Ein Jahr nach einem Hackerangriff auf die SPD ist auch die CDU Opfer einer offenbar groß angelegten Cyber-Attacke geworden. Wie das Bundesinnenministerium (BMI) am Samstag erklärte, waren das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) „intensiv damit befasst, den Angriff abzuwehren“.
Weiter hieß es von einem BMI-Sprecher, die Art des Vorgehens deute auf einen „sehr professionellen Akteur“ hin. BSI und BfV arbeiteten zudem daran, den „schwerwiegenden“ Angriff aufzuklären und weiteren Schaden abzuwenden. Zum Ausmaß des Schadens bei der CDU und zum Angreifer wollte sich das Ministerium zunächst noch nicht äußern. Das BfV werde noch im Laufe des Samstags eine Warnung an alle im Bundestag vertretenen Parteien herausgeben.
„Unsere Sicherheitsbehörden haben alle Schutzmaßnahmen gegen digitale und hybride Bedrohungen hochgefahren und klären zu Gefahren auf“, erklärte der BMI-Sprecher. „Wir sehen erneut, wie notwendig dies gerade vor Wahlen ist.“
Wie aus Regierungskreisen verlautete, sprach Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) über den Angriff bereits mit CDU-Chef Friedrich Merz.
Im vergangenen Jahr hatte nach EU-Angaben die vom russischen Militärgeheimdienst GRU kontrollierte Gruppe APT 28 die SPD und mehrere deutsche Unternehmen aus den Bereichen Logistik, Rüstung, Luft- und Raumfahrt und IT sowie Stiftungen und Verbände angegriffen. Bei der SPD wurden laut Bundesinnenministerium unter anderem mehrere E-Mail-Konten kompromittiert.