Mittlerweile haben die Behörden in Brandenburg ebenfalls Unwetterwarnungen herausgegeben. In Bayern musste die A3 über eine Lange von zehn Kilometern gesperrt werden. Verfolgen Sie die Geschehnisse in unserem Ticker.
Der Wetter-Überblick
Es regnet, regnet und regnet im Süden Deutschlands: Vor allem große Teile Baden-Württembergs und Bayerns erwartet ein Wochenende mit erheblichem Dauerregen. Die Wasserstände einiger Flüsse steigen und ein erster Landkreis – Günzburg in Bayern – hat am Freitagabend vorbereitend den Katastrophenfall ausgerufen.
Für weite Teile Bayerns ist bis Sonntag Dauerregen angekündigt. Insbesondere Schwaben und Oberbayern sind betroffen. Bis Samstagnachmittag gab der DWD für diese beiden Bezirke Unwetterwarnungen heraus. Es sei mit „extrem ergiebigem Dauerregen“ der Stufe 4 (von 4) zu rechnen. Durch massive Überflutungen und hohe Pegelstände, unpassierbare oder von Wassermassen eingeschlossene Gebiete bestehe „große Gefahr für Leib und Leben“. Auch in Franken und weiten Teilen der Oberpfalz sei mit Starkregen und am Samstag auch mit Gewitter zu rechnen, so der DWD.
In Teilen Baden-Württembergs wurde ebenfalls die höchste Warnstufe ausgerufen. „Da fällt quasi eine Monatsmenge Regen innerhalb von zwei Tagen“, sagte ein DWD-Meteorologe am Freitagnachmittag. „Es ist vergleichbar mit den Regenmengen, die vor Kurzem im Saarland herunterkamen.“ Wie sich diese Regenmengen auswirken, könne man noch nicht sagen. Am stärksten sind dem Meteorologen zufolge die Regionen Oberschwaben und Ostalb betroffen.
Im Osten Deutschlands müssen sich die Menschen laut DWD auf viel Regen, teils auch auf Gewitter einstellen. Allerdings treffe das Unwetter Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt voraussichtlich weniger stark als zunächst befürchtet.
Alle aktuellen Entwicklungen im Ticker:
+++ 17.55 Uhr: Zahlreiche Einsätze in Ostthüringen +++
Der Starkregen hat am Samstagnachmittag zahlreiche Feuerwehreinsätze in Ostthüringen ausgelöst. Das teilt die Leitstelle Gera mit. Besonders betroffen ist demnach der Bereich um Ronneburg im Landkreis Greiz. Dort kam es zu überfluteten Straßen, Feldern und vollgelaufenen Kellern. Auch im Geraer Stadtteil Liebschwitz sei ein kleinerer Bach übergelaufen. Zuvor hatte der MDR darüber berichtet. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ist für Samstag mit örtlich auftretendem Starkregen mit 25 bis 40 Litern Niederschlag pro Quadratmeter binnen kurzer Zeit, Hagel und stürmischen Böen zu rechnen. Zudem galt am Samstag für den Kreis Altenburger Land vorübergehend eine Warnung vor starken Gewittern, die am Nachmittag aber wieder aufgehoben wurde.
STERN PAID Wetter-Chefin 09.32
+++ 17.49 Uhr: Unwetterwarnung für Kreise in Brandenburg +++
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt für Teile Brandenburgs vor den Gefahren schwerer Gewitter. Für die Kreise Dahme-Spreewald, Märkisch-Oderland und Oder-Spree gelte die zweithöchste Warnstufe bis zum Abend, teilte der DWD mit. Es könne Blitzeinschläge, umstürzende Bäume oder Hochspannungsleitungen, herabfallende Gegenstände, rasche Überflutungen von Straßen, Erdrutsche oder Hagelschlag geben.
+++ 17.44 Uhr: Wasser auf Autobahn – A3 in Oberpfalz teils voll gesperrt +++
Die Autobahn 3 in Bayern nahe Regensburg ist auf rund zehn Kilometern zwischen den Anschlussstellen Parsberg und Beratzhausen in beide Richtungen gesperrt. Die Fahrbahn sei teils überflutet, teilte das Polizeipräsidium Oberpfalz am Samstag mit. Das Wasser drückt von den Feldern auf die Autobahn», sagte ein Sprecher. Nach Angaben der Verkehrspolizei Regensburg seien Autobahnmeisterei, Feuerwehr und Polizei vor Ort. Der Verkehr werde umgeleitet, sagte ein Sprecher.
+++ 17:40 Uhr: Rettungshubschrauber des ADAC im Hochwassereinsatz+++
Der ADAC beteiligt sich an den Rettungsaktionen in den Hochwassergebieten. „Wir sind mit allen Rettungshubschraubern Süddeutschlands im Einsatz,“ sagte Jochen Oesterle, Sprecher der ADAC-Luftrettung, am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Die Besatzungen hätten bereits erste Menschen aus bedrohten Gebieten ausgeflogen. Derzeit sind acht Hubschrauber im Einsatz, davon zwei mit Rettungswinde. Weitere Helikopter mit Winde sollen aus dem Norden nach Bayern verlegt werden. „Wir werden weitere Windenhubschrauber nach Bayern verlegen,“ erklärte Oesterle. „Wir werden unsere erfahrenen Crews einsetzen.“
+++ 17:15 Uhr: Markus Söder warnt vor Ort: „Das ist noch nicht vorbei. Es geht jetzt erst richtig los.“+++
Bei seinem Besuch in Diedorf (Landkreis Augsburg) dankte Markus Söder (CSU) insbesondere den Hilfskräften und Behörden. „Bayern ist krisenerprobt,“ sagte er im Beisein von Innenminister Joachim Herrmann (CSU). Für die Bürger sei die Situation eine „extreme Belastung,“ erklärte der Ministerpräsident. Er fügte hinzu: „Das ist noch nicht vorbei. Es geht jetzt erst richtig los.“ Der Schwerpunkt des Unwetters liege derzeit in Schwaben, weshalb auch dort die Ressourcen, wie etwa Sandsäcke, zusammengezogen würden. „Ohne die Helferinnen und Helfer hätten wir gar keine Chance,“ sagte Söder im strömenden Regen zu den Rettungsdiensten wie Feuerwehr, Bayerisches Rotes Kreuz, Polizei und Technisches Hilfswerk. Er lobte ihren vorbildlichen Einsatz und appellierte an die Bürgerinnen und Bürger: „Bitte die Regeln befolgen.“ Möglichen Evakuierungsaufforderungen sollten sie nachkommen, nicht mehr in den Keller gehen oder versuchen, das Auto aus der Garage zu fahren.
+++ 16:50 Uhr: Pegelstufe 4 an vielen Orten in Bayern erreicht+++
Der extreme Dauerregen hat in Schwaben an mehreren Pegeln Hochwasser verursacht, das die Meldestufe 4 überschreitet, teilte der Hochwassernachrichtendienst (HND) am Samstagnachmittag mit. Betroffen sind unter anderem Neu-Ulm Bad Held (Donau), Hasberg (Mindel), Fleinhausen (Zusam) und Fischach (Schmutter). Auch in Dasing (Paar) wurde die Meldestufe 4 erreicht, ebenso in Cham (Regen) in der Oberpfalz. In Nattenhausen (Günz) und Dasing (Paar) wurden sogar hundertjährliche Hochwasserstände gemessen. Das Tiefbauamt der Stadt Neuburg (Lkr. Neuburg-Schrobenhausen) erwartet im Laufe des Sonntags einen Pegelstand von bis zu 6,50 Metern. Damit würde die Meldestufe 4, die ab 6 Metern beginnt, deutlich überschritten werden, wie die Stadt mitteilte.
+++16:25 Uhr: Landkreis Neu-Ulm – Lage spitzt sich zu, Dämme drohen zu brechen+++
In Neu-Ulm entspannt sich die Hochwasserlage etwas, während sie sich im südlichen Landkreis weiter zuspitzt, so die Landrätin Eva Treu und die örtlichen Einsatzkräfte. Die größte Gefahr im Landkreis geht nicht von den großen Flüssen Donau und Iller, sondern von kleineren Gewässern wie Roth, Biber und Osterbach aus. Besonders kritisch ist die Lage in Pfaffenhofen an der Roth, Oberroth und Roggenburg, wo ein Deich am Roggenburger Weiher zu brechen droht.
+++ 15:55 Uhr: Justizvollzugsanstalt Memmingen wegen Hochwasser evakuiert+++
Die Justizvollzugsanstalt Memmingen wurde aufgrund des Hochwassers evakuiert. Dies bestätigten das Justizministerium und die Anstaltsleitung dem BR. Laut Anstaltsleiterin Anja Ellinger unterstützten die Gefängnisse in Landsberg, Aichach und Kempten bei der sicheren Verlegung der Gefangenen. Man sei seit der Nacht im Dauereinsatz gewesen und habe schließlich die Entscheidung getroffen, die JVA zu evakuieren.
+++ 15:40 Uhr: Unterallgäu ruft Katastrophenfall aus+++
Im gesamten Landkreis muss das Trinkwasser abgekocht werden. In Hasberg wurde an der Mindel die höchste Hochwasser-Meldestufe 4 erreicht und Dirlewang wird evakuiert. Laut Angaben des Landrats ist in Babenhausen teilweise das Handynetz ausgefallen. Die Einsatzkräfte bitten darum, dass diejenigen, die Hilfe benötigen und keinen Notruf absetzen können, ein weißes Laken oder Tuch aus dem Fenster hängen oder sich, wenn möglich, am Fenster bemerkbar machen, um auf ihre Notlage aufmerksam zu machen.
Bad Wörishofen im Unterallgäu, Hochwasser nach andauernden Regenfällen, der Wörthbach hat die Unterführung der Autobahn A96 zum Skylinepark bei Kirchdorf überschwemmt. Ein Wagen ist steckengeblieben in den Fluten.
© IMAGO / MiS
+++ 15:25 Uhr: Mehr Helfer– 400 Kräfte des THW zur Unterstützung auf dem Weg+++
Das Technische Hilfswerk hat rund 400 Einsatzkräfte nach Bayern und Baden-Württemberg entsandt, um Unterstützung zu leisten. Laut einer Mitteilung des THW sichern die Einsatzkräfte Dämme, pumpen Wasser ab und evakuieren Menschen vorsorglich. „Wegen des anhaltenden und teils schweren Dauerregens ist das THW darauf vorbereitet, weitere Einsatzkräfte gezielt einzusetzen“, hieß es. In den betroffenen Gebieten werden zudem mobile Hochwasserpegel installiert und überwacht, teilte das THW mit.
+++ 15:05 Uhr: Lebensgefahr in Teilen von Bad Wörishofen+++
In Bad Wörishofen besteht die Gefahr, dass der Waldseedamm bricht. Bürgermeister Daniel Pflügl warnt, dass in einigen Teilen der Stadt Lebensgefahr droht, Evakuierungen werden empfohlen. Die Stadt Bad Wörishofen hat ein Notfalltelefon unter der Nummer 08247/969099 eingerichtet, jedoch soll in lebensbedrohlichen Situationen die 112 gewählt werden.
+++ 14:55 Uhr: Markus Söder und Jachim Herrmann wollen sich vor Ort ein Bild machen+++
Ministerpräsident Markus Söder und Landesinnenminister Joachim Herrmann besuchen am Samstag das Hochwassergebiet im Landkreis Augsburg. In Diedorf wollen sich die beiden CSU-Politiker vor Ort über die Hochwasserentwicklung informieren, wie das Innenministerium mitteilte. Auch Landrat Martin Sailer wird an dem Termin teilnehmen.
+++ 14.25 Uhr: Evakuierung in Augsburg läuft – wichtige Warnung in Diedorf-Anhausen+++
Nach dem Dammbruch in Burgwalden bei Augsburg (siehe 13.35 Uhr) läuft die Evakuierung. Wie die Augsburger Allgemeine Zeitung berichtet, warnt die Feuerwehr die Bevölkerung davor, das Wasser in Diedorf-Anhausen zu berühren. Dort grenze ein Starkstromverteiler an die Wasserflächen.
+++ 14 Uhr: Katastrophenfall auch im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm +++
Mit Pfaffenhofen an der Ilm hat der fünfte bayerische Landkreis den Katastrophenfall ausgerufen. Der Schritt sei notwendig «aufgrund der weiter steigenden Pegel der Flüsse, insbesondere der Paar, und um die Hilfeleistungen bestmöglich koordinieren und bewältigen zu können», teilte Landrat Albert Gürtner am Samstag mit. Den Angaben nach lag der Pegelstand der Ilm bei 1,01 Meter, die Donau in Vohburg wies 5,07 Meter und die Paar in Manching 1,27 Meter auf. Im südlichen Landkreis habe es aufgrund der heftigen Niederschläge Schäden gegeben.
+++ 13.35 Uhr: Damm in Burgwalden im Landkreis Augsburg gebrochen +++
Im Landkreis Augsburg ist in Burgwalden ein Damm gebrochen. Darüber informiert der Kreis auf seiner Homepage. Der Landkreis schreibt: „Aufgrund der hohen Wassermassen wird eine Evakuierung im Diedorfer Ortsteil Anhausen zwischen Adelgundisstraße, Bachstraße, Mühlenstraße und Leitershofer Straße sowie in Diedorf zwischen Nebelhornstraße und Müllerweg notwendig.
Alle Bewohnerinnen und Bewohner der betroffenen Bereiche sollen sich unverzüglich, innerhalb der nächsten Stunde, selbstständig in die Diedorfer Schmuttertalhalle begeben. Es genügt nicht mehr obere Geschosse aufzusuchen! (…) Überdies wird die gesamte B300 in diesem Bereich überflutet werden.“
+++ 13.15 Uhr: Menschen mit Hubschrauber aus Häusern gerettet +++
In Fischach im schwäbischen Landkreis Augsburg haben Helfer Menschen mit einem Hubschrauber aus ihren von den Fluten eingeschlossenen Häusern gerettet. Die Bewohner hätten auf andere Weise ihre Häuser nicht mehr verlassen können, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes. Laut Polizei trat dort die Schmutter weit über die Ufer. Es seien auch Boote und Wasserwacht unterwegs, um Menschen aus umspülten Häusern zu holen.
Das Dorf Fischach nahe Augsburg in Bayern
© IMAGO / Bihlmayerfotografie
+++ 12.45 Uhr: Schule in Bodenseekreis überflutet +++
Eine Schule im baden-württembergischen Meckenbeuren ist überflutet worden. Dies teilte am Samstag ein Sprecher des Kreisfeuerwehrverbands mit. Die Schule im Ortsteil Kehlen in Meckenbeuren im Bodenseekreis sei nicht mehr zu halten gewesen. Auch die verbauten Sandsäcke hätten das Wasser nicht aufhalten können. Die Schule sei deshalb aufgegeben worden. Die Schussen sei über die Ufer getreten. Ihr Pegel scheine nun jedoch nicht mehr zu steigen, sagte der Sprecher.
+++ 12.15 Uhr: Campingplatz am Rhein geräumt +++
Im baden-württembergischen Waldshut-Tiengen ist wegen der Hochwassergefahr ein Campingplatz geräumt worden. Am Freitagabend drohte der Rhein über das Ufer zu treten, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Demnach standen Wohnmobile direkt am Ufer und mussten deshalb vorsorglich weggefahren werden. Am Samstag sei dann ein Parkplatz eines Schwimmbads in der Nähe des Campingplatzes überflutet worden.Unwetter am ersten Juni WE
+++ 11.45 Uhr: Söder und Herrmann reisen in Hochwassergebiete +++
Ministerpräsident Markus Söder und Innenminister Joachim Herrmann reisen am Samstag in das schwäbische Hochwassergebiet. In Fischach im schwäbischen Landkreis Augsburg wollen sich die beiden CSU-Politiker am frühen Nachmittag selbst ein Bild von der Lage machen, wie das Innenministerium mitteilte. Aufgrund der ergiebigen Niederschläge spitzt sich die Hochwasserlage insbesondere auch im Bereich Schwaben zu.
+++ 11.32 Uhr: Teils 130 Liter Regen pro Quadratmeter +++
Bei den heftigen Niederschlägen in Bayern und Baden-Württemberg sind teils Regenmengen von 130 Litern und mehr pro Quadratmeter gefallen. Seit 8.00 Uhr am Freitag sind im bayerischen Sigmarszell-Zeisertsweiler nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach vom Samstag 135 Liter binnen 24 Stunden gefallen. In Kißlegg in Baden-Württemberg seien es 130 Liter gewesen. In mehreren Städten in den beiden Bundesländern kamen bis zum frühen Samstagmorgen Niederschlagsmengen von mehr als 100 Litern pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden zusammen.
+++ 11.15 Uhr: Gute Nachrichten von der deutsch-österreichischen Grenze +++
Am Grenzfluss Leiblach sind die Pegelstände nach extremem Hochwasser in der Nacht zurückgegangen. „Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen“, sagte ein Sprecher der Rettungsleitstelle am Samstag zur DPA. In der Nacht waren die Pegel so hoch wie bei einem Hochwasser, das statistisch nur alle 100 bis 300 Jahre vorkommt. Am Vormittag war diese Messgröße deutlich zurückgefallen, die Lage war wie bei einem Hochwasser, das jedes Jahr vorkommt, wie der Sprecher erläuterte. Der Fluss sei zwar an einzelnen Stellen über die Ufer getreten, die Dämme hätten aber gehalten.
+++ 10.52 Uhr: Katastrophenfall auch im Landkreis Aichach-Friedberg +++
Nach den Landkreisen Günzburg und Augsburg gilt auch im Landkreis Aichach-Friedberg der Katastrophenfall. Örtliche Überflutungen im Landkreis hätten über Nacht stark zugenommen, teilte das Landratsamt am Samstag mit. Um die Hilfeleistungen bestmöglich koordinieren und bewältigen zu können, habe Landrat Klaus Metzger (CSU) den Katastrophenfall ausgerufen. Die Lage im Landkreis sei gebietsweise dramatisch, vor allem Dasing, Kissing und Ortsteile von Friedberg seien schwer betroffen. „Deshalb habe ich entschieden, den K-Fall auszurufen. Wir müssen alle Kräfte aktivieren und bündeln, um den Menschen bestmöglich zu helfen“, schrieb Metzger. „Viel Kraft allen!“ Im gesamten Kreisgebiet seien die Feuerwehren im Einsatz. Aktuell seien mehr als 200 Kräfte im Einsatz, die seit Einrichten der Kriseneinsatzzentrale mindestens 200 Einsätze abgearbeitet haben.
+++ 10:01 Uhr: Günzburg meldet Jahrhundert-Hochwasser +++
Im schwäbischen Landkreis Günzburg sind am Samstag die Pegelstände eines Jahrhunderthochwassers erreicht worden. Das teilte das zuständige Landratsamt mit. In der Nacht zum Samstag seien weitere Sandsäcke gefüllt worden. Bereits am Vortag hatte der Landkreis vorsorglich zusätzliche 15.000 Sandsäcke befüllen lassen. Der Landkreis befinde sich in einem engen Austausch mit den Kommunen, den örtlichen Feuerwehren und dem Technischen Hilfswerk. Ein hundertjährliches Hochwasser ist eine rechnerische Größe und bezeichnet ein Hochwasser, das im statistischen Mittel einmal in hundert Jahren erreicht oder überschritten wird. Laut einer Sprecherin des Wasserwirtschaftsamtes Donauwörth werden am Samstag an Günz, Mindel und Schmutter entsprechende Wasserstände erwartet. In Donauwörth könnte die Meldestufe am Sonntagabend oder in der Nacht zu Montag erreicht werden.
+++ 9:59 Uhr: Augsburg ruft Katastrophenfall aus +++
Der schwäbische Landkreis Augsburg hat wegen der extremen Regenfälle und der steigenden Wasserstände den Katastrophenfall ausgerufen. Es sei damit zu rechnen, dass die Pegelstände in den kommenden Stunden weiter stark ansteigen, teilte das Landratsamt am Samstag mit. Insbesondere die Gemeinden Fischach und Langenneufnach werden demnach betroffen sein. Der Schnerzhofer Weiher sowie ein Staubecken bei Langenneufnach konnten den Angaben zufolge die Wassermassen nicht mehr aufnehmen und laufen aktuell in die Neufnach. Überdies hätten die Flüsse Schmutter bei Fischach und die Zusam bei Fleinhausen die Meldestufe 4 erreicht, einige Straßen im Landkreisgebiet seien überflutet.
+++ 9:48 Uhr: 150 Menschen in Unterallgäu sollen Häuser verlassen +++
Wegen der sich zuspitzenden Hochwasserlage sind im schwäbischen Landkreis Unterallgäu rund 150 Menschen aufgerufen, freiwillig ihre Häuser zu verlassen. Allein in der Ortschaft Babenhausen seien rund 100 Menschen betroffen, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes am Samstag. Weitere 50 Anwohner sollen im Ortsteil Zell in Bad Grönenbach sowie in Dirlewang ihrer Häuser verlassen. Die Menschen sollten teils mit Booten geholt werden. Die Behörden gingen davon aus, dass die Wasserstände eines Jahrhunderthochwassers erreicht werden. Die Dammbereiche würden überflutet, die Hochwasserrückhaltebecken seien größtenteils voll, sagte Landrat Alex Eder (FW).
+++ 9:06 Uhr: Erdrutsch bei Reutlingen – Landstraße halbseitig gesperrt +++
Die Landstraße 383 bei Reutlingen in Baden-Württemberg ist wegen eines Erdrutsches halbseitig gesperrt worden. Die Sperrung zwischen Reutlingen und Gönningen dauere nach Angaben der Polizei von Samstag bis in den Nachmittag an. Grund dafür war demnach der anhaltende Regen. Auch die Flusspegel in der Region stiegen weiter an, es bestehe in vielen Orten Hochwassergefahr.
+++ 8:35 Uhr: Lage am Bodensee hat sich leicht entspannt +++
Nach einer angespannten Nacht hat sich die Hochwasser-Lage in Oberschwaben und am Bodensee leicht entspannt. „Trotz anhaltenden Dauerregens sind die befürchteten Überflutungen durch Scherzach und Schussen in der Nacht ausgeblieben“, teilte die Stadt Weingarten am Samstagmorgen mit. Es gebe zwar leichte Entwarnung, aber die Lage sei weiter angespannt, sagte eine Sprecherin. In Weingarten bei Ravensburg war Bewohnern am Freitagabend geraten worden, bei Verwandten und Freunden außerhalb der von steigenden Pegelständen gefährdeten Gebiete zu übernachten und Kellerräume und Untergeschosse zu meiden.
+++ 8:15 Uhr: Meckenbeuren: Menschen sollen Kellerräume meiden +++
Wegen akuter Überflutungsgefahr wurde rund 1300 Menschen im baden-württembergischen Meckenbeuren geraten, ihr Zuhause zu verlassen. Andere Gemeinden forderten Anwohner am Freitagabend vorsichtshalber auf, Kellerräume zu meiden und nötigenfalls für ein paar Tage woanders zu schlafen. Bei der Sicherheitsmaßnahme in Meckenbeuren handele sich nicht um eine Evakuierung, sondern um eine Empfehlung wegen des erwarteten extremen Hochwassers am Fluss Schussen, teilte die Gemeinde in Oberschwaben am frühen Samstagmorgen mit. Eine Evakuierung sei aktuell auch nicht geplant. „Wir hoffen immer noch, dass sich die Wetterlage etwas entspannt und die Hochwasserpegel weniger dramatisch ausfallen als vorhergesagt“, hatte Bürgermeister Georg Schellinger am Freitagabend gesagt. Karte Pegelstände
+++ 5:08 Uhr: Fluss Zusam flutet Keller und überspült Straßen +++
Der Fluss Zusam im Landkreis Augsburg ist über die Ufer getreten und hat in der Marktgemeinde Straßen überspült und einige Keller geflutet. Es habe aber weder große Schäden noch Verletzte gegeben, teilte die Polizei am frühen Samstagmorgen mit. Die Zusam erreichte laut dem Hochwassernachrichtendienst Bayern am Pegel Fleinhausen in der Nacht die Meldestufe drei von vier. Vor allem große Teile Baden-Württembergs und Bayerns erwartet ein Wochenende mit erheblichem Dauerregen. Es besteht laut Deutschem Wetterdienst (DWD) vielerorts weiterhin die höchste Warnstufe.
+++ 4:14 Uhr: Landkreis Günzburg ruft Katastrophenfall aus +++
Infolge des extremen Dauerregens hat der Landkreis Günzburg im bayerischen Schwaben vor einer Hochwasserlage gewarnt und den Katastrophenfall ausgerufen. Noch am Freitagabend wurden die Campingplätze an den Flüssen Günz, Kammel und Mindel geräumt. Vorsorglich ließ der Landkreis zusätzliche 15.000 Sandsäcke befüllen. „Wir nehmen die Situation sehr ernst“, sagte Landrat Hans Reichhart.
Meldungen vom 31. Mai 2024
31.05, 23:10 Uhr: Nach starkem Regen und Überflutungen ist ein Mehrfamilienhaus in Lindau am Bodensee vorsorglich evakuiert worden. Weil Wasser eingedrungen war, habe die Möglichkeit eines Kurzschlusses bestanden, sagte eine Sprecherin der Stadt am Freitagabend. Die Bewohner des Hauses wurden demnach mit einem Bus zu einer Turnhalle gebracht, in der sie die Nacht verbringen konnten.
Einige Straßen und Unterführungen im Stadtgebiet seien überflutet, der Stadtbus-Verkehr sei eingestellt, so die Sprecherin weiter. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk seien im Dauereinsatz. Es gebe regelmäßige Lagebesprechungen zwischen Rettungskräften, Feuerwehr, Polizei und Landratsamt. Man behalte die Lage durchgehend im Blick. Der Bevölkerung werde empfohlen, die Nina-Warn-App herunterzuladen.
31.05, 22:44 Uhr: Viele Bewohner von Weingarten bei Ravensburg in Baden-Württemberg sollen wegen Hochwassergefahr die Untergeschosse meiden und auf keinen Fall im Keller schlafen. Diese Empfehlung gab die Feuerwehr am Abend heraus. Wer bei Verwandten und Freunden außerhalb der von steigenden Pegelständen gefährdeten Gebiete übernachten könne, solle dorthin ausweichen.
„Vorsorglich können Sie noch versuchen, wertvolle Gegenstände aus Keller oder Erdgeschoss nach oben zu bringen“, hieß es auf der Seite der Einsatzkräfte. Es sei leider unklar, wie schnell die Pegelstände im weiteren Verlauf steigen würden.
Der Landkreis Ravensburg teilte am Freitagabend mit, es sei nicht auszuschließen, dass einzelne Städte oder Gemeinden möglicherweise Evakuierungsentscheidungen treffen könnten.
31.05, 21:12 Uhr: Infolge des extremen Dauerregens hat der Landkreis Günzburg im bayerischen Schwaben vor einer Hochwasserlage gewarnt und den Katastrophenfall ausgerufen. Noch am Freitagabend wurden die Campingplätze an den Flüssen Günz, Kammel und Mindel geräumt. Vorsorglich ließ der Landkreis zusätzliche 15.000 Sandsäcke befüllen. „Wir nehmen die Situation sehr ernst“, sagt Landrat Hans Reichhart. „Wir wollen die Zeit, die wir jetzt noch haben, bis das Hochwasser den Landkreis Günzburg erreicht, optimal nutzen.“
Die Behörden riefen die Menschen auf, sich von Gewässern fernzuhalten und Keller zu meiden. Die Bewohner müssten sich auf Stromausfälle gefasst machen, hieß es. Das Wasserwirtschaftsamt hat am Freitagvormittag vor Hochwasser im Landkreis Günzburg mit extrem hohen Pegelständen gewarnt.
Quelle: DPA, AFP, DWD