (HND) am Samstagnachmittag mit. Betroffen sind unter anderem Neu-Ulm Bad Held (Donau), Hasberg (Mindel), Fleinhausen (Zusam) und Fischach (Schmutter). Auch in Dasing (Paar) wurde die Meldestufe 4 erreicht, ebenso in Cham (Regen) in der Oberpfalz. In Nattenhausen (Günz) und Dasing (Paar) wurden sogar hundertjährliche Hochwasserstände gemessen. Das Tiefbauamt der Stadt Neuburg (Lkr. Neuburg-Schrobenhausen) erwartet im Laufe des Sonntags einen Pegelstand von bis zu 6,50 Metern. Damit würde die Meldestufe 4, die ab 6 Metern beginnt, deutlich überschritten werden, wie die Stadt mitteilte.

+++16:25 Uhr: Landkreis Neu-Ulm – Lage spitzt sich zu, Dämme drohen zu brechen+++

In Neu-Ulm entspannt sich die Hochwasserlage etwas, während sie sich im südlichen Landkreis weiter zuspitzt, so die Landrätin Eva Treu und die örtlichen Einsatzkräfte. Die größte Gefahr im Landkreis geht nicht von den großen Flüssen Donau und Iller, sondern von kleineren Gewässern wie Roth, Biber und Osterbach aus. Besonders kritisch ist die Lage in Pfaffenhofen an der Roth, Oberroth und Roggenburg, wo ein Deich am Roggenburger Weiher zu brechen droht.

+++ 15:55 Uhr: Justizvollzugsanstalt Memmingen wegen Hochwasser evakuiert+++

Die Justizvollzugsanstalt Memmingen wurde aufgrund des Hochwassers evakuiert. Dies bestätigten das Justizministerium und die Anstaltsleitung dem BR. Laut Anstaltsleiterin Anja Ellinger unterstützten die Gefängnisse in Landsberg, Aichach und Kempten bei der sicheren Verlegung der Gefangenen. Man sei seit der Nacht im Dauereinsatz gewesen und habe schließlich die Entscheidung getroffen, die JVA zu evakuieren.

+++ 15:40 Uhr: Unterallgäu ruft Katastrophenfall aus+++

Im gesamten Landkreis muss das Trinkwasser abgekocht werden. In Hasberg wurde an der Mindel die höchste Hochwasser-Meldestufe 4 erreicht und Dirlewang wird evakuiert. Laut Angaben des Landrats ist in Babenhausen teilweise das Handynetz ausgefallen. Die Einsatzkräfte bitten darum, dass diejenigen, die Hilfe benötigen und keinen Notruf absetzen können, ein weißes Laken oder Tuch aus dem Fenster hängen oder sich, wenn möglich, am Fenster bemerkbar machen, um auf ihre Notlage aufmerksam zu machen.

Bad Wörishofen im Unterallgäu, Hochwasser nach andauernden Regenfällen, der Wörthbach hat die Unterführung der Autobahn A96 zum Skylinepark bei Kirchdorf überschwemmt. Ein Wagen ist steckengeblieben in den Fluten.
© IMAGO / MiS

+++ 15:25 Uhr: Mehr Helfer– 400 Kräfte des THW zur Unterstützung auf dem Weg+++

Das Technische Hilfswerk hat rund 400 Einsatzkräfte nach Bayern und Baden-Württemberg entsandt, um Unterstützung zu leisten. Laut einer Mitteilung des THW sichern die Einsatzkräfte Dämme, pumpen Wasser ab und evakuieren Menschen vorsorglich. „Wegen des anhaltenden und teils schweren Dauerregens ist das THW darauf vorbereitet, weitere Einsatzkräfte gezielt einzusetzen“, hieß es. In den betroffenen Gebieten werden zudem mobile Hochwasserpegel installiert und überwacht, teilte das THW mit.

+++ 15:05 Uhr: Lebensgefahr in Teilen von Bad Wörishofen+++

In Bad Wörishofen besteht die Gefahr, dass der Waldseedamm bricht. Bürgermeister Daniel Pflügl warnt, dass in einigen Teilen der Stadt Lebensgefahr droht, Evakuierungen werden empfohlen. Die Stadt Bad Wörishofen hat ein Notfalltelefon unter der Nummer 08247/969099 eingerichtet, jedoch soll in lebensbedrohlichen Situationen die 112 gewählt werden.

+++ 14:55 Uhr: Markus Söder und Jachim Herrmann wollen sich vor Ort ein Bild machen+++

Ministerpräsident Markus Söder und Landesinnenminister Joachim Herrmann besuchen am Samstag das Hochwassergebiet im Landkreis Augsburg. In Diedorf wollen sich die beiden CSU-Politiker vor Ort über die Hochwasserentwicklung informieren, wie das Innenministerium mitteilte. Auch Landrat Martin Sailer wird an dem Termin teilnehmen.

+++ 14.25 Uhr: Evakuierung in Augsburg läuft – wichtige Warnung in Diedorf-Anhausen+++

Nach dem Dammbruch in Burgwalden bei Augsburg (siehe 13.35 Uhr) läuft die Evakuierung. Wie die Augsburger Allgemeine Zeitung berichtet, warnt die Feuerwehr die Bevölkerung davor, das Wasser in Diedorf-Anhausen zu berühren. Dort grenze ein Starkstromverteiler an die Wasserflächen.

+++ 14 Uhr: Katastrophenfall auch im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm +++

Mit Pfaffenhofen an der Ilm hat der fünfte bayerische Landkreis den Katastrophenfall ausgerufen. Der Schritt sei notwendig «aufgrund der weiter steigenden Pegel der Flüsse, insbesondere der Paar, und um die Hilfeleistungen bestmöglich koordinieren und bewältigen zu können», teilte Landrat Albert Gürtner am Samstag mit. Den Angaben nach lag der Pegelstand der Ilm bei 1,01 Meter, die Donau in Vohburg wies 5,07 Meter und die Paar in Manching 1,27 Meter auf. Im südlichen Landkreis habe es aufgrund der heftigen Niederschläge Schäden gegeben.

+++ 13.35 Uhr: Damm in Burgwalden im Landkreis Augsburg gebrochen +++

Im Landkreis Augsburg ist in Burgwalden ein Damm gebrochen. Darüber informiert der Kreis auf seiner Homepage. Der Landkreis schreibt: „Aufgrund der hohen Wassermassen wird eine Evakuierung im Diedorfer Ortsteil Anhausen zwischen Adelgundisstraße, Bachstraße, Mühlenstraße und Leitershofer Straße sowie in Diedorf zwischen Nebelhornstraße und Müllerweg notwendig.

Alle Bewohnerinnen und Bewohner der betroffenen Bereiche sollen sich unverzüglich, innerhalb der nächsten Stunde, selbstständig in die Diedorfer Schmuttertalhalle begeben. Es genügt nicht mehr obere Geschosse aufzusuchen! (…) Überdies wird die gesamte B300 in diesem Bereich überflutet werden.“

+++ 13.15 Uhr: Menschen mit Hubschrauber aus Häusern gerettet +++

In Fischach im schwäbischen Landkreis Augsburg haben Helfer Menschen mit einem Hubschrauber aus ihren von den Fluten eingeschlossenen Häusern gerettet. Die Bewohner hätten auf andere Weise ihre Häuser nicht mehr verlassen können, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes. Laut Polizei trat dort die Schmutter weit über die Ufer. Es seien auch Boote und Wasserwacht unterwegs, um Menschen aus umspülten Häusern zu holen.

Das Dorf Fischach nahe Augsburg in Bayern
© IMAGO / Bihlmayerfotografie

+++ 12.45 Uhr: Schule in Bodenseekreis überflutet +++

Eine Schule im baden-württembergischen Meckenbeuren ist überflutet worden. Dies teilte am Samstag ein Sprecher des Kreisfeuerwehrverbands mit. Die Schule im Ortsteil Kehlen in Meckenbeuren im Bodenseekreis sei nicht mehr zu halten gewesen. Auch die verbauten Sandsäcke hätten das Wasser nicht aufhalten können. Die Schule sei deshalb aufgegeben worden. Die Schussen sei über die Ufer getreten. Ihr Pegel scheine nun jedoch nicht mehr zu steigen, sagte der Sprecher.

+++ 12.15 Uhr: Campingplatz am Rhein geräumt +++

Im baden-württembergischen Waldshut-Tiengen ist wegen der Hochwassergefahr ein Campingplatz geräumt worden. Am Freitagabend drohte der Rhein über das Ufer zu treten, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Demnach standen Wohnmobile direkt am Ufer und mussten deshalb vorsorglich weggefahren werden. Am Samstag sei dann ein Parkplatz eines Schwimmbads in der Nähe des Campingplatzes überflutet worden.

+++ 11.45 Uhr: Söder und Herrmann reisen in Hochwassergebiete +++

Ministerpräsident Markus Söder und Innenminister Joachim Herrmann reisen am Samstag in das schwäbische Hochwassergebiet. In Fischach im schwäbischen Landkreis Augsburg wollen sich die beiden CSU-Politiker am frühen Nachmittag selbst ein Bild von der Lage machen, wie das Innenministerium mitteilte. Aufgrund der ergiebigen Niederschläge spitzt sich die Hochwasserlage insbesondere auch im Bereich Schwaben zu.

+++ 11.32 Uhr: Teils 130 Liter Regen pro Quadratmeter +++

Bei den heftigen Niederschlägen in Bayern und Baden-Württemberg sind teils Regenmengen von 130 Litern und mehr pro Quadratmeter gefallen. Seit 8.00 Uhr am Freitag sind im bayerischen Sigmarszell-Zeisertsweiler nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach vom Samstag 135 Liter binnen 24 Stunden gefallen. In Kißlegg in Baden-Württemberg seien es 130 Liter gewesen. In mehreren Städten in den beiden Bundesländern kamen bis zum frühen Samstagmorgen Niederschlagsmengen von mehr als 100 Litern pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden zusammen.

+++ 11.15 Uhr: Gute Nachrichten von der deutsch-österreichischen Grenze +++

Am Grenzfluss Leiblach sind die Pegelstände nach extremem Hochwasser in der Nacht zurückgegangen. „Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen“, sagte ein Sprecher der Rettungsleitstelle am Samstag zur DPA. In der Nacht waren die Pegel so hoch wie bei einem Hochwasser, das statistisch nur alle 100 bis 300 Jahre vorkommt. Am Vormittag war diese Messgröße deutlich zurückgefallen, die Lage war wie bei einem Hochwasser, das jedes Jahr vorkommt, wie der Sprecher erläuterte. Der Fluss sei zwar an einzelnen Stellen über die Ufer getreten, die Dämme hätten aber gehalten.

+++ 10.52 Uhr: Katastrophenfall auch im Landkreis Aichach-Friedberg +++

Nach den Landkreisen Günzburg und Augsburg gilt auch im Landkreis Aichach-Friedberg der Katastrophenfall. Örtliche Überflutungen im Landkreis hätten über Nacht stark zugenommen, teilte das Landratsamt am Samstag mit. Um die Hilfeleistungen bestmöglich koordinieren und bewältigen zu können, habe Landrat Klaus Metzger (CSU) den Katastrophenfall ausgerufen. Die Lage im Landkreis sei gebietsweise dramatisch, vor allem Dasing, Kissing und Ortsteile von Friedberg seien schwer betroffen. „Deshalb habe ich entschieden, den K-Fall auszurufen. Wir müssen alle Kräfte aktivieren und bündeln, um den Menschen bestmöglich zu helfen“, schrieb Metzger. „Viel Kraft allen!“ Im gesamten Kreisgebiet seien die Feuerwehren im Einsatz. Aktuell seien mehr als 200 Kräfte im Einsatz, die seit Einrichten der Kriseneinsatzzentrale mindestens 200 Einsätze abgearbeitet haben. 

+++ 10:01 Uhr: Günzburg meldet Jahrhundert-Hochwasser +++

Im schwäbischen Landkreis Günzburg sind am Samstag die Pegelstände eines Jahrhunderthochwassers erreicht worden. Das teilte das zuständige Landratsamt mit. In der Nacht zum Samstag seien weitere Sandsäcke gefüllt worden. Bereits am Vortag hatte der Landkreis vorsorglich zusätzliche 15.000 Sandsäcke befüllen lassen. Der Landkreis befinde sich in einem engen Austausch mit den Kommunen, den örtlichen Feuerwehren und dem Technischen Hilfswerk. Ein hundertjährliches Hochwasser ist eine rechnerische Größe und bezeichnet ein Hochwasser, das im statistischen Mittel einmal in hundert Jahren erreicht oder überschritten wird. Laut einer Sprecherin des Wasserwirtschaftsamtes Donauwörth werden am Samstag an Günz, Mindel und Schmutter entsprechende Wasserstände erwartet. In Donauwörth könnte die Meldestufe am Sonntagabend oder in der Nacht zu Montag erreicht werden. 

+++ 9:59 Uhr: Augsburg ruft Katastrophenfall aus +++

Der schwäbische Landkreis Augsburg hat wegen der extremen Regenfälle und der steigenden Wasserstände den Katastrophenfall ausgerufen. Es sei damit zu rechnen, dass die Pegelstände in den kommenden Stunden weiter stark ansteigen, teilte das Landratsamt am Samstag mit. Insbesondere die Gemeinden Fischach und Langenneufnach werden demnach betroffen sein. Der Schnerzhofer Weiher sowie ein Staubecken bei Langenneufnach konnten den Angaben zufolge die Wassermassen nicht mehr aufnehmen und laufen aktuell in die Neufnach. Überdies hätten die Flüsse Schmutter bei Fischach und die Zusam bei Fleinhausen die Meldestufe 4 erreicht, einige Straßen im Landkreisgebiet seien überflutet.

+++ 9:48 Uhr: 150 Menschen in Unterallgäu sollen Häuser verlassen +++ 

Wegen der sich zuspitzenden Hochwasserlage sind im schwäbischen Landkreis Unterallgäu rund 150 Menschen aufgerufen, freiwillig ihre Häuser zu verlassen. Allein in der Ortschaft Babenhausen seien rund 100 Menschen betroffen, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes am Samstag. Weitere 50 Anwohner sollen im Ortsteil Zell in Bad Grönenbach sowie in Dirlewang ihrer Häuser verlassen. Die Menschen sollten teils mit Booten geholt werden. Die Behörden gingen davon aus, dass die Wasserstände eines Jahrhunderthochwassers erreicht werden. Die Dammbereiche würden überflutet, die Hochwasserrückhaltebecken seien größtenteils voll, sagte Landrat Alex Eder (FW).

+++ 9:06 Uhr: Erdrutsch bei Reutlingen – Landstraße halbseitig gesperrt +++

Die Landstraße 383 bei Reutlingen in Baden-Württemberg ist wegen eines Erdrutsches halbseitig gesperrt worden. Die Sperrung zwischen Reutlingen und Gönningen dauere nach Angaben der Polizei von Samstag bis in den Nachmittag an. Grund dafür war demnach der anhaltende Regen. Auch die Flusspegel in der Region stiegen weiter an, es bestehe in vielen Orten Hochwassergefahr.

+++ 8:35 Uhr: Lage am Bodensee hat sich leicht entspannt +++

Nach einer angespannten Nacht hat sich die Hochwasser-Lage in Oberschwaben und am Bodensee leicht entspannt. „Trotz anhaltenden Dauerregens sind die befürchteten Überflutungen durch Scherzach und Schussen in der Nacht ausgeblieben“, teilte die Stadt Weingarten am Samstagmorgen mit. Es gebe zwar leichte Entwarnung, aber die Lage sei weiter angespannt, sagte eine Sprecherin. In Weingarten bei Ravensburg war Bewohnern am Freitagabend geraten worden, bei Verwandten und Freunden außerhalb der von steigenden Pegelständen gefährdeten Gebiete zu übernachten und Kellerräume und Untergeschosse zu meiden.

+++ 8:15 Uhr: Meckenbeuren: Menschen sollen Kellerräume meiden +++

Wegen akuter Überflutungsgefahr wurde rund 1300 Menschen im baden-württembergischen Meckenbeuren geraten, ihr Zuhause zu verlassen. Andere Gemeinden forderten Anwohner am Freitagabend vorsichtshalber auf, Kellerräume zu meiden und nötigenfalls für ein paar Tage woanders zu schlafen. Bei der Sicherheitsmaßnahme in Meckenbeuren handele sich nicht um eine Evakuierung, sondern um eine Empfehlung wegen des erwarteten extremen Hochwassers am Fluss Schussen, teilte die Gemeinde in Oberschwaben am frühen Samstagmorgen mit. Eine Evakuierung sei aktuell auch nicht geplant. „Wir hoffen immer noch, dass sich die Wetterlage etwas entspannt und die Hochwasserpegel weniger dramatisch ausfallen als vorhergesagt“, hatte Bürgermeister Georg Schellinger am Freitagabend gesagt.

+++ 5:08 Uhr: Fluss Zusam flutet Keller und überspült Straßen +++

Der Fluss Zusam im Landkreis Augsburg ist über die Ufer getreten und hat in der Marktgemeinde Straßen überspült und einige Keller geflutet. Es habe aber weder große Schäden noch Verletzte gegeben, teilte die Polizei am frühen Samstagmorgen mit. Die Zusam erreichte laut dem Hochwassernachrichtendienst Bayern am Pegel Fleinhausen in der Nacht die Meldestufe drei von vier. Vor allem große Teile Baden-Württembergs und Bayerns erwartet ein Wochenende mit erheblichem Dauerregen. Es besteht laut Deutschem Wetterdienst (DWD) vielerorts weiterhin die höchste Warnstufe.

+++ 4:14 Uhr: Landkreis Günzburg ruft Katastrophenfall aus +++

Infolge des extremen Dauerregens hat der Landkreis Günzburg im bayerischen Schwaben vor einer Hochwasserlage gewarnt und den Katastrophenfall ausgerufen. Noch am Freitagabend wurden die Campingplätze an den Flüssen Günz, Kammel und Mindel geräumt. Vorsorglich ließ der Landkreis zusätzliche 15.000 Sandsäcke befüllen. „Wir nehmen die Situation sehr ernst“, sagte Landrat Hans Reichhart.

Meldungen vom 31. Mai 2024

31.05, 23:10 Uhr: Nach starkem Regen und Überflutungen ist ein Mehrfamilienhaus in Lindau am Bodensee vorsorglich evakuiert worden. Weil Wasser eingedrungen war, habe die Möglichkeit eines Kurzschlusses bestanden, sagte eine Sprecherin der Stadt am Freitagabend. Die Bewohner des Hauses wurden demnach mit einem Bus zu einer Turnhalle gebracht, in der sie die Nacht verbringen konnten.

Einige Straßen und Unterführungen im Stadtgebiet seien überflutet, der Stadtbus-Verkehr sei eingestellt, so die Sprecherin weiter. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk seien im Dauereinsatz. Es gebe regelmäßige Lagebesprechungen zwischen Rettungskräften, Feuerwehr, Polizei und Landratsamt. Man behalte die Lage durchgehend im Blick. Der Bevölkerung werde empfohlen, die Nina-Warn-App herunterzuladen.

31.05, 22:44 Uhr: Viele Bewohner von Weingarten bei Ravensburg in Baden-Württemberg sollen wegen Hochwassergefahr die Untergeschosse meiden und auf keinen Fall im Keller schlafen. Diese Empfehlung gab die Feuerwehr am Abend heraus. Wer bei Verwandten und Freunden außerhalb der von steigenden Pegelständen gefährdeten Gebiete übernachten könne, solle dorthin ausweichen. 

„Vorsorglich können Sie noch versuchen, wertvolle Gegenstände aus Keller oder Erdgeschoss nach oben zu bringen“, hieß es auf der Seite der Einsatzkräfte. Es sei leider unklar, wie schnell die Pegelstände im weiteren Verlauf steigen würden. 

Der Landkreis Ravensburg teilte am Freitagabend mit, es sei nicht auszuschließen, dass einzelne Städte oder Gemeinden möglicherweise Evakuierungsentscheidungen treffen könnten. 

31.05, 21:12 Uhr: Infolge des extremen Dauerregens hat der Landkreis Günzburg im bayerischen Schwaben vor einer Hochwasserlage gewarnt und den Katastrophenfall ausgerufen. Noch am Freitagabend wurden die Campingplätze an den Flüssen Günz, Kammel und Mindel geräumt. Vorsorglich ließ der Landkreis zusätzliche 15.000 Sandsäcke befüllen. „Wir nehmen die Situation sehr ernst“, sagt Landrat Hans Reichhart. „Wir wollen die Zeit, die wir jetzt noch haben, bis das Hochwasser den Landkreis Günzburg erreicht, optimal nutzen.“

Die Behörden riefen die Menschen auf, sich von Gewässern fernzuhalten und Keller zu meiden. Die Bewohner müssten sich auf Stromausfälle gefasst machen, hieß es. Das Wasserwirtschaftsamt hat am Freitagvormittag vor Hochwasser im Landkreis Günzburg mit extrem hohen Pegelständen gewarnt.

Quelle: DPA, AFP, DWD