Täter auf der Flucht: Gewalttat auf Gelände von Asylunterkunft: Wachmann gestorben – Polizei kennt Verdächtigen

In Potsdam läuft seit dem Morgen ein Polizeieinsatz. Nach einer gewalttätigen Auseinandersetzung in einer Flüchtlingsunterkunft ist ein Wachmann seinen Verletzungen erlegen. Noch sind die Umstände unklar.

Bei einer gewaltsamen Auseinandersetzung auf dem Gelände einer Flüchtlingsunterkunft in Potsdam ist am Donnerstag ein Wachmann gestorben. Das sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Theresia Jonitz. Zuvor berichtete die Berliner Zeitung „B.Z“. Die Sprecherin sage: „Der Täter ist auf der Flucht“. Die Lage sei noch undurchsichtig. Beim Tatort handle es sich um das Gelände einer Gemeinschaftsunterkunft für Asylsuchende. Die Staatsanwaltschaft Potsdam ermittelt wegen des Verdachts eines Tötungsdeliktes. Da die Ermittlungen noch in einem sehr frühen Stadium seien, wollten die Behörde keine weiteren Angaben zur Tat machen. Die Tat habe sich am Donnerstag gegen 04.15 Uhr ereignet.

Täter in Potsdam auf der Flucht – Fahndung ohne Erfolg

Die Beamten starteten nach der Gewalttat am Donnerstagmorgen eine groß angelegte Suche rund um die Geschwister-Scholl-Straße, ganz in der Nähe von Park Sanssouci. Die Gegend wurde abgesperrt, Straßen aber auch Spazierwege waren davon betroffen. Nach Angaben der Stadt Potsdam war eine Notfallseelsorge vor Ort und kümmerte sich um die Bewohnerinnen und Bewohner der Unterkunft sowie die Kollegen des Verstorbenen. 

Die Polizei hat eine tatverdächtige Person ermittelt und fahndet nach ihr. Staatsanwaltschaft und Polizei teilten am Donnerstagmittag mit: „Im Rahmen erster Ermittlungen konnte bereits eine tatverdächtige Person namentlich bekannt gemacht werden.“ Die Fahndung blieb bislang aber ohne Erfolg. Eine Mordkommission ermittelt.

Viele Polizeikräfte suchten nach Spuren. Sie waren unter anderem zu sehen, als sie einen Garten durchkämmten und hinter Bäume und Büsche schauten. Es war auch ein Spürhund zu sehen. Andere Beamten mit weißen Schutzanzügen kamen hinter rot-weißen Absperrbändern zum Einsatz. 

Potsdams OB: „Ein trauriger Tag für unsere Stadt“

Das Gebäude im Stadtteil Potsdam-West wird seit 2022 von der Landeshauptstadt als Notunterkunft für die Unterbringung von Geflüchteten angemietet und betrieben. Laut Stadtverwaltung sind in dem ehemaligen Hotel derzeit 30 Menschen in 17 Zimmern untergebracht, überwiegend Familien. Die Stadt beauftragte eigenen Angaben zufolge ein Unternehmen mit dem Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner. 

„Heute ist ein trauriger Tag für unsere Stadt“, erklärte Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD). „Ein Mensch, der im Auftrag unserer Stadt Schutzsuchende beschützt hat, ist Opfer eines Gewaltverbrechens geworden – die Nachricht von seinem Tod hat mich tief getroffen.“

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