Im privaten Busgewerbe Hessens ist eine Schlichtung vereinbart. Dennoch lässt Verdi noch einmal viele Fahrten ausfallen.
Die Gewerkschaft Verdi hat am Mittwoch ihre Warnstreiks bei den privaten Busbetrieben in Hessen fortgesetzt. Trotz einer bereits vereinbarten Schlichtung ließen die Fahrer in den bestreikten Betrieben zu 98 Prozent die Busse stehen, berichtete der Verdi-Streik- und Verhandlungsführer Jochen Koppel. Es ist bereits der fünfte Tag, an dem die Gewerkschaft rund um die Uhr weite Teile des Busverkehrs in Hessen ausfallen lässt.
Betroffen waren laut einer Verdi-Liste Passagiere in Nordhessen, Fulda, Gießen, Frankfurt, Offenbach, Oberursel, Hanau, Nidderau, Büdingen, Weiterstadt, Rüsselsheim und einigen Linien in Wiesbaden. In der Hessentagsstadt Fritzlar hatte Verdi wie auch in vielen anderen ländlichen Gebieten nicht zum Streik aufgerufen. Auch in den Großstädten Kassel, Darmstadt und Wiesbaden fuhren die Busse, weil deren Fahrer nach einem anderen Tarif bezahlt werden.
In der vergangenen Woche hatte Verdi einer Schlichtung zugestimmt, sich aber gleichzeitig weitere Streiks bis zum Schlichtungsbeginn vorbehalten. Dieser ist weiterhin für diesen Freitag (31. Mai) geplant, wenn auch die Schlichtungskommission nach Angaben beider Seiten erstmals am Montag (3. Juni) in Frankfurt zusammenkommt. Mit einem Schlichtungsergebnis wird im Laufe der kommenden Woche gerechnet.
In dem Tarifstreit verlangt die Verdi, dass die Gehälter für etwa 6000 Beschäftigte in zwei Stufen um jeweils 8,5 Prozent steigen. Zudem soll es 3000 Euro Inflationsausgleich für jeden Beschäftigten und bezahlte Pausen geben. Die Arbeitgeber hatten die Forderungen als nicht finanzierbar zurückgewiesen und in drei Stufen 9,3 Prozent mehr Geld angeboten.