Die Schleuserbande mit wohlhabender Klientel ist ein riesiger Ermittlungskomplex. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, die Drahtzieher am Wickel zu haben – vorerst sind sie von der U-Haft verschont.
Im Ermittlungsverfahren um Einschleusungen wohlhabender Ausländer vor allem aus China und dem Oman ist nach Zeitungsinformationen auch der zweite Hauptverdächtige wieder auf freiem Fuß. „Der Richter hat meinen Mandanten am heutigen Vormittag nach der Haftprüfung auf freien Fuß gesetzt“ berichtete der Anwalt des 46-jährigen beschuldigten Juristen dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Printausgabe Samstag).
Der Beschuldigte und sein 42-jähriger Anwaltspartner gelten als mutmaßliche Köpfe der Schleuserbande, die in den vergangenen Jahren vor allem Chinesen mit fingierten Investoren-Modellen nach Deutschland gebracht haben soll. Der 42-Jährige war bereits Mitte Mai gegen Auflagen aus der Untersuchungshaft entlassen worden.
Aus den Strafakten geht nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ hervor, dass das deutsche Generalkonsulat im südchinesischen Kanton bereits im März 2018 bei einer Überprüfung verdächtiger Vorgänge in Solingen Alarm geschlagen hat. Demnach hatte die deutsche Auslandsvertretung schon detailliert eine der Maschen beschrieben, mit denen die Chinesen anfangs nach Deutschland geschmuggelt wurden. Der 42-jährige Anwalt aus Frechen im Rhein-Erft-Kreis sei dabei bereits als mutmaßlicher Drahtzieher genannt worden.