Er arbeitete am Theater unter Heiner Müller und drehte zahlreiche Dokumentarfilme. Nun ist der Autor und Regisseur Thomas Heise gestorben.
Der Autor und Regisseur Thomas Heise ist tot. Heise starb am Mittwoch nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 68 Jahren in Berlin, wie die Akademie der Künste am Donnerstag unter Berufung auf das persönliche Umfeld mitteilte.
Der in Ost-Berlin geborene Heise war in den 1970er Jahren zunächst Assistent von Regisseur Heiner Carow (1929-1997, „Die Legende von Paul und Paula“). Nach dem Abitur studierte er an der Filmhochschule in Babelsberg, wo er 1983 aus politischen Gründen exmatrikuliert wurde. Heise arbeitete als freischaffender Autor und Regisseur und war von 1987 bis 1990 Meisterschüler der Berliner Akademie der Künste.
Unter Heiner Müller am Berliner Ensemble
Von 1990 bis 1997 arbeitete Heise mit Regisseur Fritz Marquardt (1928-2014) am Berliner Ensemble. Während der Intendanz von Autor Heiner Müller (1929-1995) führte Heise auch selbst Regie dort. So inszenierte er unter anderem Bertolt Brechts „Der Brotladen“ und nach Müllers Tod dessen Werk „Der Bau“.
In der DDR-Zeit und nach der Wiedervereinigung drehte Heise zahlreiche Dokumentarfilme, bei denen er auch als Autor fungierte. Als Regisseur steuerte er einen Teil bei zu der 2009 entstandenen Dokumentation „24 h Berlin – Ein Tag im Leben“.
In die Berliner Akademie der Künste wurde Heise 2001 aufgenommen. Seit 2018 war er dort Direktor der Sektion Film- und Medienkunst. Als Professor wirkte Heise zunächst an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe, später an der Wiener Akademie der bildenden Künste.
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