Viele Filmpreise hat Caroline Link gewonnen – sogar einen Oscar. Nun wendet sie sich einem Thema zu, das sie sehr bewegt. Und sie hat einen Wunsch, wie sie zu ihrem 60. Geburtstag verriet.
Oscarpreisträgerin Caroline Link ist angesichts des Klimawandels und der Umweltzerstörung in Sorge. „Nichts fürchte ich so sehr wie den Kollaps unserer Natur“, sagte die vielfach ausgezeichnete Regisseurin anlässlich ihres 60. Geburtstages am Sonntag (2. Juni) der Deutschen Presse-Agentur in München. „Menschen haben sich schon immer schwachsinnig verhalten. Aber wenn unser Ökosystem zusammenbricht, ist alles andere egal.“ Ihr größter Wunsch sei, „dass wir endlich mit der Verschwendung aufhören“.
Dazu passt der neue Film, an dem Link gerade arbeitet. „Die Jahre mit dir“ sei ein Liebesfilm zwischen einer Klimaaktivistin und einem Jurastudenten, die beide aus unterschiedlichen Welten kommen. „Ich wollte eine Geschichte erzählen, in der sich zwei Menschen außerhalb ihrer eigenen Bubble verlieben. Ein Plädoyer für mehr Dialog sozusagen“, erzählte Link. Bis die Geschichte ins Kino kommt, wird es aber noch dauern. Gedreht werde frühestens 2025.
Link zählt zu den Großen in der deutschen Filmbranche. Ihr Kinodebüt „Jenseits der Stille“ von 1996 wurde ein großer Erfolg und 1998 sogar für den Oscar als bester fremdsprachiger Film nominiert. Eine Ehrung, die der Münchnerin aber erst 2003 zuteilwurde, als sie die begehrte Trophäe für die Verfilmung des autobiografischen Romans „Nirgendwo in Afrika“ von Stefanie Zweig gewann.
In ihren Filmen schafft Link vielschichtige Charaktere, deren Schicksale sie einfühlsam, spannend und mit großem Gespür für die leisen Töne erzählt. Oft geht es dabei um Kinder, etwa in dem Biopic „Der Junge muss an die frische Luft“ über die Kindheit Hape Kerkelings oder in der Verfilmung des Jugendromans „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“, in der ein jüdisches Mädchen während des Nationalsozialismus Flucht und Exil erlebt.