Preise: Inflation in Bayern zieht an – Reallöhne gestiegen

Die Preise in Bayern sind im Mai wieder etwas schneller gestiegen. Von den hohen Werten der Vorjahre ist man aber weit entfernt. Das machte sich zuletzt auch bei den Reallöhnen bemerkbar

Die Inflation in Bayern zieht leicht an. Das Landesamt für Statistik meldete am Mittwoch für den Mai einen Anstieg der Verbraucherpreise um 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die vorläufige Zahl liegt um 0,2 Prozentpunkte über der Inflationsrate im April. Das ist der zweite Anstieg in Folge. Allerdings bleibt die Teuerungsrate im laufenden Jahr damit weit unter den in den vergangenen beiden Jahren erreichten Werten, die teilweise mehr als 9 Prozent betragen hatten.

Die im Vergleich zu den Vorjahren eher niedrigen Inflationsraten machten sich im ersten Quartal auch bei den Einkommen bemerkbar. Die Reallöhne stiegen im Vorjahresvergleich um 3,9 Prozent, wie das Landesamt ebenfalls am Mittwoch mitteilte. Das war der Behörde zufolge der stärkste Anstieg seit Beginn der Zeitreihe 2008. Dem war allerdings eine lange Durststrecke vorausgegangen. Von Mitte 2021 bis Mitte 2023 waren die Reallöhne wegen der hohen Inflation zwei Jahre lang geschrumpft. Seit dem dritten Quartal 2023 steigen sie.

Im ersten Quartal waren die Nominallöhne der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Bayern im Schnitt um 6,6 Prozent höher als im Vorjahresquartal. Grund waren Tariferhöhungen, aber auch die Inflationsausgleichsprämie als Sonderzahlung. Das war deutlich mehr als die Inflation, die im ersten Quartal im Schnitt bei 2,6 Prozent lag – also minimal niedriger als aktuell.

Zu den größten Treibern der aktuellen Inflation gehörte Heizöl, das sich im Vergleich zum Vorjahresmonat um 9,6 Prozent verteuerte. Haushaltsenergie insgesamt verbilligte sich allerdings um 4,7 Prozent, unter anderem weil Strom um 8,7 Prozent billiger wurde, Erdgas um 10,7 Prozent und Brennholz, Holzpellets sowie andere feste Brennstoffe um 14,6 Prozent.

Daneben verteuerten sich Dienstleistungen überdurchschnittlich, die um 5,2 Prozent zulegten. Unter anderem die Bereiche Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen mit einem Anstieg um 6,4 Prozent und das Bildungswesen mit 9,8 Prozent zogen deutlich an.

Nahrungsmittel verteuerten sich dagegen mit 1,1 Prozent unterdurchschnittlich und bremsten damit die Inflation. Unter anderem war Gemüse 0,4 Prozent billiger als vor einem Jahr

Den höchsten prozentualen Lohnzuwachs bei den Vollzeitbeschäftigten hatten im ersten Quartal laut Landesamt die Geringverdiener: Das Fünftel mit den geringsten Verdiensten verdiente nominal 9,1 Prozent mehr. Das oberste Fünftel verdiente durchschnittlich 7,4 Prozent mehr. Teilzeitkräfte verdienten laut Landesamt 5,5 Prozent mehr, geringfügig Beschäftigte 2,3 Prozent mehr. Die Statistiker erfassen bei den Nominallöhnen die Bruttomonatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.